Punkteteilung im Krimi
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 27. Februar 2022
HANDBALL BUNDESLIGA: TuS Metzingen – Thüringer HC 29:29
Metzingen. (26.Feb.22/ Bernd Hohnstein) Nach einer spannenden Schlussphase
trennten sich der Thüringer HC und der TuS Metzingen 29:29. Bis zur
letzten Minute hielten beide Mannschaften das Spiel offen und
lieferten aus Sicht des THC den nächsten Handballkrimi ab. Die
Mannschaften zeigten eine ähnliche Taktik und versuchten aus
offensiver Abwehr mit schnellem Umschaltspiel die gegnerische
Mannschaft unter Druck zu setzen. Das provozierte viele Strafwürfe
und Zeitstrafen. Die Führung wechselte dabei mehrfach. Insgesamt
geht die Punkteteilung in Ordnung. Für die Heimmannschaft traf
Katarina Pandza zehn Mal ins THC-Tor, acht Treffer gingen für die
Gäste auf das Konto von Anika Niederwieser. Schon in der ersten
Minute kassierte Jennifer Rode eine Zeitstrafe, den fälligen
Strafwurf verwandelte Katarina Pandza zur 1:0-Führung. Damit
entsprach der Start mit Sicherheit nicht den Vorstellungen des THC.
Aus einer gut stehenden Abwehr heraus legten die TuSsies nach und
führten mit 2:0. In Unterzahl, aber mit siebter Feldspielerin,
verkürzte der Thüringer HC. Wieder vollzählig gelang nach fünf
gespielten Minuten der Ausgleich zum 3:3, das Spiel war
neutralisiert. Die Gäste kamen immer besser ins Spiel. Aus einer
guten Abwehr heraus, erzielte Lambrina Tsakalou die erste Führung
zum 4:5, Anika Niederwieser legte noch einen drauf. Noch vor Ablauf
der ersten zehn Minuten verwandelte Katarina Pandza bereits den
dritten Strafwurf zum 5:6. Beide Teams bemühten sich das Tempo
hochzuhalten und die gegnerische Mannschaft so unter Druck zu setzen.
Zwischenzeitlich wechselte die Führung wieder. Kerstin Kündig
kassierte in der dreizehnten Minute die zweite Zeitstrafe für den
Thüringer Handball Club, die Unparteiischen ließen nichts
durchgehen. Erneut waren die Gäste gezwungen, die Torhüterin gegen
eine Feldspielerin zu wechseln. Prompt fiel das 8:6 für die
Schwäbinnen und THC-Trainer Herbert Müller nahm das erste Team
Timeout. Pech für Lydia Jakubisova, allein vorm Metzinger Tor traf
sie nur den Pfosten. Nach knapp siebzehn Minuten lag der Thüringer
HC mit zwei Toren zurück (9:7). Trotz des Rückstandes ließen sich
die Thüringerinnen nicht beirren. Asli Iskit entschied knapp acht
Minuten vor der Pause das Duell von der Strafwurflinie für sich
(12:11). Nicole Roth verhinderte mehrmals den Anschlusstreffer der
Gäste. Laura Kuske stand ihr im THC-Tor in nichts nach. Zum Ende der
28.Spielminute der erneute Ausgleich, Yuki Tanabe schloss ihren
Angriff mit dem Tor zum 14:14 ab. Trotzdem gelangen den TuSsies noch
zwei Treffer vor der Pause und so verabschiedeten sich beide
Mannschaften beim Stand von 16:14 in die Halbzeit. Der Thüringer HC
startete in Unterzahl in die zweite Spielhälfte, Anika Niederwieser
saß noch eine Zeitstrafe ab. Trotz einer Spielerin weniger legte
Johanna Reichert nach und erzielte aus dem Rückraum das 16:15. Kaum
zurück im Spiel schloss Anika Niederwieser einen Tempogegenstoß zum
17:17 ab. Irma Schjött gab mit sehenswerten Paraden ihren Einstand
in die zweite Halbzeit und pariert den sechsten Strafwurf von
Katarina Pandza, nachdem Jennifer Rode noch mal auf der Bank Platz
nehmen musste. Der THC nun vorn und führte fünf Minuten nach der
Pause mit 18:19. Einen herausgespielten Zweitore-Vorsprung konnte der
THC in Unterzahl nicht verteidigen, Svenja Hübner machte es mit dem
Torerfolg zum 20:20 spannend. Wieder versuchten beide Mannschaften
mit schnellem Umschaltspiel die Gegnerinnen unter Druck zu setzen und
aus der Verteidigung heraus in den Positionsangriff zu zwingen. Die
Taktiken beider Teams ähnelten sich, man agierte auf Augenhöhe.
