THC überwintert international
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 17. November 2019
HANDBALL EHF-CUP: Thüringer
HC – HC Astrakhanochka 30:25
Nordhausen. (16.Nov.19/ Martin Holzheier/ Bernd Hohnstein) Der Thüringer HC
gewinnt das Rückspiel gegen HC Astrakhanochka 30:25 und qualifiziert
sich für die Gruppenphase im EHF Cup. Zu ungewohnt später Stunde
standen sich in der Nordhäuser Wiedigsburghalle der Thüringer HC
und Astrakhanochka aus Russland im Rückspiel der dritten Runde des
EHF Cup gegenüber. Mit einer überragenden Marie Davidsen im Tor und
einer geschlossenen Abwehrleistung machte der deutsche Vizemeister
vor heimischem Publikum den Sieg perfekt. Beste Werferin aufseiten
des Thüringer HC war Iveta Koresova mit acht Treffern, im Team der
Gäste aus Astrachan waren Anna Kochetova und Karina Sabirova sechs
Mal erfolgreich. Der THC hatte Anwurf und Lydia Jakubisova erzielte
das erste Tor aus der für sie ungewohnten Rückraumposition. Nach
dem Ausgleich der Gäste (2:2) verwandelte Iveta Koresova zwei
Strafwürfe in Folge zum 4:2. Karina Sabirova machte es ihr nach und
erzielte den Anschlusstreffer zum 4:3, nachdem Emily Bölk die erste
Zeitstrafe der Gastgeberinnen kassierte. Auf der Gegenseite gab es
die erste Zeitstrafe für Daria Bogdanova. Iveta Koresova verwandelte
ihren dritten Strafwurf sicher zum 5:3 (9.). Mehrfach zeichnete sich
Marie Davidsen im THC-Tor aus, ihre Vorderleute dankten es ihr mit
dem 7:3 nach zehn Minuten. Jetzt war der Rückstand aus dem Hinspiel
aufgeholt und der Trainer der Gäste, Vlatko Djonovic sah sich zum
ersten Time Out gezwungen. Beide Mannschaften hatten Fahrt
aufgenommen, auf den Treffer des THC folgte jeweils das Gegentor der
Gäste. Mitte der ersten Halbzeit zog Alicia Stolle sehenswert aus
dem Rückraum ab und erzielte aus zehn Metern das 9:5. Dank starker
Paraden von Marie Davidsen kam Astrakhanochka nicht näher heran.
Herbert Müller hatte in der 20.Minute Gesprächsbedarf, da im
Angriff zu viele Chancen liegen gelassen wurden. In der 22.Minute
musste Emily Bölk bereits ihre zweite Zeitstrafe auf der Bank
absitzen. Es häuften sich die Fehler in Unterzahl und die Russinnen
trafen sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 11:11 Ausgleich ins
leere Tor der Gastgeberinnen. Das Spiel ohne Torhüterin brachte
keinen Erfolg. Iveta Koresova brachte den Thüringer HC mit ihrem
fünften Treffer zwei Tore vor (13:11). Anna Kochetova verlor nach 27
Minuten das Duell von der Strafwurflinie gegen Marie Davidsen. Eine
Minute später kassierte Lydia Jakubisova eine Zeitstrafe, den
fälligen Strafwurf verwandelte Karina Sabirova sicher. Sekunden vor
der Halbzeitpause bekam Daria Bogdanova, nach einem groben Foul an
Iveta Koresova, die Rote Karte. In die Halbzeit ging es mit 16:12 für
den Thüringer HC. Die zweite Halbzeit begann mit einer Zeitstrafe
gegen Meike Schmelzer, somit agierten beide Mannschaften mit einer
Spielerin weniger - Karina Sabirova verwandelte den Strafwurf zum
16:13. Sieben Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, da
erzielte Iveta Koresove den ersten fünf Tore Vorsprung im Spiel
(19:14). Die Gäste kämpften druckvoll im Angriff und offensiv in
der Abwehr, der Vorsprung aus dem Hinspiel vor einer Woche war nun
nichts mehr Wert. Alicia Stolle ließ in der 43.Minute, mit zwei
Treffern in Folge, das 22:16 auf der Anzeigetafel aufleuchten. Vlatko
Djonovic zog nach Lydia Jakubisovas 23:26 Torerfolg ins leere Tor
seiner Mannschaft die Notbremse und legte die Grüne Karte auf den
Tisch des Kampfgerichts (46.). Noch neun Minuten waren zu spielen,
als Meike Schmelzer mit einem schönen Dreher einen Tempogegenstoß
abschloss und zum 27:19 erhöhte. Marie Davidsen war weiterhin der
starke Rückhalt im THC Gehäuse, bis zur 50.Minute zeigte sie
achtzehn Paraden. Zudem entschärfte sie gegen Karina Sabirova den
zweiten Strafwurf dieser Partie, so blieb es beim acht Tore
Vorsprung. Fünf Minuten vor Spielende, erzielte Meike Schmelzer mit
ihren fünften Treffer das 28:19, damit schien die Vorentscheidung
gefallen. Die Gäste gaben weiterhin alles und spielten in ständiger
Überzahl ohne Torhüterin. In der 58.Minute verkleinerten sie den
THC-Vorsprung auf sechs Tore (29:23). Sechzig Sekunden vor Schluss
nahm Herbert Müller eine letzte Auszeit. Der von ihm geforderte
Spielzug, Iveta Koresova sollte bedient werden und mit Kempatrick
einnetzen, wurde in der Schlussminute durch die russischen Gäste
vereitelt. Die Partie endete mit einem 30:25 Erfolg für den
Thüringer HC, der sich somit für die Gruppenphase des EHF Cups
qualifizieren konnte.
Halbzeit: 16:12.
Schiedsrichter: Nichlas Nygaard,
Nicklas Mark Pedersen (DEN).
Zuschauer: 1100
(Wiedigsburghalle).
Siebenmeter: THC 4/4, Astrachan
6/8.
Zeitstrafen: THC 5, Astrachan 2.
Thüringer HC: Davidsen,
Giegerich – Ferreira Lopes, Scheffknecht, Mazzucco, Rodriguez 1,
Sazdovska 3, Schmelzer 6, Stolle 6, Koresova 8, Bölk 4, Großmann,
Biltoft, Mässing, Jakubisova 2.
Astrachan: Riabtseva, Trusova –
Kochetova 6, Pontes Nunes, Antonova 4, Sabirova 6, Zelenkova,
Bogdanova, Malashenko 3, Ignatovich, Shichkina, Yezhykava 1,
Kainarova 1, Gafonova 1, Tarasova 3.
thueringer-hc
16.Nov.19 / Martin Holzheier / Bernd Hohnstein - Foto: Trautvetter (Archiv)