Start-Ziel-Sieg
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 01. Mai 2022
HANDBALL BUNDESLIGA: VfL Oldenburg – Thüringer HC 21:27
Oldenburg. (30.Apr.22/ Bernd Hohnstein/ Andreas Hofmann) Der Thüringer HC gewinnt auswärts mit 27:21
gegen den VfL Oldenburg und schließt an die guten Leistungen der
letzten beiden Spiele an. Vor allem in der Abwehr und im Spielaufbau
konnten die Gäste überzeugen. Nach dem 6:6 bauten die
Thüringerinnen den Vorsprung auf bis zu sieben Toren aus und
verwalteten den Vorsprung bis zum Spielende gegen ein mutig
auftretendes Oldenburger Team. Mit neun Toren war Merle Carstensen
erfolgreichste Torschützin für den VfL. Annika Meyer erzielte acht
Tore für den THC. Der VfL Oldenburg begann in eigener Halle. Den
besseren Start erwischte jedoch der Thüringer HC, der seinen ersten
Angriff erfolgreich abschloss und Mitte der dritten Minute bereits
mit 2:0 führte. Auffällig die gute Abwehrarbeit bei den Gästen.
Der THC störte früh und zwang die Niedersachsen mehrfach ins
passive Spiel. Erst in der fünften Minute erzielte Merle Carstensen
den Anschlusstreffer von der Strafwurflinie. Mit Tempo und schnellem
Spielaufbau versuchten die Gäste das Spiel zu kontrollieren. Mit
Erfolg, beim Stand von 1:4 nahm VfL-Coach Niels Bötel bereits sein
erstes Team Timeout. Für den THC lief es gut an und die Mannschaft
schien die Nationalmannschaftspause gut weggesteckt zu haben. Zu
Beginn der neunten Minute musste der THC zwei Minuten in Unterzahl
überstehen, nachdem Anika Niederwieser von den Unparteiischen auf
die Bank verwiesen wurde. Langsam kam Oldenburg ins Spiel und nach
zehn Minuten stand ein 4:6 auf der Anzeigetafel. Julia Renner zeigte
über die gesamte Spielzeit mehrere gute Paraden und verhinderte
damit einige wichtige Treffer der Gäste. Der VfL kämpfte auf allen
Positionen um jeden Ball. In der vierzehnten Minute der Ausgleich zum
6:6, THC-Trainer Herbert Müller griff die grüne Karte und bat seine
Mannschaft an die Außenlinie. Mit den letzten Minuten konnte man auf
Thüringer Seite nicht zufrieden sein. Die Abwehr der Gastgeberinnen
agierte deutlich offensiver. Frühes Heraustreten und Störaktionen
bereits an der Neunmeterlinie zeigten Wirkung und zwangen zu Würfen
aus der Distanz, die Julia Renner kassierte. Beide Mannschaften
agierten auf Augenhöhe und durften sich keine Fehler leisten.
Zweimal unterliefen diese dem VfL, die der THC sofort bestrafte und
so zu Beginn der zwanzigsten Minute mit 6:8 vorn lag. Mit Torerfolgen
taten sich beide Mannschaften in dieser Phase schwer, auf beiden
Seiten schlichen sich technische Fehler ein und die Abwehrreihen
verhinderten mehrfach die Abschlüsse. Fünf Minuten vor dem
Pausenpfiff führten die Gäste mit 6:10. Knapp dreieinhalb Minuten
vor der Halbzeitpause kassierte Anika Niederwieser bereits ihre
zweite Zeitstrafe. Da blieb nicht mehr viel Spielraum, wenn sie nicht
vorzeitig das Spiel beenden wollte. Insgesamt vierzehn Minuten
benötigte der VfL Oldenburg, um wieder ein Tor zu verbuchen (7:13).
Mit 8:13 ging es in die Kabinen. Der THC musste zu Beginn der zweiten
Halbzeit in Unterzahl starten, Yuki Tanabe bekam zwanzig Sekunden vor
der Spielpause noch eine Zeitstrafe auferlegt. Die Gastgeberinnen
sollte man auf keinen Fall abschreiben, zu oft haben sie in dieser
Saison den vermeintlichen Favoriten Paroli geboten und mehrere Spiele
nur mit einem Tor weniger abgeben müssen. Auf der linken Außenbahn
eröffnete Lydia Jakubisova die zweite Halbzeit mit einem
sehenswerten Tor. Die Abwehr des THC stand zu Beginn der zweiten
Spielhälfte sicher und startete so effektiv die eigenen Angriffe.
Nach fünf Minuten lagen die Gäste mit 9:16 in Führung. Mit zwei
Strafwürfen für die Norddeutschen ließ Merle Carstensen den
Vorsprung auf 11:16 schwinden. Asli Iskit stand dem in nichts nach
und traf in der 38.Minute von der Siebenmeterlinie zum 11:17. Das
Spiel entwickelte sich zum Abwehrkrimi, in dem die Unparteiischen in
kürzester Zeit mehrfach auf Strafwurf entschieden. Herbert Müller
wirkte deutlich unzufrieden und nahm nach dem Siebenmetertor zum
14:18 seine zweite Auszeit. Der VfL wollte es erzwingen und versuchte
im Angriff mit der siebten Feldspielerin den Druck hochzuhalten.
Annika Meyer zeigte sich wieder in Topform, wenn sie an den Ball
gelangte, war Alarm am Oldenburger Kreis. Mit ihrem sechsten Treffer
netzte sie zum 15:21 ein. Wachsam auch Irma Schjött, die nur
Sekunden später den Ball im leeren Oldenburger Gehäuse zum 16:22
versenkte. In die Schlussphase starteten die Mannschaften beim Stand
von 24:17 aus Sicht der Gäste. Oldenburg weiter druckvoll, innerhalb
von zwei Minuten verkürzten die Gastgeberinnen auf 19:25. Der THC
ließ nicht nach und versuchte jede sich bietende Chance zu nutzen.
Beim Stand von 19:26 holte Niels Bötel seine Damen zum Gespräch.
Das Spiel war entschieden, auch wenn der VfL Oldenburg kämpfte, um
das Spielergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Mit einem
Start-Ziel-Sieg gewann der THC das wichtige Auswärtsspiel im Norden
Deutschlands gegen ein engagiertes Oldenburger Team mit 27:21.
Halbzeit: 8:13.
Schiedsrichter: Leonard Bona, Malte Frank.
Zuschauer: 620 (EWE
Arena).
Siebenmeter: Oldenburg 6/6, THC 2/3.
Zeitstrafen: Oldenburg 2, THC 4.
Thüringer HC: Kuske, Schjött 1 – Meyer 8, Tanabe 2, Iskit 2/2, Niederwieser 5,
Tsakalou, Kündig 3, Jakubisova 3, Reichert 2, Braun, Rode 1.
Oldenburg: Renner,
Bahrs, Rump – Reinemann, Weyers, Jongenelen, Hoitzing 2, Pichlmeier
1, Buhl, Martens 1, Steffen 3, Carstensen 9/6, Schirmer 2, Klöcker,
Knippert 2, Golla 1.

Trainerstimme Herbert üller zum Spiel
thueringer hc
30.Apr.22 / Bernd Hohnstein / Andreas Hofmann - Foto: Franziska Braun (Archiv)