Wenig Glanz reichte zum Sieg
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 24. März 2009
LANDESLIGA MÄNNER: TSV Motor Gispersleben – Post SV Gera II 31:27
Erfurt. (21.Mrz.09/ Christian Roch) Dank eines hart erkämpften 31:27-Arbeitssieges über den Post SV Gera halten die Landesligahandballer des TSV Motor Gispersleben weiterhin Anschluss an die Medaillenränge. Doch vor dem Freudentanz stand auch in dieser Partie für Fans und Mannschaft eine wahre Achterbahn der Gefühle auf dem Programm. Hoch motiviert gingen beide Tabellennachbarn in die Partie, “sogar leicht übermotiviert“ nahm Gispi-Trainer Roch seine Mannschaft wahr. „Wir hatten uns die Revanche fürs Hinspiel dick auf die Fahnen geschrieben und wollten vielleicht zu schnell zu viel.“ So erklärte sich Roch die vielen Unsicherheiten im Ballvortrag sowie die teils unsortierte Abwehrleistung in der 1. Halbzeit. Gera nutzte dies zu einer ständigen Führung, während sich bei den rund 100 Gispi-Anhängern die Sorgenfalten auf der Stirn mehrten. So konfus hatte man das Team um Kapitän Dietrich Göpel lange nicht mehr gesehen. Der zuletzt in Bestform spielende Trommer scheiterte mehrfach am Gästekeeper, Hielscher malträtierte sowohl Gebälk als auch Mauerwerk und auch Göpfert, Kiraly und Braun fanden nur schwer in die Partie. Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung ließen schnell Erinnerungen an das völlig verpatzte Hinspiel aufkommen und auch defensiv agierte Gispi meist schläfrig und ohne echte Ordnung. All dies gipfelte dann auch noch in der frühen Roten Karte gegen Bock, der sich zu einem Revanchefoul hinreißen ließ. So waren es zunächst lediglich Keeper Frieß mit seinen Paraden sowie Göpel mit seinen Rückraumkrachern, die ihre Mannschaft im Spiel hielten. Beim Stand von 10:12 hielten jedoch auch die bis dahin souverän aufspielenden Geraer noch einige Gastgeschenke parat, indem sie binnen zwei Minuten gleich 3mal den Ball hergaben. Gispi nutzte die unverhofften Möglichkeiten endlich und kam noch zu einer etwas schmeichelhaften 13:12-Pausenführung. „Das war sicher ein erster Knackpunkt in der Partie“ so Roch nach dem Abpfiff. Die wahren Sieggaranten waren in der 2. Hälfte jedoch andere. Göpel traf weiterhin aus dem linken Rückraum und versenkte auch sämtliche Siebenmeter nervenstark. Göpfert taute auf der Regieposition langsam auf, ließ den Ball nun endlich schneller laufen und traf auch immer wieder selbst. Besonders auffällig agierte aber Oldie Marcel Kiraly, der auf ungewohnter halbrechter Position den glücklosen Sebastian Hielscher bestens vertrat. Seine Tore sowie sein taktisches Verständnis sorgten letztlich für den etwas beruhigenden 25:21-Vorsprung (45.Minute), den die Heimmannschaft mit einem weiteren Göpel-Hammer sowie einem Kempator durch Trommer über die Ziellinie brachte. Dass man bei vier Pfostenknallern des Gegners auch ein wenig das Glück des Tüchtigen beansprucht hatte, blieb dabei nur eine von zahlreichen Randnotizen. Für eine weitere sorgte unter anderem Gisperslebens Jungtorwart Sebastian Vogl, der seine Aufgabe nach der Pause sehr ordentlich erfüllte. Christian Roch: „Das war ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner. Als Trainer stirbst du angesichts der vielen Fehler tausend Tode in so einer Partie. Ich hoffe, das bleibt mir künftig erspart.“ Doch nach der Pflicht folgt nun die Kür. Am kommenden Samstag tritt der TSV um 19.30 Uhr zum Lokalderby in Arnstadt an. Auch hier soll die Revanche gelingen, brachte die damals noch abstiegsbedrohte SG Arnstadt / Plaue den Gispi-Handballern doch eine schmerzhafte Heimniederlage bei.
Halbzeit: 13:12.
TSV Motor Gispersleben: Frieß, Vogl – Sambalat, Göpel (10), Hohmann, Braun (2), Fäcke, Kiraly (7), Hielscher (2), Bauer (2), Trommer (2), Bock, Göpfert (6).
21.Mrz.09 / Christian Roch