Sie werden geliebt oder gehasst, manchmal sogar beides. In jedem Fall sind sie eine Bereicherung, die der Bundesliga mehr als gut tut. In Zeiten, in denen der FC Bayern ein Abonnement auf dem Meistertitel zu haben scheint, kommen sie zur rechten Zeit. Klar, dass es sich dabei nur um die umstrittenen Leipziger von RB handeln kann. Aber warum sind sie eigentlich so umstritten? Objektiv gesehen gibt es dafür keine Argumente. Bloß weil sie keine Tradition haben und ein reicher Mäzen dahinter steckt, ist es noch lange kein Grund, den Klub zu verteufeln. Ist es in Wirklichkeit nicht sogar toll, wenn Leute, wie einst Hoffenheims Dietmar Hopp oder jetzt Dietrich Mateschitz, ihre Kohle in unseren geliebten Fußball stecken, statt sie irgendwo sinnlos zu verpulvern? Sie hätten ja ihr Geld auch einfach horten können, dann wäre quasi im Schlaf immer mehr dazugekommen. Das alles haben sie aber nicht gemacht, ganz im Gegenteil. Sie haben nicht nur einen Fußballklub finanziert, sondern dabei auch an die Nachwuchsförderung gedacht und "nebenbei" noch für eine ganze Region die Infrastruktur verbessert. Diese Tatsachen werden von den Kritikern aber gern unter den Tisch gekehrt. Denn es ist natürlich viel leichter, das Schlechte zu sehen, statt durch Hinterfragen das Gute zum Vorschein zu bringen. Leider ist aber dieses Verhalten ein Phänomen unserer Zeit, auch im Fußball. Das Ganze hat etwas mit Angst zu tun. Im Falle von RB Leipzig sind es die Spitzenklubs, die sich größte Sorgen um ihre Vormachtstellung machen. Denn sie wissen genau, dass sie die ganz schnell verlieren können. Wenn sie die Leipziger Konkurrenz aber als Belebung für die eigene fußballerische Weiterentwicklung nutzen und sie nicht einfach nur als Nestbeschmutzer wahrnehmen, können Hoeneß, Watzke & Co. auch weiterhin die erste Geige spielen. Zumindest bei den Bayern hat man das Gefühl, dass sie diesbezüglich langsam auf den Trichter kommen. Im Top-Spiel haben sie jedenfalls schon mal gezeigt, dass sie sportlich Antworten geben wollen. Ein bisschen mehr Respekt darf in Zukunft aber auch noch gern mit dazukommen ...