Rekordmeister zu Gast
Geschrieben von
y4u am
Freitag, 24. Januar 2020
VOLLEYBALL BUNDESLIGA: Schwarz
Weiss Erfurt
Erfurt. (24.Jan.20/ Stefan Siegl) Mit der Partie Schwarz Weiss Erfurt gegen
den SSC Palmberg Schwerin wird der dreizehnte Spieltag der Bundesliga
eröffnet. Der Spielbeginn ist mit 17 Uhr eine Stunde früher als
gewohnt. Nach sechs Wochen Heimspielabstinenz, freuen sich die
Erfurterinnen wieder vor heimischer Kulisse antreten zu können.
Gründe für die Vorfreude gibt es mehrere. Zum einen ist die
Erinnerung an das letzte Heimspiel sehr positiv, weil es mit dem
spektakulären und zugleich überraschenden 3:2-Sieg gegen Aachen den
ersten und bisher einzigen Sieg der laufenden Saison gab. Außerdem
lieferten die Thüringerinnen am vergangenen Samstag in Vilsbiburg in
den ersten drei Sätzen eine beachtenswerte Leistung ab. Einziger
Makel war der mögliche, aber leider knapp verpasste Punktgewinn.
Dennoch konnten sie aus Niederbayern mitnehmen, dass sie einem
Favoriten lange auf Augenhöhe begegnet sind, was auch die Raben-Fans
erstaunt zur Kenntnis nehmen mussten. Der Anstieg der Form hat zwei
Gründe. Nach dem Jahreswechsel hatte das Trainerduo Völker/Schneider
drei Wochen Zeit, um mit kontinuierlicher Trainingsarbeit einiges zu
verbessern. Und dann ist da noch die neue Diagonalspielerin Barbara
Dapic. Mit ihrer Verpflichtung zeigte sich schon in Vilsbiburg, dass
auf der bisher wenig erfolgreichen Position zwei Zug ins Erfurter
Angriffsspiel gekommen ist. Das entlastet gleichzeitig die
Außenangreiferinnen und verleiht dem Erfurter Spiel mehr
Variabilität. Darauf lässt sich aufbauen und am Samstag soll daran
angeknüpft werden. Bei allem Optimismus darf allerdings nicht
vergessen werden, dass am Samstag ein noch schärferes Kaliber in der
Riethsporthalle zu Gast ist. Der deutsche Rekordmeister und aktuelle
Spitzenreiter, SSC Palmberg Schwerin, kommt mit einer Serie von zehn
Siegen in Folge in den Erfurter Norden. Lediglich am ersten Spieltag
gab es eine 2:3-Niederlage gegen Aachen. Die Rollen der beiden
Protagonisten vom Samstag sind damit klar verteilt. Dennoch scheint
nichts unmöglich. Im Vorjahr unterlag das SWE-Volleyteam nach einer
bravourösen Vorstellung erst mit 14:16 im Tiebreak. Im Hinspiel
standen die Völker-Damen bei einem 1:1-Satzstand und 17:12-Führung
kurz vor einem Punktgewinn. Erst eine lautstark verlaufene Auszeit
und eine anschließende Aufschlagserie von Kimberly Drewniok brachten
die Schwerinerinnen wieder auf Kurs und die SWE-Damen um den Lohn
einer couragierten Leistung. Wohlwissend, dass seine Mannschaft in
dieser Saison schon einige Male knapp dran war zu punkten und somit
Punkte liegen gelassen hat, geht Florian Völker trotzdem
optimistisch in die nächsten Partien und denkt dabei von Spiel zu
Spiel. Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet, wie die verletzte
Paula Reinisch am Spielfeldrand bestätigte, und auch am
Trainingseifer gibt es nichts zu kritisieren. Einen Schwerpunkt in
den Einheiten setzt Florian Völker auf die Verteidigung "leichter
Bälle" und daraus Kapital zu schlagen. Nur mit mehr
Effektivität darin, habe seine Mannschaft überhaupt eine Chance
gegen Mannschaften wie eben Schwerin, gab er seinen Spielerinnen mit
auf den Weg. Abzuwarten bleibt aber auch, in welcher Formation der
SSC auflaufen wird. In Zeiten englischer Wochen heißt es auch, die
Belastungen der Spielerinnen zu verteilen. Am Mittwoch waren die
Mecklenburgerinnen ins finnische Hämeelinnen zum CEV-Cupspiel
(3:1-Sieg) gereist und nach Erfurt ist vor Vilsbiburg, wohin Schwerin
am kommenden Mittwoch reisen wird. Eine personelle Rotation kann sich
der aktuelle Tabellenführer allerdings auch gut leisten. Alle
Positionen sind mindestens doppelt und mit zahlreichen
Nationalspielerinnen voller internationaler Klasse und Qualität
stark besetzt. Dem will und wird Schwarz-Weiss alles entgegensetzen,
was es zu bieten hat. Sollte sich dann eine Tür öffnen, würden sie
gerne hindurch gehen, um es mal mit einer Lieblingsfloskel von
Florian Völker zu sagen.
swe-volley-team
24.Jan.20 / Stefan Siegl - Foto: Trautvetter (Archiv)
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