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Sieg mit drei starken Komponenten

Geschrieben von y4u am Sonntag, 20. September 2009
HANDBALL

BUNDESLIGA DAMEN: Thüringer HC – FrischAuf Göppingen  29:27
 
Foto: y4uBad Langensalza. (19.Sep.09/ Bernd Hohnstein) In einem spannenden, streckenweise hart geführten aber dennoch fairen Spiel besiegte der Thüringer HC FrischAuf Göppingen mit 29:27. Eine Langzeitführung schien in der Schlussphase noch in Gefahr. Die Göppingerinnen arbeiteten sich auf 28:26 heran und dem THC kamen im Angriff Kraft und Ideen abhanden. Die besten Torschützen waren Lucie Fabíkovà (Thüringer HC) und Birute Stellbrink (Göppingen) mit jeweils neun Treffern. Die Statistiker können es kühl belegen. Die letzten 30 Minuten des Spiels dominierte Göppingen mit 16:13 Treffern. Beweis dafür, dass die jetzige Konzeption enorme Kraft kostet und alle Stammakteure bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen müssen. Und weil sie das innerhalb von sieben Tagen zweimal eindrucksvoll unter Beweis stellten, gab es viel Anerkennung von den Rängen. Man kann Dago Leukefeld bescheinigen, dass er mit der jetzigen Sieben modernen Tempohandball spielt und dieses auch allen Beteiligten sichtlich Freude bereitet. Niemand muss ihm sagen, wie dünn das Eis trotzdem ist, wenn man auf routinierte und kompakte Gegner trifft, die ihren Top-Akteurinnen genügend Erholungspausen gönnen können, wie erst das Beispiel Leipzig zeigte. Als nach 20 Minuten für Göppingen eine neue, frische Rückraumreihe aufs Parkett kam, gab es sofort neuen Druck und es musste um den sauber herausgearbeiteten THC-Vorsprung gebangt werden. Zum Spielverlauf. Die Gäste begannen mit einer kompakten, sehr beweglichen Abwehr, die keinen Pass an den Kreis zuließ. Jungnationalspielerin Franziska Garcia sah sich stets von zwei Seiten eingekeilt und bekam in dieser Phase keine Hand an den Ball. Der THC-Rückraum tat sich zu Beginn recht schwer gegen die Torwartinstanz Alexandra Meisl, die allein schon mit ihrer Präsenz Respekt einflößte. So legte der Gast auch bis zur 14. Minute stets vor und vor allem der nervenstarken Lucie Fabikova - heute fehlerfrei vom Punkt - war es zu verdanken, dass der THC "dran" blieb. Die Anzeigetafel zeigte ein 6:6 als die vorentscheidenden Spielminuten begannen. Jetzt zeigten auch Marielle Bohm und Alexandra Uhlig, was sie im Rückraum zu bieten haben. Respektlos gegen Gräfer netzten sie aus der Distanz mit sehenswerter Wurfkraft und Übersicht ein, ein Lichtblick nach monatelangen 1:1-Aktionen der letzten Saison. Genau in dieser Phase zeigte auch Maike März im THC-Tor volle Konzentration und sorgte für zwei D-Zug-Angriffe. Der Vorsprung des Gastgebers wuchs auf 12:6 an und Göppingen legte die grüne Karte. Das hatte den Erfolg, dass Vojtiskova, Stellbrink und Fritz eine Verschnaufpause bekamen und gleichzeitig eine Verkürzung erreicht wurde. Der THC blieb seiner Linie treu. Der Gegner wurde durch die Achse März - Garcia unter permanentem Druck gehalten, was die athletische Belastung auf beiden Seiten hoch hielt. Nun schickte Dago Leukefeld die 16jährige Shenia Minevskaja aufs Feld. Die begann konzentriert, ihr erster Fernwurf wurde nur von der Torlatte aufgehalten. Dann kurzzeitige Stille in der Halle - nach einem verwandelten Göppinger Strafwurf hatte THC-Torhüterin Maike März einen unliebsamen Kontakt mit dem Tornetz. Es sah nach einer Augenverletzung aus - stellte sich aber zum Glück nicht als solche heraus. Das Pausensignal brachte für die THC-Damen eine 16:11-Führung und den verdienten Beifall der gut gefüllten Halle. Nach der Pause zeigte sich Göppingen wieder kompakt in der Abwehr und konzentriert im Angriff. Die alte Weisheit, ein Handballspiel hat 60 Minuten, spürte man bei fast jeder Aktion. Und beim THC vermisste man schon jetzt ein wenig die