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ESB lässt Traditionsturnier sterben

Geschrieben von y4u am Mittwoch, 19. August 2009
KAMPFSPORT

KAMPFSPORT: 2. Internationale Blumenstadt-Pokal 
 
Erfurt. (18.Aug.09/y4u) Wieder einmal beweißt der Erfurter Sportbetrieb, dass er kein Herz für den Nachwuchssport hat und mit zweierlei Maß bei den Erfurter Vereinen misst. Während Drittligist FC Rot-Weiß der Stadt immer noch Nutzungsentgelt für Steigerwaldstadion schuldet und sich trotzdem über ein neues Stadion freuen darf, lässt der ESB plötzlich mit nicht zu verwirklichenden finanziellen Forderungen das traditionsreiche Judoturnier des PSV Erfurt um den Blumenstadt-Pokal, ehemals Peugot-Cup, sterben. Sportnet-Erfurt unterstützt den Protest der Erfurter Judokas und veröffentlichen hier ungekürzt den Protestbrief des PSV an ESB und Oberbürgermeister Bausewein. (Hier einige Reaktionen)
 
 
Sehr geehrter Herr Malur,
 
die Judoka des PSV Erfurt gehören seit vielen Jahren zu den besten in Thüringen und haben sich längst über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Im Jahr 1995 belebten wir mit dem 1. Erfurter Herbst-Turnier eine Tradition, die unser Vorgänger, die SG Dynamo Erfurt-Mitte, 1974, also vor genau 35(!) Jahren, begonnen hatte und die mit der Wende „eingeschlafen“ war. Ab 1997 unter dem Namen „Internationaler Peugeot-Cup“ und seit vergangenem Jahr als „Internationaler Blumenstadt-Pokal“ holten wir unzählige Sportler aus dem In- und Ausland, darunter etliche, die später bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen Medaillen gewannen, in unsere schöne Stadt. Dabei waren wir stets bemüht, ihnen den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen und die Stadt Erfurt (auch ohne Mandat!) würdig zu repräsentieren. Nach der Thüringenhalle bot ab 1997 die Leichtathletikhalle dafür einen wunderbaren und gern angenommenen Rahmen. Hier holten u.a. unsere damaligen Judoka Josefine Vostry (jetzt Leipzig) und Sven Maresch (jetzt Berlin) die begehrten Trophäen. Josi belegte 2004 bei den U-20-Weltmeisterschaften einen hervorragenden 5. Platz und gewann 2007 bei den U-23-Europameisterschaften die Bronzemedaille. Sven wurde 2006 Junioren-Europameister und ebenfalls Fünfter der U-20-WM; voriges Jahr erkämpfte er den Vize-Europameister-Titel der U 23, besiegte im Finale der „German Open“ mit Ole Bischof den späteren Olympiasieger und wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen in die Olympia-Auswahl berufen! Beide Sportler halten nach wie vor engen Kontakt zu ihrem ehemaligen Verein und sind seit 2007 Ehrenmitglieder unserer Judoabteilung. Auch im Jahr 2009 hat der PSV Erfurt Sportler, die schon mehrfach äußerst erfolgreich waren und in der Lage wären, sich auf das Podest zu kämpfen. Darunter die beiden 17-jährigen Dritten der Deutschen Meisterschaft 2008 Benjamin Klöpfel, der unser Turnier schon 4-mal(!) gewinnen konnte, und Dominic Mirsch, die Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften Judith Angermann und Adam Bekbusarow und weitere Top-Athleten wie Nils Valerian, Thary Martin, Huy Nguyen Quang oder Magomed Tschitschaew. Sie alle werden durch einen unglaublichen sportfeindlichen Handstreich des Erfurter Sportbetriebes um den Lohn ihrer langen Vorbereitung gebracht. Obwohl es bei der Anmeldung des Turniers noch keinen einzigen Hinweis darauf gegeben hatte, wurde uns nun, einen Monat vor dem Beginn des „2. Internationalen Blumenstadt-Pokals“, eröffnet, dass wir in diesem Jahr eine Miete von 1051,58 Euro + Reinigungskosten + Container zu entrichten hätten. Noch nie mussten wir auch nur einen Cent an die Stadt bezahlen, um die Reinigung hatten wir uns stets selbst gekümmert und es gab auch niemals Probleme in dieser oder anderer Hinsicht mit uns als Organisatoren dieses Turniers. Wieso „Spielserien, Meisterschaften (und) Pokalrunden“  [§ 4(2) SportanlTarifO], die in ihrer Definition eindeutig in Richtung Ballsportarten, also Fußball(!), gehen, mehr wert sein sollen als unser Traditionsturnier, erschließt sich uns beim besten Willen nicht.
Da wir mit unserem moderaten Beitrag von 15,- €/mtl. hart am Existenzminimum liegen und keine Sponsoren haben, die uns großzügig unter die Arme greifen können, konnten wir unser Turnier auch stets nur sehr knapp kalkulieren. Ihre Mietforderung übersteigt unseren Etat deutlich.
Da wir nicht wissen, wie viele Sportler unserer Ausschreibung bzw. Einladung folgen, wir aber hohe Kosten bei der Wettkampf-Vorbereitung und -Durchführung haben und nicht das Risiko eines Vabanque-Spiels eingehen können und wollen, sehen wir uns leider gezwungen, im Jubiläumsjahr den „2. Internationalen Blumenstadt-Pokal“ abzusagen. Damit tritt etwas ein, was wir nie für möglich gehalten hätten: Die Verantwortlichen unserer Heimatstadt, der Blumenstadt Erfurt, die wir als Judoka vor und nach der Wiedervereinigung unzählige Male im In- und Ausland äußerst erfolgreich repräsentiert haben und die immer so gern als „Sportstadt“ angepriesen wird, zwingen uns aus Gründen, die sich uns absolut nicht erschließen, zur offiziellen Absage unseres Traditionsturniers.
Da wir nicht bereit sind, wegen Ihrer Entscheidung als Vertreter der Stadt Erfurt unser Gesicht als Judoverein zu verlieren, werden wir den Grund der Streichung in unseren Absagen klar anführen.
 
Mit sportlichem Gruß
gez. Frank Klöpfel (Abteilungsleiter Judo)
gez. Henning Wünsche (stellv. Abteilungsleiter Judo und Pressewart)
 
Dieses Schreiben wird von folgenden Judofunktionären inhaltlich unterstützt:
 
Karl Peters (Ehrenpräsident des Thüringer Judoverbandes e.V., Mitbegründer des traditionellen Herbstturniers im Jahr 1974, Präsident des Erfurter Judo-Clubs e.V.)
Jura Scholz (Vorsitzender der Judo-Kreisunion Thüringen-Mitte)


18.Aug.09 / y4u

ESB lässt Traditionsturnier sterben

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