Ungefährdeter Derbysieg
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 08. Mai 2022
HANDBALL BUNDESLIGA: Thüringer HC – BSV Sachsen Zwickau 37:28
Bad
Langensalza. (07.Mai 22/ Bernd Hohnstein/ Andreas Hofmann) Der
Thüringer HC knüpft mit dem 37:28-Heimsieg gegen den BSV Sachsen
Zwickau an die Erfolgskurve der letzten Spiele an. Beide Teams
zeigten das erwartet kampfbetonte Spiel, bei dem der THC seiner
Favoritenrolle letztendlich gerecht wurde. Die Gäste kämpften mit
allen Mitteln gegen die Niederlage und ärgerten die Abwehr mit der
zweiten Kreisläuferin im Spiel mit der siebten Feldspielerin. Eine
mit kühlem Kopf agierende Kerstin Kündig, die selbst erfolgreich
Tore sammelte und ihre Mitspielerinnen gut in Szene setzte, machte am
Ende den entscheidenden Unterschied. Mit neun Toren war Kerstin
Kündig die erfolgreichste Werferin des THC, gefolgt von Asli Iski
mit acht. Für den BSV waren Diana Dögg Magnusdottir und Ema Hrvatin
mit je sieben Treffern die besten Torschützinnen. Gleich im ersten
Angriff tankte sich Kerstin Kündig durch die Abwehr der Gäste und
brachte ihre Mannschaft in Führung. Das sollte gleich zu Beginn als
Achtungszeichen verstanden werden, Druck aufbauen, Tempo hochhalten
und die Angriffe früh stören. Zwickau zeigte sich erst einmal
unbeeindruckt, so fiel nach dem Anschlusstreffer auch gleich der
Ausgleich zum 2:2 in der vierten. Minute. Kerstin Kündig zeigte
schon in der Anfangsphase ihre Qualitäten, von den vier Treffern in
den ersten fünf Minuten gingen drei auf ihr Konto. Per Strafwurf
erhöhte Asli Iskit in der achten Minute zum 6:3. Das Unterzahlspiel,
Kerstin Kündig musste von der Bank zusehen, überstand der THC
schadlos. Norman Rentsch zog bereits in der 9. Minute die erste grüne
Karte und beorderte seine Mannschaft an die Seitenlinie. Die ersten
zehn Minuten liefen für den THC nach Plan - 8:3. Die fünf Tore
Vorsprung ließen keine Zweifel daran, dass der THC die Punkte holen
wollte. Der BSV versuchte zu oft mit der Brechstange den Torerfolg zu
erzwingen, dadurch kam es zu vielen kleinen, aber entscheidenden
Fehlern, die der THC gut verwertete. Zu Beginn der dreizehnten Minute
legte Norman Rentsch schon das zweite Mal die grüne Karte auf den
Tisch des Kampfgerichts. Der THC hielt das Tempo hoch und bemühte
sich um das schnelle Umschaltspiel. Mit Erfolg, wie der Spielstand
von 11:4 nach einer Viertelstunde zeigte. Pia Adams netzte zum 14:8
für den BSV ein, es war ihr vierter Treffer. Herbert Müller, der
vor der Spielerin gewarnt hatte und ihren Aktionsraum einschränken
wollte, nahm sein Team Timeout. Im Zwickauer Tor erfolgte der
Wechsel. Mit Ela Szott stand nun eine ehemalige Nachwuchstorhüterin
des THC zwischen den Pfosten der Sächsinnen und parierte direkt
gegen Annika Meyer. Der BSV agierte mit dem Empty Goal und erzeugte
durch die zusätzliche Feldspielerin eine Überzahl im Angriff. In
der 27.Minute ergriff Asli Iskit von der Strafwurflinie die Chance,
den Thüringer HC erstmals mit zehn Toren in Führung zu bringen
(19:9). Fünf Sekunden vor dem Pausenpfiff netzte Kerstin Kündig per
Siebenmeter zum 20:11-Halbzeitstand ein. Schon zu Beginn der ersten
Halbzeit musste Anika Niederwieser verletzt vom Feld. Bei einer
Abwehraktion hatte sie sich einen Finger ausgekugelt und musste
behandelt werden. Der THC musste ohne seine Abwehrchefin
weiterspielen. Zwickau startete mit doppelter Unterzahl, nachdem
Diana Dögg Magnusdottir auf der Bank Platz nehmen durfte. Nach 37.
Minuten lag der THC mit 22:15 vorn. Die Abwehr des THC wirkte in
dieser Phase nicht mehr so stabil wie in der ersten Spielhälfte. Das
Spiel des BSV Sachsen Zwickau mit der zweiten Kreisspielerin zahlte
sich aus. In der 42.Minute das letzte Team Timeout der Gäste, Norman
Rentsch gab die Linie für den weiteren Spielverlauf vor. Knapp eine
Minute später war der ehemals Zehntorevorsprung auf fünf
geschmolzen. Herbert Müller rief sichtlich unzufrieden zur Auszeit.
Die schön herausgespielten Tore im Zusammenspiel von Kerstin Kündig
und Annika Meyer reichten nicht aus, um den BSV zu stoppen. Mitte der
zweiten Halbzeit lag der THC mit 27:21 vorn und die Gäste gaben
alles, um sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Zwickau würde das
Spiel nicht mehr kippen können, aber den THC weiter unter Druck zu
setzen, war allemal drin. In die letzten zehn Minuten ging der THC
mit einer 30:24-Führung. Mit zwei Kreisspielerinnen im Angriff der
Sächsinnen hatte der THC seine Probleme. Kerstin Kündig behielt
klaren Kopf und setzte Yuki Tanabe wiederholt mit einem sehenswerten
Anspiel in Szene (32:25). Das war wie ein Weckruf für die
Mannschaft, die sich wieder etwas deutlicher absetzen konnte. Noch
knapp sechs Minuten standen auf der Anzeigetafel, als Asli Iskit den
nächsten Strafwurf erfolgreich im Tor des BSV zum 33:25 versenkte.
Zwickau versuchten bis zur letzten Minute mit einer sehr aggressiven
Abwehr die Angriffe des THC zu stören. Mit einem 37:28 gewann der
THC das Ostderby gegen den BSV Sachsen Zwickau.
Halbzeit: 20:11.
Schiedsrichter: Julian Fedtke, Niels Wienrich.
Zuschauer: 662
(Salza Halle).
Siebenmeter: THC
8/8, Zwickau 1/2.
Zeitstrafen: THC 5,
Zwickau 7.
Thüringer HC: Kuske, Schjött 1 – Breitbarth, Meyer 6, Tanabe 3, Iskit 8/5,
Niederwieser, Tsakalou 1, Kündig 9/3, Reichert 6, Rode 2,
Schmidt-Robben 1.
Sachsen Zwickau: Kurzke, Szott – Wick, Hausherr 1/1, Rösike, Dögg Magnusdottir 7,
Adam 5, Fege, Nagy 1, Stojkovska 2, Choinowski 1, Pester 1, Hrvatin
7, Frankova 3, Ertl.
thueringer hc
07.Mai 22 / Bernd Hohnstein / Andreas Hofmann - Foto: Franziska Braun (Archiv)