Torrekord und Punktgewinn
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 03. März 2009
LANDESLIGA MÄNNER: TSV Oppurg – TSV Motor Gispersleben 37:39
Pößneck. (01.Feb.09/ Christian Roch) Genau sechzig Minuten dauert ein Handballspiel und wenn die Zuschauer in dieser Zeit 76 Tore erleben, kann man sicher von einem rassigen und ziemlich verrückten Spiel sprechen. So geschehen beim 37:39-Auswärtserfolg der Landesligahandballer des TSV Motor Gispersleben am Sonnabend in Pößneck. Gegen den Tabellennachbarn vom TSV Oppurg wurde der gute Trend der letzten Wochen von den Gästen bestätigt. Gegen den Tabellennachbarn vom TSV Oppurg sollte der gute Trend der letzten Wochen bestätigt werden und dies gelang eindrucksvoll. Von Beginn an agierten beide Teams mit offenem Visier, wobei Gispi die Erfahrungen aus dem deutlichen Hinspielerfolg im Rücken hatte. Dementsprechend kompromisslos wurden die Angriffe im gegnerischen Gehäuse untergebracht, vor allem die Rückraumachse funktionierte einmal mehr im Zusammenspiel mit dem Kreisläufer. Die Gastgeber mussten einen weitaus höheren Aufwand für ihre Torerfolge betreiben, kamen aber über ihre Torgaranten Escher und Herzog ebenfalls zu Treffern. Lediglich drei gehaltene Siebenmeter von Gispi-Keeper Frieß unterbrachen den Torreigen, was die Gäste zur Halbzeit folgerichtig mit 14:17 in Führung brachte. So wurde vor allem die eigene Abwehrarbeit in der Pausenbesprechung thematisiert, denn hier lagen die deutlichen Schwachpunkte bei den Männern um Geburtstagskind Robert Sambalat. Doch was Worte manchmal wert oder auch nicht wert sind, zeigte sich in den folgenden 30 Minuten. Ganze 22 Treffer gelangen den Gästen, doch defensiv verbesserte sich nichts. Im Gegenteil: Oppurg kam gar zu 23 Torerfolgen. „Es zeichnete sich ab, dass sich heute zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber stehen. Den Ausschlag zu unseren Gunsten haben letztlich nur Nuancen und auch ein wenig das Glück gemacht.“ gab ein erleichterter Gispi-Trainer Christian Roch zu. Vor allem das schnelle Umkehrspiel praktizierten beide Mannschaften über die gesamte Spielzeit hinweg konsequent und erfolgreich. Gispi wusste sich oft nur unfair zu helfen und konnte sich so über einige Unterzahlsituationen nicht beschweren. Doch Oppurg konnte den Vorteil zu selten nutzen, vertändelte selbst Bälle und ließ sich auch in doppelter Überzahl von den verbliebenen Gispi-Angreifern Bock, Kiraly und Trommer überlisten. So hielten die Gäste bis zum 30:33 (50.Minute) den Drei-Tore-Vorsprung, ehe die gefürchtete Schlussoffensive der Gastgeber folgen sollte. Die Männer aus Südthüringen erhöhten tatsächlich nochmals die Schlagzahl und kamen zu einfachen Treffern, wobei auch die Gispi-Keeper Frieß und Zander vorübergehend die Orientierung verloren. Doch nun stach für die Erfurter ein anderer Trumpf. Sebastian Hielscher, gesundheitlich angeschlagenen in die Partie gegangenen und trotz guter Form zu Beginn später mit einer ca. 30-minütigen Auszeit auf der Bank versehen, zeigte sich nun in der Endphase noch spritzig und zielsicher und avancierte mit seinen insgesamt neun Treffern zum Sieggaranten. „Es war stark, wie unser Team in dieser kniffligen Phase dagegen hielt und immer eine noch bessere Antwort für den Gegner parat hatte. Ich denke, mit dieser Offensivleistung hätte Oppurg heute gegen jeden anderen Gegner in der Liga gewonnen“ so Roch, der keinen Spieler seiner Mannschaft herausheben wollte. Die Kehrseite der Medaille, nämlich die schwache Defensivleistung beider Teams, störte den Sieger dabei naturgemäß deutlich weniger als den Verlierer. Doch die schwerste Arbeit wartet nun erst auf die Gisperslebener. „Der nächste Sieg nach so einem Spiel ist der Schwerste, man darf nicht denken, es liefe nun alles von allein!“ so Roch mit erhobenem Zeigefinger. Denn auch in der Hinrunde war bis zur Partie gegen Oppurg alles gut gelaufen, doch dann setzte eine unverhoffte Negativserie gegen vermeintlich schwächere Teams ein und katapultierte den Tabellenzweiten fast bis an das Tabellenende. Man ist also gewarnt und wird in den beiden folgenden Heimspielen gegen Jena und Gera auf der Hut sein.
Halbzeit: 14:17.
TSV Motor Gispersleben: Frieß, Zander – Sambalat (1), Göpel (2), Braun (2), Bock (3), Fäcke (2), Kiraly (7), Hielscher (9), Bauer, Göpfert (8), Trommer (5).
01.Feb.09 / Christian Roch