Spritzigkeit der ersten halben Stunde. Um so mehr gab es den Kampf um jeden Ball und das Bemühen, diesen zum schnellsten Spieler zu machen. Das brachte immer wieder Lücken in die großgewachsene Gästeabwehr, die Fabikova und Uhlig immer wieder zu nutzen wussten. Nicht immer direkt - aber elf erarbeitete Strafwürfe im Spiel sprechen eine klare Sprache. Und genau hier zeigte sich eine weitere Siegkomponente. Dago Leukefeld hatte wohl dem Siebenmeterduell mit Alexandra Meisl mehr als nur Worte gewidmet. Mit Bravour Lucie Fabikova, mit enormer Kraft und kühlem Kopf Marielle Bohm und mit einem gekonnten Heber Alex Ulig - alle THC-Schützen lösten heute ihre Aufgabe souverän. Selbst als Marielle Bohm nicht traf, netzte sie konzentriert im Nachwurf ein. Trotzdem musste man fürchten, die Kraft könnte vielleicht trotz aller Fortschritte nicht reichen. Göppingen agierte fast ohne Kräfteverfall - die THC-Abwehr wurde jetzt ausgespielt, ließ die Gäste zu leichten Toren kommen und den Vorsprung schrumpfen. Doch immer wieder schaffte es der THC, mit starken Einzelaktionen die Distanz bei 3-4 Toren zu halten. Einen Knackpunkt im Spiel gab es dann in der 47.Minute. Nach einer unnötigen und gefährlichen Attacke von Verena Breidert an Nadine Härdter blieb der THC-Linksaußen auf dem Boden liegen, die Schiedsrichter zögerten nicht und zogen die Rote Karte für die Göppingerin. Aufatmen, als die Nationalspielerin, der alle wohl das bevorstehende Comeback von Herzen wünschen, weiterspielen konnte. Für nur wenige sichtbar die Professionalität beider Akteurinnen. Man sah sie nach Spielende zusammen sitzen und die Sache schien für beide geklärt zu sein. Danke den beiden, genau das sollte auch der Leistungssport jede Woche leisten können. Jetzt brachte Dago Leukefeld Ulrike Jahn, die ihre Aufgabe in der Abwehr recht gut löste, zusammen mit Marielle Bohm jedoch einen Ballverlust produzierte, der die Unsicherheit im THC-Spiel weiter erhöhte. Fünf Minuten vor Schluss dann die THC-Auszeit. Aber Göppingen blieb am Drücker. Jetzt war es Jessica Schulz, die mit viel Körperkraft im 1:1-Spiel das 28:26 erzielte. Und jetzt kam die dritte Siegkomponente: Trotz verständlichem Kräfteverschleiß behielten alle Akteure den Kopf oben - einschließlich der Torhüterin, die vorher doch einige Male in "ihrer Ecke" Bälle passieren ließ. Mit ihrer letzten Super-Aktion glich sie Franziska Garcia's vergebenen Konter aus. Und "Franzi" durfte dann auch den verdienten Schlusspunkt unter ein wichtiges Heimspiel setzen. Aus THC-Sicht ein verdienter Sieg - die Sicht des Verlierers kann nur erahnt werden. Das akustisch nicht verständliche Ein-Satz-Statement von Trainer Aleksandar Knezevic als "Aussageverweigerung" zu werten, wäre sicher nicht richtig und steht uns nicht zu. Den THC-Damen und ihrem Trainer kann man gratulieren - die Vorbereitung trägt erste Früchte. Vier von sechs Start-Punkten machen Appetit auf die nächsten Heimspiele. THC-Coach Dago Leukefeld erklärte nach dem Abpfiff: „Dadurch dass wir vor allem in der ersten Halbzeit wieder sehr guten Handball gespielt haben, geht auch der Sieg in Ordnung. Es war das erwartet schwere Stück Arbeit mit dem wir gerechnet hatten. Der Schlüssel zum Erfolg war das schnelle Spiel, mit dem uns in der ersten Halbzeit viele leichte Tore gelangen.“
 
Halbzeit: 16:11.
Siebenmeter: THC 10/11, FAG 2/4.
Zeitstrafen: THC 4, FAG 6.
Thüringer HC: März, Stockhorst – Knytlová (3), Bohm (5/2), Uhlig (7/3), Jurack (1), Fabíková (9/5), Starcek, Härdter (3), Garcia Almendaris (1).
FA Göppingen: Meisl, Schneider – Breidert, Breitinger (4/1), Unseld, Stellbrink (9/1), Fritz (3), Schröder (3), Dangel (1), Stratmann (1), Vojtiskova (1), Schulz (5/1), Schmid, Dinkel.


19.Sep.09 / Bernd Hohnstein

Sieg mit drei starken Komponenten

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