Metzingen lief nun der knappen Führung der Gäste hinterher. Nach
vierzig Minuten verteidigte der Tabellenvierte eine knappe
Zweitoreführung (22:24). Ausruhen ging nicht, Britt van der Baan
verwandelte zwei Strafwürfe und schon stand ein 24:24 auf der
Anzeigetafel. Nach technischem Fehler mit Ballverlust des Thüringer
HC trafen die Gastgeberinnen zur 25:24-Führung. In der 47.Minute die
nächste Auszeit beim Thüringer HC. Das Team von Herbert Müller
leistete sich insgesamt zu viele Fehler, Metzingen bestrafte diese
sofort und blieb vorn (26:25). Makellos zeigte sich Asli Iskit beim
Strafwurf und so erzielte sie den Ausgleich. Der Spielverlauf hatte
sich gedreht, nun waren es die Gastgeberinnen, die zwar vorlegten,
aber sich nicht absetzen konnten. Die Schlussphase im Spitzenspiel
der Handball Bundesliga entwickelte sich zum Krimi, darin hat der THC
in dieser Saison Übung. Hinten gute Abwehrleistungen, vorn, Fehler
und verworfene Bälle auf beiden Seiten, der THC in Unterzahl mit dem
Ausgleich zum 27:27. Knapp vier Minuten fiel kein Tor. Edina Rott zog
zu Beginn der 55.Minute die grüne Karte. Viereinhalb Minuten noch zu
spielen, Anika Niederwieser tankte sich durch die Abwehr der
Süddeutschen und legte zum 27:28 vor. Den dreißigsten Treffer für
die Gäste verhinderte Nicole Roth, Metzingen dafür mit der Chance
zum Ausgleich, die Svenja Hübner auch ergriff (29:29). Die dritte
Auszeit der Gäste, noch 28 Sekunden bis zum Spielende. Nicole Roth
parierte, keine Führung für den THC. Der schnelle Gegenangriff,
Svenja Hübner verwarf Sekunden vor dem Schlusspfiff und vergab so
den Sieg der Gäste. Mit einem gerechten 29:29-Unentschieden trennten
sich die Tabellennachbarn und teilten sich somit die Punkte.
Halbzeit: 16:14.
Schiedsrichter: Maike Merz/Tanja Kuttler.
Zuschauer: 603
(Öschhalle).
Siebenmeter: TuS
9/10, THC 4/4.
Zeitstrafen: TuS 3,
THC 5.
Thüringer HC: Kuske, Schjött – Meyer 5, Tanabe 2, Zachova, Iskit 4/4,
Niederwieser 8, Tsakalou 3, Kündig 2, Jakubisova, Reichert 5, Braun,
Rode.
Metzingen: Roth,
Nilsson – Pandza 10/6, Degenhardt 1, Albek 1, Östlund, Svensson 5,
Tröster, Weigel, van der Baan 4/2, Hübner 5, Symanzik, Nocun 3.
thueringer hc
26.Feb.22 / Bernd Hohnstein - Foto: Franziska Braun (Archiv)