Neue Saison mit vielen Fragezeichen
Geschrieben von
y4u am
Donnerstag, 19. Juli 2012
VOLLEYBALL 2.BUNDESLIGA SÜD: SWE Volley-Team
Erfurt. (19.Jul.12/ Stephan Siegl) Seit Wochen ist Trainer Heiko Herzberg, zugleich Geschäftsführer, mit der Zusammenstellung des neuen Kaders für die kommende Saison beschäftigt. Eine Aufgabe, die wohl noch nie so schwierig war wie in diesem Sommer. Den Anspruch, oben mitzuspielen in der 2. Bundesliga, hatten die Erfurter Verantwortlichen stets in den letzten Jahren. Nebenher wurde die Ausbildung von jungen Spielerinnen im eigenen Verein forciert, auch ein Verdienst vom verantwortlichen Trainer Heiko Herzberg und seinem Co-Trainer und Nachwuchscoach Grzegorz Bienkowski. Das Produkt daraus war die Bronzemedaille in diesem Jahr mit der U20 bei den Deutschen Meisterschaften. Doch jetzt heißt es, eine Mannschaft für die 2. Bundesliga aufzustellen. Für Heiko Herzberg, der ins fünfte Jahr beim SWE Volley-Team geht, eine keineswegs leichte Aufgabe. Mit Lisa Breitsprecher (Zuspiel), "Toni" Stautz und Juliane Flessa (beide Angriff), Lisa Erdtmann und "Jule" Herz (beide Mittelblock) haben Spielerinnen aus dem letztjährigen Kader neue Verträge unterschrieben. Dazu kommen Maria Völker und Saskia Leonhardt, die noch laufende Kontrakte haben. Als Neuzugang konnte Ekaterina Soloninkina verpflichtet werden. Die 19-Jährige kommt vom VfL Nürnberg und ist sowohl in der Mitte als auch auf Außenangriff einsetzbar und wird eine Ausbildung als Physiotherapeutin in der Thüringer Landeshauptstadt beginnen. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, mit Ekaterina eine junge, talentierte Spielerin nach Erfurt zu holen. Sie wird hier beste Bedingungen im Umfeld haben, um sich sportlich weiter zu entwickeln“, kommentierte Präsident Michael Panse die Neuverpflichtung. Doch dann stockt die weitere Zusammenstellung fürs kommende Spieljahr. Was ist mit Manja Noack und Annika Müller? „Wir haben mit Manja einige Gespräche geführt und verhandelt, leider sind wir uns nicht einig geworden. Ihre Vorstellungen und unsere Möglichkeiten waren nicht in Einklang zu bringen“, so Heiko Herzberg über die Verhandlungen ohne Happy End. Auf Nachfrage wurde er etwas konkreter. Er würde ja gerne, aber der finanzielle Spielraum für seinen Zweitligakader ist begrenzt, genauer gesagt, begrenzter als im Vorjahr. Denn der bisherige Hauptsponsor "Verbundnetz Gas AG" hat sein Engagement beim SWE Volley-Team nicht verlängert, ein nicht unerheblicher Verlust für den Verein. Auch mit einigen anderen Sponsoren stehen noch Verhandlungen an, deren Ausgang offen ist. „Somit können nicht alle Wünsche von Spielerinnen erfüllt werden, selbst wenn wir es wollten“, so Heiko Herzberg mit dem Blick für die Realität. Ähnlich ist es bei Annika Müller, die ihr Referendariat noch in Gebesee absolviert, aber ebenfalls noch mit einer Zusage zögert. „Wir haben gekämpft, um ihr einen Referendariatsplatz zu besorgen, was uns zum Halbjahr gelungen war. Ich dachte, damit steht sie uns für die nächsten anderthalb Jahre zur Verfügung. Doch auch mit ihr kam noch kein neuer Vertrag zustande.“ Und Jana Illiger? „Der Vertrag liegt unterschriftsreif auf dem Tisch. Jana muss ihn nur unterzeichnen“, so Heiko Herzberg über seine letztjährige Libera. Fest steht, dass mit Elena Messer (Karriereende) der Kapitän der letzten Saison von Bord gegangen ist und eine nicht so schnell zu schließende Lücke hinterlässt. Auch Eigengewächs Anna Glief, sie geht zum Studium nach Potsdam, steht nicht mehr zur Verfügung, ebenso wie Natasa Rapajic, die im September ihr Kind erwartet. Hier wünscht sich Erfurts Trainer eine Fortsetzung der Karriere seines "verlängerten Arms" auf dem Spielfeld.
19.Jul.12 / Stephan Siegl