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Sportstadt Erfurt?

Geschrieben von y4u am Donnerstag, 12. Juni 2014
LOKALSPORT LOKALSPORT: Leistungssport fördern - Breitensport vergessen?
 

Erfurt. (12.Jun.14/ Juliane Dorf/ y4u) Neben dem Bau von Multifunktionsarenen und noch mehr Geldern für den Erfurter Fußball fragen sich kleinere Sportvereine, ob auch die Breitensportler etwas davon abbekommen. Kann oder besser darf sich Erfurt noch als Sportstadt bezeichnen?
Aufstieg in die Damen-Oberliga, Klassenerhalt in der Thüringenliga der Herren und starker Mannschaftszuwachs für kommende Saison mit Ausblick auf einen eventuellen weiteren Aufstieg. Spielstarke Jugendliche und ein immens breites Freizeitsportleraufgebot. Das ist die Vereinscharakteristik des größten Erfurter Tischtennisvereins. Einziges Problem und Manko für das kommende Spieljahr - keine Sporthalle bzw. drei verschiedene Spielorte mit unterschiedlichen Hallenzeiten und eine Überbrückungs- oder Kompromisslösung. Trotz der turbulenten Saison, sowohl spielerisch als auch personell, konnten sich die Mannschaften des TTZ Sponeta Erfurt in ihren jeweiligen Klassen halten oder sogar, wie die 2. Damenmannschaft den Aufstieg feiern. Immer bedacht, neben Spiel und Spaß auch sportliche Ziele zu erreichen, können auch in der nächsten Saison viele hochgradige Spieler in Erfurt begrüßt werden. Neben der personellen Sicherheit konnte auch ein Kooperationsvertrag mit dem Tischtennisshop von Ralf Jesumann geschlossen werden. Vermeintlich herausragende Aussichten, die vor wenigen Wochen schlagartig durch einen gelben Aushangzettel in der Turnhalle in der Curiestraße getrübt wurden. "Räumung bis 30.06."! Auf Anfrage des Vorstandes stellte sich heraus, dass das weder unterzeichnete noch formale Schriftstück von Seiten der Stadt signalisierte, dass die Turnhalle, die derzeit für rund 120 Spieler von Dienstag bis einschließlich der Wettkampfwochenenden Heimat bietet, für mindestens 1½ Jahre wegen Sanierung geschlossen wird. Von Seiten der Stadt waren zunächst keine Ausweichmöglichkeiten angedacht, wenn nicht selbst agiert worden wäre. Für den sportlich erfolgreichsten und größten Tischtennisverein mehr als nur problematisch. Die aktuelle Lösung sieht vor, dass zu bestimmten Zeiten in drei unterschiedlichen Hallen trainiert werden darf. Eine erste Absicherung des Vereinsbetriebs, doch vermutlich ein Zusammenbruch des Vereinslebens. Gemeinsame Trainingszeiten zwischen den leistungsstärkeren Mannschaften und den unteren werden wohl kaum noch stattfinden. Betroffen sind vor allem die rund dreißig Freizeitsportler, die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern neue Turnhallen ansteuern, eventuell an Spieltagen an einer falschen Halle stehen werden. Eine Situation die unweigerlich zu der Frage führt, ob Erfurt als Sportstadt keine anderen Bedingungen für den Breitensport bieten kann?
Nicht zum ersten Mal klagen Vereine über mangelnde Unterstützung des Breitensports, werden sie kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne dass sich die Stadt um die Folgen Gedanken macht, bzw. erst auf Anfragen der Vereine reagiert. Wie sind die Erfahrungen ihres Vereins mit der Stadtverwaltung? Wie stark engagiert sich die Stadt Erfurt im Breitensport? Melden Sie sich: frank@sportnet-erfurt.de

12.Jun.14 / Juliane Dorf / y4u

Sportstadt Erfurt?

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