Kantersieg zur Wiedergutmachung
Geschrieben von
y4u am
Donnerstag, 14. April 2022
HANDBALL BUNDESLIGA: Thüringer HC – HSG Blomberg-Lippe 40:25
Bad
Langensalza. (13.Apr.22/ Bernd Hohnstein/ Andreas Hofmann) Der
Thüringer HC fuhr nach einem überraschend deutlichem 40:25-Heimsieg
gegen die HSG Blomberg-Lippe zwei wichtige Punkte ein. Völlig
verändert trat das Team von Trainerfuchs Herbert Müller gegen die
Gäste aus dem Lipperland in eigener Halle auf. Von Beginn an ließen
sie keinen Zweifel am Siegeswillen und vor allem, um sich vor den
eigenen Fans wieder besser zu präsentieren als in den letzten
Begegnungen. Besonders im Umschaltspiel aus der Abwehr in den Angriff
überzeugte der THC, bei dem Kerstin Kündig sehr erfolgreich Regie
führte. Von der viel gescholtenen Schwäche der Gastgeberinnen im
Abschluss war diesmal nichts zu merken. Mit je acht Treffern waren
Annika Meyer und Kerstin Kündig die erfolgreichsten Schützinnen in
einem Spiel, das nur aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung
so erfolgreich ausging. Für die HSG Blomberg-Lippe traf Laetitia
Quist sieben Mal. Nach der Niederlage gegen die Wildcats aus Halle
waren die Erwartungen an den Thüringer HC hoch und die Gäste aus
Blomberg kein einfacher Gegner. Nach Fehlwurf der Gäste ging der THC
durch Treffer von Kerstin Kündig in Führung und Irma Schjött
parierte den zweiten Angriff der Gäste. Bereits nach drei Minuten
lagen die Thüringerinnen mit 3:0 vorn. Das war ein Start nach Maß
und Anika Niederwieser legte noch einen drauf. In der fünften Minute
erzielte Ann Kynast das erste Tor für die Lipperländerinnen. Der
THC versuchte das Tempo gerade in der Startphase und den Druck auf
die Ostwestpfalen hochzuhalten. Das gelang in den ersten Minuten sehr
gut und legte den Grundstein für den Erfolg. Kurz vor Ende der
sechsten Minute der zweite Treffer der Gäste. Blomberg störte jetzt
früh gegen die Angriffe der Gastgeberinnen und versuchte den
Vorsprung zu verkürzen. Sehenswert in dieser Spielphase der
Abschluss des Tempogegenstoßes von Lydia Jakubisova, die mit ihrer
ganzen Erfahrung per Heber den Ball ins HSG-Tor einnetzte. Beim Stand
7:2 nahm Steffen Birkner, mit seinem Team sichtlich unzufrieden, das
erste Team Timeout. Nach zehn Minuten lag der Thüringer HC mit 7:3
vorn. Stark verbessert zeigte sich der THC im Spielaufbau und der
Chancenverwertung. Das Team von Herbert Müller nicht
wiederzuerkennen. Im Gegensatz zum Spiel gegen Halle schien ein neues
Team auf dem Feld zu stehen. Schon nach vierzehn Minute sah sich
Steffen Birkner zur zweiten Auszeit gezwungen (10:3). Ganz stark
präsentierte sich Irma Schjött hinter ihrer Abwehrreihe und
entschärfte einige Bälle auf ihr Tor. Der erste Zehntorevorsprung
gelang in der 1sechzehnten Minuten der erste zehn Torevorsprung,
Lydia Jakubisova versenkte den Ball zum 13:3. Im HSG-Tor der Wechsel,
Marie Andresen kam für Melanie Veith, die bislang nur wenige Bälle
halten konnte. Die HSG Blomberg-Lippe nicht wiederzuerkennen, ließ
dem THC zu viel Raum, den die Gastgeberinnen erfolgreich für sich
nutzten. Kerstin Kündig zeigte als Regisseurin ein souveränes
Positionsspiel und brachte ihre Mitspielerinnen gut in Szene. Der
Auftritt des THC dagegen wie aus einem Guss. Da änderte auch die
Zeitstrafe in der 26.Minute gegen Lamprini Tsakalou nichts. Das
Fehlen der Griechin wurde durch die siebte Feldspielerin
ausgeglichen. Zu Beginn der 27.Minute zog Herbert Müller erstmals
die grüne Karte. Noch in derselben Minute der zwanzigste
THC-Treffer, so viele waren es im ganzen Spiel gegen Halle nicht.
