Starker Auftritt

RADSPORT: UCI-Weltcup London
 
London. (20.Feb.12/ Werner) Am Grünen Tisch nachträglich Weltmeister zu werden ist angesichts fehlender Ehrenrunden und der Siegerehrung an sich schon eher unspektakulär. Was René Enders und seinen Teamsprintkollegen Maximilian Levy und Stefan Nimke in London bei der Medaillenübergabe widerfahren ist, ließ die Veranstaltung zur Lachnummer werden. Nicht etwa in der Olympiahalle vor den Zuschauern, sondern unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand die Ehrung in den Katakomben der Halle statt. Die Krönung war schließlich, dass dem Trio jeweils ein Regenbogen-Trikot mit der Aufschrift "Junior" am Ärmel übergezogen wurde. Wahrscheinlich hatte die UCI, die die Übergabe extra auf der Olympiabahn machen wollte, falsch geplant und war dann selbst überrumpelt von der Peinlichkeit. René Enders hatte aber auch ohne diesen nachträglichen Erfolg ein nahezu perfektes Wochenende, wie sein Trainer Tim Zühlke einschätzt: "Platz eins im Teamsprint mit der deutlich besten Anfahrzeit auf der ersten Runde und dann noch sensationell Zweiter im Keirin hinter Chris Hoy, diese Ergebnisse sind so völlig aus dem Training heraus beachtlich", sagt Zühlke. Zumal schmerzte Enders noch leicht seine geklebte Schnittverletzung am Schienbein. Bei Kristina Vogel ist laut Trainer Tim Zühlke aufsteigende Form zu erkennen: "Auch wenn die Ergebnisse hier in London gefehlt haben, hat sie in den Läufen und vor allem der Sprint-Quali gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig ist. Sie hat sich definitiv weiterentwickelt. Wir sind hier aus vollem Training gefahren. Uns war klar, dass Topergebnisse nur zustande kommen, wenn man physisch als auch mental frisch ist", sagt Zühlke, der seine Sportlerin mit Blick auf die Bahn-WM in rund sieben Wochen voll im Plan sieht.