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Geschrieben von
y4u am
Donnerstag, 05. April 2018
HANDBALL BUNDESLIGA: Thüringer
HC
Erfurt. (05.Apr.18/ Roman Knabe) Am Samstagabend zu gewohnter Heimspielzeit
um 18 Uhr empfängt der Thüringer HC den TV Nellingen. Der
Tabellenelfte kommt als klarer Außenseiter nach Thüringen, ist aber
wie gezeigt, schon in der Lage Spiele spannend zu gestalten. Für den
THC gilt es, sich keinen Ausrutscher zu leisten. „Ich mache keinen
Hehl daraus, dass ich mit großem Stolz auf die letzten Wochen
zurückschaue, in denen wir uns einen kleinen Vorsprung an der
Tabellenspitze erspielt haben.“ So sein Einstieg Herbert Müllers
in die Pressekonferenz. Dabei lag zunächst der Fokus noch einmal auf
beiden Spitzenspielen in Metzingen und in Bietigheim.
Selbstverständlich ist es nicht, dass der THC beide schwere
Auswärtsspiele für sich entscheiden konnte. „In der ganzen Saison
hat sich in der Liga gezeigt, dass viele Mannschaften in der Lage
sind, auch den Spitzenteams ein Bein zu stellen“, sagte Herbert
Müller. Schon sehr früh meinte er, dass sogar der Meister mit
zweistelliger Zahl nach Minuspunkten aus dem Rennen gehen könnte.
Fast wäre das auch eingetroffen, nur für den THC gilt das nicht. Es
war schon gar nicht zu erwarten, dass die Mannschaft sowohl im Spiel
Dritter gegen Erster vor der Länderspielpause in Metzingen, als auch
im Spiel Zweiter gegen Erster nach den Länderspielen gegen Spanien
in Ludwigsburg als Sieger die Halle verlassen würde. Wie schnell
hätte man dort den Vorsprung verlieren können. Nun beträgt er vor
den letzten sieben Spielen sieben Punkte. „Das ist noch wertvoller
als die Saison 2013/14 mit nur einem Minuspunkt“, bilanziert der
Meistertrainer. „Die Mannschaft ist ganz konzentriert und
fokussiert in diese Spiele gegangen und ist als unglaublich stabile
Einheit aufgetreten.“ Es ist dabei gelungen, das taktische Konzept
mit einer stabilen Deckung, einer stark haltenden Dinah Eckerle und
mit Tempohandball im Angriff umzusetzen. Das Spiel sieben gegen sechs
hat uns entscheidende Vorteile gebracht. Die Mannschaft wusste, dass
sie auch in Bietigheim gewinnen kann, das war kein Zufall, denn
immerhin sind beide Teams in dieser Saison fünfmal
aufeinandergetroffen. Das Duell ging mit 4:1 klar zu Gunsten des THC
aus. Herbert Müller war bei der Heimfahrt von Ludwigsburg nicht im
Bus - über Ostern stand ein Besuch bei seinen Eltenn in Augsburg auf
dem Programm, aber er hat sich erzählen lassen, dass die nächtliche
Heimfahrt wohl nicht langweilig gewesen war. Jedenfalls wurden die
alten wie die neuen Schlager vereint aus feuchtfröhlichen Kehlen
geträllert. Nachdem die THC-Frauen aus Metzingen und Bietigheim vier
Punkte mitgebracht haben, ist das auch für den Mathematiker Herbert
Müller ein klares Zeichen, wo es hingeht. Deshalb sprach er von
einem „Dreisprung in die richtige Richtung.“ Aber der kühle
Stratege ermahnt sein Team, „bescheiden zu bleiben, akribisch die
Arbeit zu machen, und dann wird sich wohl schon in Kürze der
endgültige Erfolg einstellen. Die Momentaufnahme ist schön, aber
das Ziel noch nicht erreicht.“ Dazu muss am Samstag gegen Nellingen
die Pflicht erfüllt werden, heißt, das Spiel muss gewonnen werden.
Die Mannschaft will ihren Fans am Wochenende zuhause einen Sieg
schenken. Herbert Müller bedankt sich mit großer Hochachtung vor
den Fans der „Roten Wand“, die Woche für Woche die Mannschaft
sowohl zuhause wie auch auswärts so lautstark unterstützen. Es ist
toll, dass so viele Fans diese ellenlangen Busfahrten bis nach
Metzingen oder Ludwigsburg auf sich nehmen, um dort der Mannschaft
den Rücken zu stärken. Selbst jeder Fan am Stream bekam eine
Gänsehaut, als in Ludwigsburg der Ruf „Hier regiert der THC",
wie einst in Leipzig durch die Halle schallte. Die 50 mitgereisten
Fans bestimmten die Stimmung und Lautstärke in der mit 1.880
Zuschauern gefüllten Halle. Die klare Favoritenrolle im Spiel gegen
den TV Nellingen gilt es anzunehmen, um aus einer sicheren Deckung
ins schnelle Spiel zu finden. Beim Kader gibt es nichts Neues, die
Nationalspielerinnen (einschließlich Julia Redder) sind vom
Regionallehrgang aus Buxtehude gesund zurück. Die Mannschaft hatte
über Ostern bis Mittwoch frei. Jetzt wird sich taktisch noch auf den
Gegner vorbereitet. Nina Schilk fiebert ihrem ersten Einsatz entgegen
(dauert aber noch), alle anderen, bis auf Anne Hubinger, sind auf der
Bank dabei.
thueringer-hc
05.Apr.18 / Roman Knabe - Foto: Thüringer HC (Archiv)
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