Trotz des deutlichen Vorsprungs der Gastgeberinnen musste man davon
ausgehen, dass die Gäste nach der Pause neu ausgerichtet in die
zweite Halbzeit gehen würden. Mit einem 22:8 verabschiedeten sich
die Mannschaften in die Kabinen. Wenn der Thüringer HC weiterhin für
zwei Punkte und für ein besseres Torverhältnis sorgen wollte,
sollte die Mannschaft nicht nachlässig werden. So war es Kerstin
Kündig, die mit drei Treffern in Folge nach Wiederanpfiff die
Torausbeute weiter verbesserte. Die Frauen aus der Nelkenstadt wirkte
wie von der Rolle und brauchte knapp viereinhalb Minuten für den
neunten Treffer. Die HSG mit ungewohnt vielen technischen Fehlern und
leichten Ballverlusten im Angriff, den Rest holte sich Irma Schjött.
Von der Strafwurflinie netzte Asli Iskit in der 40.Minute zum 29:11
ein. Ein Spiel nach Maß für das Team von Herbert Müller und seinen
Fans, die lange auf so einen Auftritt warten mussten. In der
44.Minute reichte es Steffen Birkner, das 33:14 war wohl zu viel des
Guten. Ein letztes Mal zog er die grüne Karte und zitierte seine
Mannschaft an die Seitenlinie. Knapp zwei Minuten später ergriff
Herbert Müller die Option, mit der Mannschaft zu reden. Zwei Treffer
von der Ostwestfalen gingen dem voraus /34:16). Die Blombergerinnen
waren um Ergebniskosmetik bemüht, für Herbert Müller ergab sich
bei einer komfortablen Führung von 35:18 die Möglichkeit, neben
Johanna Reichert auch Kim Braun ins Spiel zu bringen, die bisher
wenige Auftritte für den THC hatte. Die sich einschleichenden
Nachlässigkeiten in der Abwehr des THC erkannten die Gäste und
verkürzten in der 54.Minute auf 36:22. Zeit für den THC-Coach, sein
letztes Team Timeout zu nehmen. Die kurze Schwächephase war schnell
überwunden, knapp zwei Minuten vor dem Schlusspfiff netzte Anika
Niederwieser zum 40:24 ein. Der verworfene Strafwurf von Asli Iskit
in der letzten Spielminute tat der guten Leistung des THC keinen
Abbruch. Mit 40:25 fuhr der THC einen so nicht zu erwartenden
Kantersieg ein.
Halbzeit: 22:8.
Schiedsrichter: Maike Merz, Tanja Kuttler.
Zuschauer: 676
(Salza Halle).
Siebenmeter: THC
3/4, HSG 2/3.
Zeitstrafen: THC 2,
HSG keine.
Thüringer HC: Kuske, Schjött – Meyer 8, Tanabe 2, Iskit 5/3, Niederwieser 4,
Tsakalou, Kündig 8, Jakubisova 6, Reichert 2, Braun, Rode 5.
Blomberg-Lippe: Andresen, Veith – Rüffieux, Kynast 5, Quist 7, Rajes 1, Wenzel 2,
Kordovská 2/1, Hertha 1, Agwunedu, Reiche 1, Pettersson, Hartstock,
Michalczik 6/1.
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13.Apr.22 / Bernd Hohnstein / Andreas Hofmann - Franziska Braun (Archiv)