Vom Jäger zum Gejagten
Geschrieben von
y4u am
Freitag, 26. Februar 2016
VOLLEYBALL 2.BUNDESLIGA SÜD: SWE
Volley-Team – VC Olympia Dresden
Erfurt. (26.Feb.16/ Stephan Siegl) Als neuer Spitzenreiter der 2. Bundesliga
Süd geht das SWE Volley-Team ins nächste Heimspiel. Zum Ostderby
empfangen die Blumenstädterinnen am Freitagabend um 19 Uhr das
Bundesstützpunktteam aus Dresden. Der Jubel über den 3:0-Sieg im
Spitzenspiel am vergangenen Samstag vor über 1000 Zuschauern in der
Erfurter Riethsporthalle und die daraus resultierende Inthronisierung
der Herzberg-Mannschaft sind noch nicht ganz verhallt, da steht
bereits die Verteidigung der Tabellenspitze auf dem Programm. In
ihrem 20. Saisonspiel empfangen die SWE-Damen zum mitteldeutschen
Duell den VC Olympia Dresden. Die Gäste aus Elbflorenz bestreiten
dabei schon ihr 24. und somit letztes Punktspiel. „Die schweren
Spiele kommen jetzt noch“, sagte Erfurts Trainer Heiko Herzberg
unmittelbar nach dem Erfolg gegen den VC Offenburg. „Gegen den
Spitzenreiter waren alle hoch motiviert, konzentriert und die
Zuschauer euphorisiert, da brauchte ich nichts mehr sagen, zumal das
Spiel wie am Schnürchen lief. Den Spannungsbogen bis zum Saisonende
zu halten, dürfte ungleich schwerer werden“, begründete der
51-Jährige seine Vorhersage für den Endspurt im Unterhaus. Was er
zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass sein kommender Gegner mit
der Empfehlung zwei 3:0-Erfolge vom Doppelspielwochenende anreisen
wird. Über die beiden Erfolge der jungen Dresdner Mannschaft gegen
den Dritten und Zweiten wurde sicher nicht nur in der Thüringer
Landeshauptstadt gestaunt. Wobei der sonntägliche Drei-Punkte-Erfolg
der Neudeck-Mannschaft gegen den Ex-Spitzenreiter nicht nur in
Dresden für Jubel sorgte, sondern auch das breite Grinsen der
SWE-Volleyballgemeinde vom Vorabend verlängerte. Für das SWE
Volley-Team ergibt sich nun die Möglichkeit, mit einem Sieg den
Ex-Spitzenreiter auch nach Punkten zu distanzieren, bei derselben
Anzahl absolvierter Spiele. Wichtig wäre ein Sieg auch vor dem
Hintergrund, dass noch zwei komplizierte Auswärtsaufgaben in
Stuttgart und München auf die Erfurterinnen warten. Doch bevor
Mannschaft und Fans vielleicht den zehnten Heimsieg der laufenden
Saison feiern können, steht ihnen eine sicher schweißtreibende
Partie bevor. Wie allgemein zu erwarten, zeigt die Formkurve einer
Ausbildungsmannschaft im Saisonverlauf nach oben, was das letzte
Wochenende bestätigte. Zieht man jetzt noch in Betracht, dass das
Hinspiel-3:2 der SWE-Mädels nach einem 0:2-Rückstand eine knappe
Kiste war, dürfte die Schwere der Aufgabe der Erfurterinnen für
Freitagabend richtig definiert sein. Während sich Heiko Herzberg auf
seinen beim VCO die Fäden ziehenden einstigen Zögling Mareike
Reindanz freut, warnt er zugleich vor dem Kontrahenten: „Mit Maike
Henning (11 MVP-Medaillen) und Luise Wolf (5x) sind sie im
Außenangriff gut bestückt, auf der Mitte spielt mit Elisabeth Lowke
eine 1,92m große, blockstarke Spielerin, überhaupt sind die
Dresdnerinnen im Durchschnitt groß gewachsen.“ Es wäre also von
Vorteil, könnten die Gastgeberinnen Doppelblocksituationen
vermeiden. Die Bedingungen hierfür wären eine saubere Annahme und
Verteidigung sowie ein schnelles Zuspiel. Letzteres steht bei der
besten Zuspielerin der Liga außer Frage und die Annahme um Libera
Anna-Sofie Franke zeigte sich zuletzt ebenfalls sehr stabil.
Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Kelsey Snider und Liis
Kullerkann, beide mussten mit Blessuren unter der Woche kürzer
treten. Nach der Rekordkulisse der Vorwoche hoffen die Erfurterinnen
trotz des ungewöhnlichen Freitagspiels, dass sich wieder eine große
und lautstarke Fangemeinde in die Riethsporthalle einfindet. Eine
solche gibt dem neuen Spitzenreiter den letzten Kick.
26.Feb.16 / Stephan Siegl - Foto: Trautvetter
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