Weltmeister tritt ab

RADSPORT: René Wolff beendet sportliche Karriere

Erfurt. (21.Mai.07/RSC Turbine) René Wolff hat seine sportliche Karriere beendet. Der Teamsprint-Olympiasieger von Athen 2004 und Sprint-Weltmeister von 2005 erklärte heute seinen Rücktritt, nachdem er zwei Jahre ohne internationale Erfolge geblieben und bei der WM im März frühzeitig ausgeschieden war. Im Kraftbereich hatte Wolff zuletzt Defizite, die er mit Umstellungen in der Trainingsmethodik auf dem Weg nach Peking kompensieren wollte. Darüber konnte sich der 29-jährige Sportler vom Sprintteam Stadtwerke Erfurt nach eigener Aussage nicht mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) einigen. „Mit meinen körperlichen Voraussetzungen kann ich mich unter dem vom BDR angewandten  Konzept nicht weiterentwickeln. Ich bin mit meiner Leistung weit von der Weltspitze entfernt. Bis Olympia würde sich daran unter den gegebenen Umständen nichts ändern“, sagt Wolff, der mit seinem Trainer Jochen Wilhelm im Maximalkraft- und Kraftausdauerbereich verstärkt Reize setzen wollte. Die führenden Sprintnationen hätten sich längst neuen trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Wolffs größte Erfolge waren der Sieg im Teamsprint sowie die Bronzemedaille im Sprint von Athen und der Weltmeistertitel im Sprint 2005. Danach hatte Wolff mit Verletzungen zu kämpfen, musste ein Rückenleiden auskurieren und den Saisoneinsteig mehrmals verschieben. Norbert Schneider, Präsident von Wolffs Heimatverein RSC Turbine Erfurt, zeigte sich überrascht und enttäuscht: „Es ist tragisch, wenn der Leitwolf das Team verlässt. Für uns bedeutet der Rücktritt von René einen Einschnitt in die Olympia-Planungen. Er reißt ein Loch, was wir jetzt stopfen müssen, denn die Erwartungshaltung, internationale Medaillen zu erkämpfen, bleibt auch ohne ihn aufrecht.“ Wolff wird nun sein Studium der Literaturwissenschaft und der Philosophie beenden. Konkrete Zukunftspläne gäbe es laut Wolff noch nicht.