Serie gegen Urgestein halten
Geschrieben von
y4u am
Mittwoch, 04. Februar 2009
BUNDESLIGA VORSCHAU: Thüringer HC – Buxtehuder SV
Erfurt. (02.Feb.09/ Marco Welsch) Der Thüringer HC kommt nicht zum Luftholen. Der Jubel über den Auswärtserfolg beim VfL Oldenburg ist noch nicht verklungen, da müssen die Mädels schon wieder Farbe bekennen. Der Gegner kommt ebenfalls aus Norddeutschland. Am 4. Februar ab 19.30 Uhr gibt der Buxtehuder SV seine Visitenkarte in der Salza-Halle ab. Frohgelaunt kommt Dago Leukefeld zum Pressefrühstück. Seinen Stolz auf die Mannschaft konnte er auch einen Tag nach dem Husarenstreich beim VfL Oldenburg nicht verbergen: "Wie sich meine Mannschaft in diesem Spiel präsentiert hat, zeigt ganz deutlich wie sehr die Mädchen der Region den Bundesliga-Handball erhalten wollen. Grundsätzlich hat sich die Lage etwas entspannt, aber Entwarnung kann man natürlich noch keine geben. Das rettende Ufer ist aber wieder sichtbar." Das Erfolgsrezept des THC-Trainers ging erneut auf. Die Mannschaft wurde sehr gut auf den Gegner eingestellt, die akribische Vorbereitung zahlte sich aus. "Am Ende war es nichts für schwache Nerven, aber ich hatte trotzdem in der hektischen Schlussphase nie das Gefühl, dass wir das Punktepaar wieder aus dem Bus holen müssen!", so Leukefeld schmunzelnd. "Auch unsere Fans waren wieder einmalig. Sich mit einer 1300-Mann Halle akustisch anzulegen und soviel Zeit zu investieren ist grandios. Die Mannschaft wurde hervorragend unterstützt!" Augenzeugen berichteten, dass im Fanlager ebenso viel Schweiß floss wie auf dem Spielfeld und der Bank. Nun heißt es weiter nach vorne blicken. Und vor dem Thüringer HC liegt der Buxtehuder SV. Das niedersächsische Team befindet sich in seiner 20. Bundesligasaison und gehört somit zu den Urgesteinen der Liga. Ohne den BSV wäre die Bundesliga auch sicher ein großes Stück ärmer. "Buxtehude ist für mich die Überraschungsmannschaft der Saison.", so Leukefeld. Viele haben nach dem Umbruch an der Este die Mannschaft als Abstiegskandidaten gesehen. Die junge Mannschaft mit den neuen Trainer Dirk Leun sorgte allerdings schon für ein paar Paukenschläge. Vor allem in der Halle Nord wurde wieder die gefürchtete Heimstärke zum Markenzeichen. Der HC Leipzig wurde mit zehn Toren nach Hause geschickt, andere Mannschaften standen im Glauben an einen Auswärtssieg am Ende mit leeren Händen da. So erging es dem Thüringer HC im Hinspiel. Eine Sieben-Tore-Führung nach 40 Minuten reichte nicht zum Punktgewinn. 28:29 verlor der THC in Buxtehude und der Fehlstart mit 0:10 Punkten war endgültig perfekt! "Die Achse Diane Lamein in der zentralen Position und Debbie Klijn im Tor sind die Führungsspielerinnen!", erklärt der THC-Coach. Viele junge Spielerinnen befinden sich im Kader. Einige klopfen an die Tür zur Nationalmannschaft, andere wurden im Sommer in Mazedonien Juniorenweltmeister unter Dirk Leun. "Ich habe großen Respekt vor Leun,", sagt Dago Leukefeld. "Er wurde mit Mainzlar Pokalsieger und Weltmeister 2008. Ihm ist es sehr gut gelungen in Buxtehude ein starkes Team zu formen. Vor allen in der Deckung hat die Mannschaft zugelegt!" Und Leukefeld weiß wovon er spricht, denn die Abwehr ist auch in seiner Philosophie der Schlüssel zum Erfolg. Der Thüringer HC hat mit mehreren angeschlagenen Spielerinnen zu kämpfen. "Alex Uhlig hat Probleme mit der Schulter, Lucie Fabíkovà mit dem Sprunggelenk, das Knie von Nadine Härdter ist noch nicht zu 100% okay und Marielle Bohm hat in ihrer Hand wieder Schmerzen.", gibt Leukefeld bekannt. Aber trotzdem werden bis auf Petra Starcek alle Spielerinnen am Mittwoch an Bord sein. "Wir bereiten uns auf den BSV wieder konzentriert vor. Wenn wir unsere Stärken in die Waagschale werfen können, dann können wir unsere Außenseiter-Chance wieder nutzen. Ein Sieg könnte ein ganz großer Schritt werden auf dem Weg aus der Abstiegszone sein. Dann wären wir punktgleich mit Blomberg!", gibt sich Leukefeld optimistisch. Man spürt deutlich, dass die Achsen wieder funktionieren. "Die Tandems Bohm - Fabíkovà, Jurack - Knytlova oder Fabíkovà - Dangel funktionieren wieder. Als Mannschaft sind wir stark." Der Trainer hofft auch auf eine volle Salza-Halle. "Es gibt noch Karten an der Abendkasse, aber die Atmosphäre der letzten Heimspiele würde uns am Mittwoch auch enorm helfen.", sagt Leukefeld. "Danach haben wir erstmal drei Wochen keine Bundesliga und im Challenge-Cup zwei Feiertage. Erst am 21. Februar geht es in Nürnberg weiter." Ab 19 Uhr läuft dann auch der gewohnte Live-Ticker aus Bad Langensalza. Auch das mdr-Fernsehen wird wieder in der Salza-Halle dabei sein. Am Donnerstag gibt es im Thüringen-Journal ab 19 Uhr den Spielbericht zu sehen.
02.Feb.09 / Marco Welsch