Schwitzen für die neue Saison
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 18. November 2008
RADSPORT: Thüringer Energie Team
Erfurt. (18.Nov.08/ Buchmann) Kraftraum, Laufband, Straßentraining. – Das Thüringer Energie Team nimmt Anlauf für die neue Saison. Seit zwei Wochen ist die Pause vorbei. Der Sportliche Leiter Jens Lang bringt seine Jungs mit neuen Plänen zum Schwitzen. Mit elf Fahrern startet die Mannschaft in ihre nunmehr vierte Saison. Im Kraftraum wachsen Muskeln unter schweren Hanteln. Auf dem Laufband werden Bergpässe simuliert. Beim Straßentraining wird die Grundlagenausdauer für neue Höchstleistungen aufgebaut. „In dieser Phase hört man zwar nicht sehr viel von uns, aber es ist mit die wichtigste der Saison. Wir fangen nicht erst an zu trainieren, wenn im Frühjahr die Sonne wieder scheint. Über den Winter werden Rennfahrer gemacht“, sagt Jens Lang, der zufrieden mit den ersten Einheiten seiner Sportler ist. Die stöhnen nach ihrer Pause zwar wegen der harten Pläne, „aber da müssen sie jetzt durch. Der Einstieg muss allmählich sein. Die Jungs müssen sich erst wieder umstellen und sich vor allem an das Krafttraining gewöhnen“, sagt Lang. Nach der ersten Aufbauphase schließt sich Mitte Dezember dann das erste Trainingslager auf Mallorca mit höheren Umfängen auf der Straße an. John Degenkolb kann derzeit nur am Wochenende mit seinen Mannschaftskollegen trainieren, da er während der Woche in Meiningen seine Ausbildung zum Polizeimeister absolviert. Alle anderen Fahrer sind in Erfurt. Mit zehn Fahrern geht das Thüringer Energie Team in seine dritte Saison. Einziger Neuzugang ist Bastian Bürgel aus Bayern, der sein erstes Männerjahr bestreiten wird. Bürgel hat in seinen beiden Juniorenjahren jeweils an der Straßen-WM teilgenommen und war zwei Mal Deutscher Vizemeister auf der Straße. Florian Frohn und Niels Plötner haben das Team verlassen. Oliver Giesecke und Daniel Becke beendeten ihre Karriere. Seit letzter Woche hat auch Patrick Gretsch wieder mit leichtem Training begonnen. Auf seiner Fahrt zur Silbermedaille im WM-Zeitfahren war der Erfurter zwei Kilometer vor dem Ziel gestürzt. Neben Gretsch kam auch sein Begleitmotorrad zu Fall, mit dem er kollidierte. Vom Zusammenstoß blieb ein etwa zwei Zentimeter großes, klaffendes Loch am Knöchel zurück, das nur schwer behandelt werden konnte. Anschließend wurde er innerhalb von sechs Wochen vier Mal operiert. Letztendlich musste sogar Haut transplantiert werden. Eigentlich war Gretsch für die ersten Bahn-Weltcups gesetzt, musste diese aber absagen. „Noch ist sein Gelenk etwas steif, weil der Fuß ruhig gestellt werden musste. Aber den kriegen wir schnell wieder mobil. Auch die zwei Zentimeter Muskelumfang am Oberschenkel, die er verloren hat, kriegen wir wieder drauf“, sagt Trainer Lang und ergänzt: „Grede wird auch nächstes Jahr wird schnell fahren. Auch die Bahn-WM in Polen bleibt ein Ziel. Verletzungen gehören zum Radsport eben auch dazu. Er wird gestärkt aus dieser Situation hervorgehen“, sagt Lang. „Zumal hatte er so auch länger Pause als die anderen und konnte länger regenerieren“, fügt er nicht ganz ernst an und grinst dabei. Die Mannschaft hat sich im letzten Jahr gut gefunden und trotz des jungen Altersdurchschnittes hervorragende Ergebnisse eingefahren. Die WM-Medaillen von Degenkolb und Gretsch haben die Saison gekrönt. In der Bundesliga haben wir auch alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Ich bin sehr optimistisch für 2009“, sagt Manager Jörg Werner.
Aufgebot 2009: John Degenkolb, Patrick Gretsch, Marcel Barth, Karsten Heß, Florian Harbig, Philipp Klein, Lucas Schädlich, Maximilian May, Marcel Kittel, Sebastian May, Bastian Bürgel.
18.Nov.08 / Buchmann