Spitzenspiel ohne Überraschung
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 30. Oktober 2018
VOLLEYBALL REGIONALLIGA: Erfurter
VC – USV TU Dresden 1:3
Erfurt. (27.Okt.18/ evc) Am vergangenen Samstag kam es Gipfeltreffen in der
Volleyball-Regionalliga Ost: Der aktuelle Tabellenzweite empfing den
noch ungeschlagenen Tabellenersten des Universitätssportverein der
Technischen Universität Dresden. Das alles klingt schon ganz
spannend und man fragt sich, wer dieses Duell wohl für sich
entscheiden konnte. Doch diese Frage ließ sich für interessierte
Erfurter Zuschauer ganz einfach beantworten indem sie ins
Sportgymnasium kamen und dieses Spiel live anschauten. Und das taten
dann auch rund achtzig Gäste die auf der eigens ausgefahrenen
Tribüne Platz fanden. Das der Erfurter Volleyball Club in dieser
Saison Teil einer solchen Geschichte sein würde, ließ sich nicht
unbedingt vorhersagen. Nach sieben Abgängen und fünf Zugängen galt
es bereits den zweiten Umbruch innerhalb von zwei Jahren zu meistern.
Beim Saisonauftakt gegen den Dresdner SSV reichte es nur zu einem
Satzbeginn. Die folgenden drei Siege gegen Markkleeberg, Delitzsch
und Tröbnitz ermöglichten jedoch die eingangs beschriebene
Geschichte. Der Start in den ersten Satz begann verheißungsvoll. Mit
Zuspieler Maisch, den beiden Mittelblockern Knabe und Schneider,
Diagonalangreifer Klemm, Werner und Kronseder auf den Außenpositionen
sowie den beiden Liberos Spankowski und Keller ging es direkt kräftig
zur Sache. Erst eine Aufschlagserie von Maisch, anschließend eine
Aufschlagserie von Kronseder zwangen den Dresdner Trainer beim Stand
von 8:2 zur ersten Auszeit. Für die Erfurter hieß das ein
komfortables Punktepolster, was - nachträglich betrachtet - auch
notwendig war um zumindest diesen ersten Satz für sich zu
entscheiden. In der Folge stabilisierte sich der TU Dresden und der
EVC spielte nicht unbedingt auf dem geforderten Top-Niveau weiter.
Dies bemerkte zu diesem frühen Zeitpunkt auch bereits Erfurts
Trainer Meik Minks, der seine Jungs in seiner Auszeit beim Stand von
16:12 lauter als gewohnt versuchte weiter zu pushen. Auch wenn der
ersten Satz durch eine erneute Aufschlagserie des starken Hannes
Maisch mit 25:20 auf der Habenseite des EVC verbucht werden konnte,
dreht sich nun das Spiel. Ab Satz zwei ging den Erfurtern das Glück
im Aufschlag verloren und es sollte an diesem Abend auch nicht mehr
zurückkehren. Rückblickend betrachtet ein spielentscheidender
Baustein der durch andere Elemente nicht mehr ausgeglichen werden
konnte. Bis zum 14:15 gestaltete sich der zweite Satz offen, doch
Dresden wurde immer stärker. Vor allem im Aufschlag - genau dem
Element bei dem der EVC nun immer seltener Erfolg hatte - übte der
USV Druck auf Erfurts Annahmeriegel aus. Bei 14:18 und 18:23
versuchte Trainer Minks den Rhythmus zu unterbrechen. Ohne Erfolg.
Dresden glich mit 25:20 zum 1:1 aus. Satz drei startete ähnlich wie
Satz eins und Dresdens Trainer Dietze musste bereits beim Stand von
7:3 seine erste Auszeit nehmen. Mit Erfolg für den USV: Das Bild
drehte sich innerhalb kürzester Zeit und das Erfurter Pendant musste
beim 11:13 ebenfalls nachsteuern. In der Folge ließen nun
bärenstarke Dresdner keinen erneuten Wechsel mehr zu. Auch ein
Doppelwechsel auf Erfurter Seite - Anselm Rein, der mit einem
Doppelspielrecht ausgestattet in dieser Saison erfolgreich Regie beim
Bundesligisten in Gotha führt und ab und an beim EVC aushelfen wird
sowie Neuzugang Hädicke - konnten keine entscheidende Reizpunkte
setzen. "Kein Vorwurf" wie Trainer Minks betont. „Beim
Volleyball müssen sieben Spieler auf dem Feld Hand in Hand agieren
und das Maximum herausholen“, wie Minks nachschiebt. Und so konnten
auch diese beiden jungen Talente den 17:25 Satzverlust nicht
verhindern. In der folgenden Satzpause musste nun sogar Schwarz-Weiß
Trainer Kronseder lauter werden und stachelte die Jungs weiter an.
„Das ist genau das was ich mir von den Jungs mit jahrelanger
Bundesligaerfahrung wie Kronseder, der zudem natürlich wie kein
anderer die Trainerseite einschätzen kann, Maisch oder Bakumovski
erwarte. Leider sind meine jungen Spieler noch nicht alle gleich in
der Lage diese Punkte aufzugreifen und umzusetzen.“ Und anfänglich
schien es erneut aufzugehen. Beim 11:10 musste Dresden die erste
Auszeit nehmen und Erfurt war gut dabei. Doch anschließend drehte
sich das Bild wiederum. Der USV zog konstant mit drei, vier und am
Ende sogar acht Punkten davon und verbuchte mit lediglich fünfzehn
Eigenfehlern in vier Sätzen ein herausragendes Ergebnis. Erfurts
Statistik zeichnet ein etwas zwiespältiges Bild. „Gegen Gegner aus
dem unteren Teil der Tabelle wäre das heute Abend ein 3:0 Sieg
geworden und wir hätten nur Details ausgewertet. Wir dürfen uns
aber gerade gegen die Topteams der Liga nicht darauf verlassen das
einzelnen Elemente immer funktionieren und dafür in anderen
Elementen Volleyball in der Komfortzone bieten. Wenn wir in dieser
Saison richtig überraschen wollen müssen wir da raus und auch mal
110 Prozent geben“, resümierte Minks. In einer Woche ist der EVC
zu Gast bei der jungen Garde der LE Volleys. Ein richtungsweisendes
Spiel wo es in dieser Saison letztendlich hingehen wird. Anpfiff in
Leipzig ist 19 Uhr.
Sätze: 25:20, 20:25, 17:25,
17:25.
Bälle: 79:95.
Schiedsrichter: Frank Eberhardt
(Jena), Matthias Nemitz (Kornhochheim)
Zuschauer: 100 (Halle
Sportgymnasium).
Spielzeit: 93 Minuten (24, 24,
23, 22).
Erfurter VC: Klemm, Rein,
Maisch, Knabe, Bakumowski, Werner, Keller (L), Spankowski (L),
Schneider, Kronseder, Hädicke, Freund.
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