THC marschiert ins Halbfinale

EHF CHALLENGE CUP: Thüringer HC – ORK Vrnjacka Banja  35:32
 
Bad Langensalza. (21.Mrz.09/ Bernd Hohnstein) In einem kurzweiligen und stimmungsvollen Europapokal-Spiel zog der Thüringer HC ins Halbfinale ein. Der THC behielt mit einem Start-Ziel-Sieg seine weiße Weste im internatioanlen Wettbewerb und siegte mit 35:32 gegen ORK Vrnjacka Banja. Der THC musste auf Kapitän Marielle Bohm verzichten. Sie war leicht verletzt und sollte für das wichtige Bundesliga-Spiel am Mittwoch in Trier keinen Risiken ausgesetzt werden. Von Beginn an setzte der Thüringer HC die Mannschaft von ORK Vrnjacka Banja unter Druck. Christine Dangel markierte den ersten Treffer der Begegnung, doch die Gäste glichen postwendend aus. Bis zum 4:3 in der 8. Spielminute hielten die Serbinnen den Anschluss. Der THC spielte konzentriert in der Deckung und schloss sicher ab. Der Spielfaden der Gäste war gerissen. Bis zur 19. Minute setzten sich die Thüringerinnen auf 10:6 ab. Mit einem schönen Tor setzte sich Julia Jurack in Szene und erhöhte auf 11:6 (21.). Der Trainer von ORK Vrnjacka Banja, Drusko Milic, reagierte und wechselt seine erfahrene Torfrau, Zlata Paplacko, aus. In dieser Phase der Begegnung stockte der THC-Motor. Die Gäste kamen auf 11:8 heran. Die Gastgeberinnen spielten unkonzentriert im Spielaufbau und Dago Leukefeld reagierte und beantragt sein Team-Time-Out. Die kurze Pause zeigte Wirkung. Erst trifft Alexandra Uhlig und dann zweimal Nadine Härdter. Petra Starcek knallt den Ball aus knapp zehn Meter Entfernung in das Gästetor zum 15:8. Das neunte Tor für ORK Vrnjacka Banja erzielt Dragana Veraja in der 27. Spielminute. Das Tempo der Begegnung war sehr hoch und so kamen auch die 800 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Beide Mannschaften nutzen jeweils ihren Angriff zum Abschluss und kämpften mit offenen Visieren. Im Halbminutentakt fallen die Tore. Daniela Noveska trifft vor dem Halbzeitpfiff noch zweimal. Zum Pausentee liegt der Thüringer HC mit 19:13 in Front. Katarina Bralo hält zu Beginn der zweiten Hälfte einen Strafwurf von Katarina Krpez. Alexandra Uhlig baut auf der Gegenseite den Vorsprung zum 20:13 aus, die größte Distanz zwischen beiden Teams war erreicht. Doch turbulent ging es in den nächsten Minuten weiter. Einer Zeitstrafe gegen Nadine Härdter (32.), sah auch der Gästetrainer Dusko Milic nach mehrmaligem Reklamieren die ominösen beiden Finger der souveränen und sehr sachlich agierenden Schiedsrichter aus Bulgarien. Allerdings nutzten die Gäste die entstandene Unruhe und die Fehler des Thüringer HC um den Abstand zu verkürzen (22:19 - 37.). Nur sieben Minuten nach seiner Zeitstrafe  wurde Milic nach roter Karte zum Zuschauen auf die Tribüne verbahnt. Sein Disput mit dem EHF-Delegierten wegen erneutem Fordern von Strafen für den Gegner ließ das Fass nun überlaufen. Einer guten Spielphase, die den THC mit 26:20 in Führung brachte, folgten wieder Abspielfehler. Die Gäste verkürzten nach zwei Strafwürfen auf 26:23. Damit hielten sie bis in die 45. Spielminute weiter den Kontakt zum Thüringer HC und das Spiel spannend. Wieder zog THC-Trainer Dago Leukefeld die grüne Karte zum Team-Time-Out für seine Mannschaft. Mit einem Zwischenspurt setzte sich der Thüringer HC deutlich ab. Nach dem Treffer von Lucie Fabíkovà zum 28:23 stand fest, dass es nun keine Verlängerung mehr geben kann. Das 30:24 durch Julia Jurack machte für die Gastgeber den Weg für den Einzug ins Halbfinale des Challenge-Cups frei. Nicht gerade geizig, zeigten sich die Unparteiischen bei der Vergabe von Zeitstrafen. Damit taten sie aber gut dran. Fünfmal mussten Spielerinnen des Thüringer HC auf die Bank. Neunmal traf es die serbischen Gäste. In der 56. Minute zeigte Shenia Minevskaja, dass sie das Vertrauen des Trainers verdient hat und konnte mit einem schönen Rückraumtor zum  32:27 ihre Qualitäten unter Beweis stellen. ORK Vrnjacka Banja betrieb noch einmal Ergebniskosmetik. Die Führung konnten sie jedoch dem THC nicht mehr streitig machen. Mit 35:32 zog der Thüringer HC in das Halbfinale des EHF-Challenge-Cups ein. Damit hat der THC den Geheimfavoriten auf den Europapokal-Sieg eliminiert Als mögliche Gegner kommen nun neben dem Ligakonkurrenten ProVital Blomberg-Lippe und dem überraschend noch im Wettbewerb befindlichen türkische Vertreter , Izmir BSB SK und der Sieger des internen französischen Duells zwischen Handball Cercle Nimes gegen Cercle Dijon Bourgogne, in Frage. Diese Begegnung wird am Sonntagabend in Dijon absolviert. Die Auslosung findet am Dienstag, den 24. März um 11 Uhr in Wien statt. Die Halbfinal-Partien sind für das Osterwochenende und den 18./19. April vorgesehen. Deswegen wird der Thüringer HC das Bundesliga-Spiel gegen die Rhein-Main Bienen verlegen müssen. Voraussichtlicher Spieltermin ist der 22. April 2009. „Für meine Mannschaft ist der Sieg ein riesiger Erfolg. Wir haben eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt. Leider gab es zu viele kleine Fehler und Abspielfehler“, lobte THC-Coach Dago Leukefeld sein Team.
 
Halbzeit: 19:13.

Zuschauer: 800.

Siebenmeter: THC 4/4, ORK 4/5.

Zeitstrafen: THC 5, ORK 9.

Thüringer HC: Bralo, Schanze – Härdter (4), Jurack (5), Atanasoska, Knytlova (8/4), Minevskaja (1), Uhlig (3), Noveska (4), Dangel (3), Fabikova (4), Starcek (3).

Vrnjacka Banja: Paplacko, Cosic – Miljkovic, Stamotovic (12), Trifunovic (5/3), Krpez (6/1), Petricevic, Dmitrovic (2), Zivkovic (2), Budai, Tatalovic, Veraja (4), Tasic (2).