Dem Meister Paroli geboten
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 13. September 2009
BUNDESLIGA DAMEN: Thüringer HC – HC Leipzig 26:28
Bad Langensalza. (12.Sep.09/ Bernd Hohnstein) In einem spannenden und temporeichen Spiel unterlagen die THC-Damen dem Deutschen Meister aus Leipzig mit 26:28. Die erfolgreichsten Torschützen waren Mette Ommundsen (HCL) mit acht und Alexandra Uhlig (THC) mit sechs Treffern. Den Leukefeld-Damen gelang ein sauberer Blitzstart. In der Abwehr hervorragend gegen die Leipziger Trümpfe Rösler und Müller eingestellt, wurde jeder eigene Angriff mit enormem Druck und Mut zum Wurf vorgetragen. So ließen in dieser Phase Lucie Fabikova, Alexandra Uhlig und Marielle Bohm Nationaltorhüterin Katja Schülke kaum eine Hand an den Ball bekommen. Die erste Viertelstunde dominierte der THC eindeutig. Der Vorsprung wuchs, in der 16. Spielminute markierte Franziska Garcia-Almendaris den ersten fünf Tore Vorsprung des Gastgebers. Leipzigs Trainer Heine Jensen reagierte und nahm sein Team-Time-Out. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Der Vorsprung verringerte sich kontinuierlich. Alexandra Uhlig setzte mit dem 13:8 noch ein Ausrufezeichen. Von nun an übernahm der HCL die Initiative und startete zur Aufholjagd. Der hart erkämpfte Vorsprung schmolz. Erst fünf Minuten später konnte Martina Knytlova mit einem Strafwurf das nächste THC-Tor erzielen. Marielle Bohm netzte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff einen fulminanten Schlagwurf zum 15:12 ein. Ein Garant für die starke Leistung in Hälfte eins war Maike März im THC-Gehäuse, die von Beginn eine super Leistung bot. Die Mannschaft setzte bis dahin das Trainer-Konzept hervorragend um, nutzte jedoch die entstandene Überzahlsituationen, Kudladz und Ulbricht kassierten Zeitstrafen, nicht. Leipzig verkürzte von 13:9 auf 13:11. Die Chance, einen Überraschungssieg zu vollbringen, hatte sich der Thüringer HC in der ersten Halbzeit hart erarbeitet. Noch nie konnte der Gastgeber gegen den HC Leipzig siegen. Dies zu ändern war in greifbare Nähe gerückt, jedoch lagen noch 30 lange Minuten vor beiden Teams. In der ausverkauften Salza-Halle feuerten die 1000 Fans ihre Mannschaften an. Nach der Pause erwischten die Leipzigerinnen den besseren Start mit zwei Treffern in Folge. Die Leipziger Abwehr stand nun sicherer und beim Thüringer HC erhöhte sich zunehmend die Fehlerquote. Der HCL konnte seine schärfste Waffe, das Konterspiel, zu leichten Toren nutzen. Sara Erikson erzielte in der 43. Spielminute den Ausgleich - 18:18. Franziska Garcia-Almendaris brachte noch einmal den 21:21 Ausgleich und kann damit die Gastgeber auf Sensationskurs halten. 48. Spielminute - die Ex-Nürnbergerin Ania Rösler trat zum Strafwurf für den HC Leipzig an. Sabine Stockhorst, ehemalige Nürnberger Teamgefährtin, übernahm die Verantwortung im THC- Tor und siegte mit den besseren Nerven. Drei Leipziger Tore in Folge zeigten die Cleverness und Erfahrung der Gäste. Noch einmal bäumte sich der THC auf und kämpfte sich bis auf ein Tor zum 24:25 heran. Doch jetzt zeigte sich deutlich, welche Kraft ein solches Tempospiel fordert und da hatten die Gäste von der Bank einfach mehr zu bieten. Vor allem Ania Rösler, die lange Erholungspausen erhielt, machte in der Schlussphase noch einmal starken Druck und sorgte mit dafür, dass die lange in der Luft schwebende Hoffnung auf den ersten Derby-Sieg nicht in Erfüllung gehen konnte. So war der letzte Treffer im Spiel – das 26:28 durch eine unermüdlich kämpfende Alexandra Uhlig leider nur noch Ergebniskosmetik. Wenn auch die Sensation ausblieb, die Zuschauer erhielten einen tollen Vorgeschmack auf die kommenden Heimspiele ihrer Lieblinge. Und das nächste folgt ja schon am Samstag, den 19. September gegen Frisch Auf Göppingen. THC-Coach Dago Leukefeld erklärte zum Spiel: „Leipzig hat wie erwartet, jeden kleinen Fehler bestraft. Dazu haben wir zwei klare Gelegenheiten vergeben, das Spiel offen zu halten. Ich bin sehr stolz auf das, was die Mannschaft heute geleistet hat.“
Halbzeit: 15:12.
Zuschauer: 1000.
Siebenmeter: THC 6/5, HCL 5/4.
Zeitstrafen: THC 0, HCL 5.
Thüringer HC: März, Stockhorst – Knytlová (3/2), Bohm (3), Uhlig (6/3), Jurack (2), Fabíková (5), Starcek, Härdter (3), Almendaris (4).
HC Leipzig: Schülke, Plöger – Ommundsen (8/4), Holmgren, Ulbricht (4), Augsburg (3), Erikson (1), Schulze, Kudladz (1), Rösler (1) , Wiren, Kiedrowski, Müller (5), Urne (5).
12.Sep.09 / Bernd Hohnstein