Spiel gegen alte Bekannte
Geschrieben von
y4u am
Freitag, 20. November 2020
VOLLEYBALL BUNDESLIGA: Schwarz
Weiss Erfurt
Erfurt. (20.Nov.20/ Stephan Siegl) Wenn Vilsbiburg am Samstag in die Erfurter
Riethsporthalle kommt, dann sind drei Gesichter dabei, die in der
letzten Saison noch für Schwarz-Weiß Erfurt Feuer und Flamme waren
- das Trainerteam Florian Völker/ Rebekka Schneider und
Außenangreiferin Danielle Brisebois. Nachdem sie im Sommer die
Seiten gewechselt und ihr Lager in Niederbayern aufgeschlagen haben,
kehren sie erstmals an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Florian
Völker blickt dabei immer noch gerne und dankbar auf seine erste
Trainerstation in der 1.Bundesliga zurück. „Es war eine schöne
Zeit in Erfurt, die mir viel Spaß gemacht hat und in der ich viele
engagierte Leute kennengelernt habe“, freut sich der 29-Jährige
auf das Wiedersehen und vergisst nicht zu erwähnen, wie sehr ihn das
vielköpfige, ehrenamtliche Engagement im Verein noch heute
imponiert. „Den meisten Erfolgsdruck, den ich damals empfunden
habe, war, den vielen Helfern und Wegbereitern für ihre Mühen mit
meiner Mannschaft etwas zurückzugeben.“ Doch so groß seine
Sympathien für die Thüringer Landeshauptstädter auch sind, am
Samstag möchte er keine Geschenke in Form von Punkten verteilen.
„Wir haben mit Erfurt und danach Wiesbaden jetzt zwei Spiele, die
wir gewinnen wollen“, lautet die Vorgabe für die beiden Aufgaben.
Das würde den Trend fortsetzen, der zuletzt bei den Raben
auszumachen war. Nach den beiden Auftaktniederlagen in Stuttgart und
gegen Suhl, kam die Mannschaft von der Vils so langsam auf Touren.
Zwei Tiebreak-Siege in Münster um Punkte und kurz danach im
Pokal-Achtelfinale sowie ein glattes 3:0 im Derby gegen Straubing
wiesen den Weg. Dass Vilsbiburg am Mittwoch in Stuttgart gegen
Potsdam ebenso wie Erfurt danach gegen Stuttgart mit 0:3 aus dem
Pokal ausschied, ist dagegen zu verschmerzen. Wobei Potsdam ganz
schön knabbern musste, um ins Halbfinale einzuziehen. Dass der
Vilsbiburg-Bezwinger tags darauf dem heimischen Allianz MTV Stuttgart
den Weg ins Finale verbaute, dürfte den Schmerz der Niederlage
weiter gelindert haben. Wesentlich geringer dürfte der Schmerz des
Ausscheidens auf Erfurter Seite gewesen sein. Erwartungsgemäß war
beim haushohen Favoriten Stuttgart nichts zu holen. Der Qualität des
Deutschen Meisters von 2019 und letztsaisonalen Pokalfinalisten
hatten die Schwarz-Weißen nichts Ausreichendes entgegenzusetzen, um
diesen ernsthaft zu gefährden. Allerdings erwehrten sich die
Sauermann-Schützlinge gerade in der Feldverteidigung ihrer Haut bis
zum letzten Punkt teuer, was auch Vilsbiburgs Trainer anerkannte und
für den Samstag genauso erwartet. „Das wird eine schwere Aufgabe
für uns, die wir sehr ernst nehmen werden.“ Wie ernst die Raben
die Begegnung nehmen zeigt auch, dass sie bereits am Freitag anreisen
und am Samstagvormittag noch eine Trainingseinheit in der
Riethsporthalle absolvieren. Erfurts Coach, Dirk Sauermann, stets
ruhig und aufgeräumt in der Vorbetrachtung der kommenden Aufgabe,
sieht für seine Mannschaft gute Chancen. „Das Spiel am Samstag
gehört zu jenen, wo wir Punkte einsammeln wollen“, spricht der
45-Jährige in der Mehrzahl der gewünschten Ausbeute. Gelänge dies,
könnte sein Team, so die Konkurrenz mitspielt, den letzten
Tabellenplatz verlassen. Wozu die Damen um Kapitänin Michelle Petter
imstande sind, bewiesen sie beim letzten Heimspiel gegen Wiesbaden.
Gelingt es, an diese Leistung anzuknüpfen, dann ist gegen Vilsbiburg
einiges möglich. Zwar umtreiben Dirk Sauermann einige personelleProbleme, dennoch ist die Stimmung auf dem Spielfeld sehr positiv und
seine Mannschaft fokussiert auf ihr Spiel, sieht der Trainer
keinerlei Verdruss bei seinen Damen.
20.Nov.20 / Stephan Siegl - Foto: Trautvetter (Archiv)
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