Arbeitssieg
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 20. Februar 2022
HANDBALL BUNDESLIGA: Thüringer HC – VfL Oldenburg 26:21
Bad
Langensalza. (19.Feb.22/ Bernd Hohnstein) Der Thüringer HC
gewann das Nachholspiel des zehnten Spieltages gegen den VfL
Oldenburg mit 26:21. Beide Teams spielten aus einer geschlossenen
Abwehr heraus, leisteten sich aber auch einiges an technischen
Fehlern. Laura Kuske und Irma Schjött glänzten mit guten Paraden im
Tor des Thüringer HC und holten sich das Lob des Trainers nach dem
Spiel, genauso wie Johanna Reichert. Im Angriff taten sich die
Gastgeberinnen schwer und verschenkten zu viele klare Chancen, die
das Spiel lange offen gestalteten und zeitweise zur Zitterpartie
werden ließen. Erst zum Ende setzte sich der THC deutlich ab und
behielt den Sieg in der Salza-Halle. Mit sieben Toren war Annika
Meyer (THC) und Kathrin Pichlmeier (VfL) beste Werferinnen ihrer
Mannschaften. Gleich mit einem gehaltenen Strafwurf startete Laura
Kuske in die Begegnung. In der Startphase hatte der Thüringer HC
Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Vier Minuten dauerte es, bis das
erste Tor der Begegnung und zugunsten der Gäste fiel. Kerstin Kündig
netzte zum Ausgleich ein, sofort antwortete Kathrin Pichlmeier mit
dem 1:2. Die Gäste versteckten sich nicht und gingen im Angriff und
in der Abwehr aggressiv zu Werke. Die Thüringerinnen standen trotz
des Rückstands offensiv in der Abwehr, nur im Angriff dauerte es bis
zur siebenten Minute, eh Dominika Zachova per Tempogegenstoß den
2:2-Ausgleich erzielen konnte. Zwischen den Pfosten des THC-Tores
zeigte Laura Kuske im gesamten Spielverlauf mehrfach tolle Paraden
und verhinderte eine deutlichere Führung. Nach zehn Minuten lag der
THC mit 3:2 in Führung, Labrina Tsakalou netzte aus dem Rückraum
ein. Die Gastgeberinnen erhöhten erfolgreich den Druck auf die
Norddeutschen. Jennifer Rode traf zum 4:3, doch der VfL ließ sich
nicht abschütteln und so erfolgte das schnelle Gegentor. Beide
Mannschaften spielten unruhig und vergaben gute, einfachste
Möglichkeiten. Nach einer gespielten Viertelstunde führten die
Thüringerinnen mit 5:4. Zudem traf Kerstin Kündig von der
Strafwurflinie nur den Innenpfosten. Zu Beginn der 19.Minute nahm
Herbert Müller seine erste Auszeit. Nach schönem Rückraumtreffer
von Johanna Reichert lag der THC mit zwei Toren vorn (6:4). Durch
einen Wechselfehler stand der THC in Unterzahl auf dem Feld. Herbert
Müller setzte erfolgreich auf die siebte Feldspielerin, Annika Meyer
traf zum 8:5. In der 24.Minute tankte sich Lydia Jakubisova durch die
Abwehr und netzte mit ihrem 1001. Treffer für den Thüringer HC zum
9:6 ein. Oldenburg blieb dran und ließ das mitteldeutsche Team mit
nicht mehr als zwei bis drei Toren davonziehen. Zu Beginn der 29.
