Niederlage ging im Abschiedsschmerz unter
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y4u am
Sonntag, 18. April 2010
BUNDESLIGA DAMEN: Thüringer HC – HC Leipzig 22:28
Bad Langensalza. (17.Apr.10/ Bernd Hohnstein) Im Hinspiel des Bundesliga Play-Off-Viertelfinales verliert der Thüringer HC, nach einem kämpferisch guten Spiel, mit 22:28 gegen den Titelverteidiger HC Leipzig. Beste Werferin für den gastgebenden THC waren Marielle Bohm und Martina Knytlova mit je sechs Treffern. Anne Ulbricht wurde mit ebenfalls sechs Toren erfolgreichste Werferin für den HC Leipzig. Mit einer couragierten Leistung verabschiedete sich der Thüringer HC von seinen Fans. Dem HC Leipzig boten die Thüringerinnen im letzten Heimspiel der Saison einen großen Kampf. Beiden Teams merkte man zu Beginn die kräftezehrende Spielzeit an. Die Deckungsreihen dominierten und viel Tempo wurde nichts ins Spiel gebracht. So stand es nach sechs Minuten erst 1:1. Leipzig legte in der Folgezeit immer vor, der THC zog allerdings nach und ließ den Favorit nicht enteilen. Immer wieder gelang der Ausgleich und die zahlreichen Zuschauer in der Salza-Halle standen hinter ihren Teams. Beide Fanlager, Leipzig hatte gut 100 Schlachtenbummler mitgebracht, feuerten ihr Team an und sorgten für eine sehr gute Derby-Atmosphäre. Nach 20 Minuten stand es 6:6, die Partie lebte von der Spannung. Leipzig machte in der Folgezeit weniger Fehler und nutzte jede sich bietende Gelegenheit bis zum 7:10 (25.). Dann die Schrecksekunde in der Salza-Halle. Alex Uhlig flog nach einem Zweikampf unsanft aufs Parkett und musste durch die medizinische Abteilung minutenlang behandelt. Auf einer Trage wurde die Allrounderin vom Feld getragen - es sah wahrlich nicht gut aus. Alex fiel für den Rest des Spiels aus. Sie wurde mit einer schweren Rückenprellung ins Krankehaus eingeliefert. Weitere Untersuchungen folgen. Die Zwangspause lag dem Thüringer HC mehr, denn der HC Leipzig markierte bis zur Pausensirene nur noch einen Treffer, der THC deren drei. Mit einem knappen Ein-Tore-Rückstand (10:11) wurden die THC-Mädels mit Applaus in die Kabinen verabschiedet. Den Schwung nahmen die Einheimischen auch mit in die zweite Hälfte. Kapitän Marielle Bohm, die wieder eine überdurchschnittliche Leistung bot, war es vorbehalten die erste THC-Führung zu erzielen (12:11, 32.). Das Geschehen wogte nun hin und her. Ein offener Schlagabtausch, ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, spielte sich nun ab. Leipzig gleicht aus, der THC legt vor, Ausgleich, wieder Führung der Gastgeberinnen, Leipzig geht in Front, der THC antwortet prompt und hat beim 16:15 wieder einen Treffer mehr an Katja Schülke vorbei gebracht, als der HCL an der erneut guten agierenden Sabine Stockhorst. Nach 40 Minuten machten sich nun die Alternativen beim HCL bemerkbar. Der Ausfall von Uhlig machte sich bemerkbar. Auch Shenia Minevskaja fehlte nun für Dago Leukefeld als Option. Sie war wie auch Gabi Kneer beim Spiel der Zweiten in Kirchhof. Langsam, aber kontinuierlich bauten die Gäste ihre Führung verdientermaßen aus und konnten am Ende einen klaren Erfolg feiern. Der Einzug ins Halbfinale dürfte, im Rückspiel nächste Woche, nur noch Formsache sein. Nach dem Spiel verabschiedeten sich Marielle Bohm und Nadine Härdter bei den Fans. Für beide war es zusammen mit Dago Leukefeld das letzte Heimspiel in der Salza-Halle. Dabei blieben Tränen auf beiden Seiten nicht aus. Die zwei Spielerinnen betonten, dass sie sich sehr wohl in Thüringen gefühlt haben und ihnen der Abschied schwer fällt. In der emotionalen Abschiedsrede an die Fans ging die Niederlage im Abschiedsschmerz unter.
Halbzeit: 10:11.
Siebenmeter: THC 5/6, HCL 4/4.
Zeitstrafen: THC 3, HCL 2.
Thüringer HC: März, Stockhorst – Härdter (2), Kocevska, Knytlova (6/1), Bohm (6/1), Jahn, Almendaris (2), Uhlig (2/1), Starcek (4/2).
HC Leipzig: Schülke, Plöger – Ommundsen (4/4), Holmgren (4), Ulbricht (6), Augsburg (4), Daniels (1), Eriksson, Schulze, Kudlacz (4), Rösler (2), Viren (1), Müller (1), Urne (1).
17.Apr.10 / Bernd Hohnstein