Spitzenreiter entzaubert

Erfurt. (20.Feb.16/ y4u) Einen Tag zum Einrahmen erwischte das SWE Volley-Team im Spitzenspiel der 2. Bundesliga Süd. In eigener Halle schlug der Zweite den Spitzenreiter aus Offenburg glatt in drei Sätzen. Während die Gäste aus Baden-Württemberg ihre erste Auswärtsniederlage der Saison quittieren mussten, wahrten die Erfurterinnen ihre weiße Heimweste, feierten gleichzeitig die Tabellenführung und einen neuen Zuschauerrekord. 1020 Besucher kamen erstmals zu einem Volleyballspiel in die Riethsporthalle und kein einziger sollte seine Anwesenheit bereuen. Offenburg musste ohne seine beiden Angreiferinnen Svemja Engelhardt und Jeane Horton auskommen, was Gästetrainerin Tanja Scheuer als Hauptursache für die Niederlage ansah. „Unsere stärksten Angreiferinnen haben gefehlt, da will ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Das 3:0 geht in Ordnung, aber die Meisterschaft geht noch ein paar Spieltage“, ließ sie keinen Zweifel daran, dass für die Württembergerinnen das Titelrennen noch nicht entschieden ist. Erfurts Coach Heiko Herzberg genoss mit seinen Spielerinnen den Beifall und den Augenblick. „Wir haben heute ein verdientes 3:0 einfahren, was so sicher nicht zu erwarten war. Die Erwartungshaltung war nach den letzten Ergebnissen groß, aber die Mannschaft hat gut gespielt, einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Jetzt müssen wir den Spannungsbogen für das Spiel am Freitag gegen Dresden halten“, war der Blick auch schon wieder auf die kommenden Aufgaben gerichtet. Die Offenburgerinnen erwischten einen guten Start, machten die ersten drei Punkte. Doch das Volley-Team demonstrierte Selbstbewusstsein, zeigte sich unbeeindruckt, konterte mit einer kleinen Serie zum 5:3, baute den Vorsprung auf sechs Zähler zum 14:8 aus. Die Erfurterinnen waren jetzt nicht mehr zu stoppen, nutzten gleich den ersten Satzball zum deutlichen 25:13. Aber ganz so einfach wollte es Offenbach den Gastgeberinnen nicht machten, stellte um und kam im zweiten Satz zurück ins Spiel. Bis zum 12:12 blieb Satz zwei hart umkämpft, wechselte die Führung zwischen beiden Teams mehrmals. Zur zweiten technischen Auszeit lagen die Herzberg-Schützlinge mit 16:13 vorn, gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Sie zogen auf 18:13 weg und machten im zweiten Anlauf den Satz zum 25:21 zu. Die Gäste stemmten sich auch im dritten Durchgang gegen die drohende Premiere, ohne eigenen Satzgewinn zu bleiben. Erfurt führte schnell 8:4, aber ein Durchmarsch wurde es nicht. Die Offenburgerinnen bewiesen ihre Klasse, machte es wieder spannend, drehten das Ergebnis zum 10:12. Doch das Volley-Team hatte den besseren Endspurt. Nach der letzten technischen Auszeit enteilten sie auf 20:15. Die Erfurterinnen hatten dabei auch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite, ein Netzroller bescherte den ersten Matchball, der zwar noch nicht den Sieg brachte. Nach achtzig Minuten im zweiten Versuch feierte die Halle ausgelassen das 25:19 und die damit verbundene Tabellenführung.

Bälle: 75:53.
Schiedsrichter: Stephan Müller ( München), Christiane Arndt (Leipzig).
Zuschauer: 1020 (Riethsporthalle).
Spielzeit: 80 Minuten (29, 25, 26).
Volley-Team: Claaßen, Hetmann, Skayhan, Stautz, Snider, Kullerkann, Franke (L), Brabetz, Belitz, Herz, Reinisch, Messer.
VC Offenburg: Zorn, Bähr, Erdtmann, Paulin, Solleder, Schellenberger, Fried (L), Frei (L), Buck, Ewald, Kreuzer.