Minute erzielte Johanna Reichert den zwölften Treffer für ihr Team
und die erste Viertoreführung. Mit Kathrin Pichlmeier hatte die
THC-Abwehr einige Male Probleme und sie hielt mit sehenswerten
Treffern ihr Team im Spiel. Der THC zog das Tempo deutlich an und
setzte die Oldenburger unter Druck. Mit dem Halbzeitpfiff bekam der
VfL noch einen Siebenmeter zugesprochen, den Wurf von Kathrin
Pichlmeier konnte Irma Schjött aber nicht abwehren. Beim Stand von
13:10 gingen beide Mannschaften in die Kabinen. Der VfL Oldenburg kam
mit viel Motivation aus der Pause. Mit drei Treffern in Folge, davon
ein verwandelter Strafwurf von Kathrin Pichlmeier, glichen die
Norddeutschen in knapp zwei Minuten zum 13:13 aus. Herbert Müller
sichtlich unzufrieden, rief seine Mannschaft zum Gespräch. Erst Asli
Iskit erzielte drei Minuten nach Wiederanpfiff den ersten Treffer für
den THC (14:13). Oldenburg drückte aufs Tempo und versuchte mit
allen Mitteln den THC-Angriff schon im Aufbau zu stören. Toni-Luisa
Reinemann kassierte dafür eine Zeitstrafe. In Überzahl legten die
Gastgeberinnen zum 15:14 vor. Oldenburg erwies sich als der
unangenehme Gegner, vor dem Herbert Müller gewarnt hatte. Jede noch
so einfache Nachlässigkeit versuchten die Gäste zu verwerten. Da
war es auch Glück, dass ein direkter Wurf von Nele Reimer am Tor
vorbei flog. In der 39. Minute parierte Irma Schjött ihren ersten
Strafwurf von Kathrin Pichlmeier. Sie stand in der zweiten
Spielhälfte genauso sicher zwischen den Pfosten, wie zuvor Laura
Kuske. Der THC baute seinen Vorsprung weiter aus (17:15). Das Pech an
der Strafwurflinie ereilte auch Kerstin Kündig, die sich einer
glänzend agierenden Julia Renner geschlagen geben musste. Beim Stand
von 18:16 und 44 gespielten Minuten zog Niels Bötel die grüne Karte
und bat seine Damen an die Seitenlinie. Der THC legte zwar immer
wieder vor, doch Oldenburg hatte die passende Antwort und so festigte
sich der knappe Zweitorevorsprung. In die letzten zehn Minuten ging
es beim Stand von 21:19. Mit ihrem sechsten Treffer erzielte Annika
Meyer das 22.Tor für ihre Mannschaft und auf der Gegenseite vergab
Isabelle Jongenelen gleich zweimal für den VfL Oldenburg. Anika
Niederwieser erzielte im nächsten Angriff ein weiteres Tor und so
lag der THC plötzlich mit 23:19 vorn. Auf diesem Polster konnte und
durfte sich der Thüringer HC nicht ausruhen. Die Niedersachsen
kämpften hart um jeden Ball und versuchten sich gegen die drohende
Niederlage zu stemmen. Vier Minuten vor Spielende nahm Oldenburg ein
Team Timeout, um die Taktik für die letzten Minuten zu besprechen.
Leichtfertige Abspiele aufseiten des THC hielten die Partie offen und
doch nutzte Oldenburg seinerseits die sich bietenden Chancen nicht.
Ein Rückraumtreffer von Asli Iskit und eine Parade von Irma Schjött
verschafften erstmals Luft (25:21). Weniger als anderthalb Minuten
waren noch zu spielen und Herbert Müller nahm seine letzte Auszeit.
Die Uhr tickte für die Gastgeberinnen und der 26. Treffer von Asli
Iskit besiegelte den Sieg im Nachholspiel. Der letzte Strafwurf
landete zwischen den Füßen von Irma Schjött. Mit 26:21 gewinnt der
THC das Spiel gegen den VfL Oldenburg und sichert sich zwei weitere
Punkte.
Halbzeit: 13:10.
Schiedsrichter: Katharina Heinz-Hebisch, Sonja Lenhardt.
Zuschauer: 655
(Salza-Halle).
Siebenmeter: THC
2/4, VfL 5/8.
Zeitstrafen: THC 3,
VfL 3.
Thüringer HC: Kuske, Schjött – Meyer 7, Tanabe 1, Zachova 1, iskit 6/1,
Niederwieser, Tsakalou 2, Kündig 2/1, Jakubisova 2, Reichert 4,
Braun, Rode 1, Schmidt-Robben.
VfL Oldenburg: Renner, Reese – Teiken, Reinemann 1, Jongenelen 3, Hoitzing 1,
Pichlmeier 7/4, Buhl, Martens, Steffen 1, Carstensen 5/1, Schirmer 2,
Knippert 1.
thueringer hc
19.Feb.22 / Bernd Hohnstein - Foto: Franziska Braun (Archiv)