Meisterschaft verspielt

München. (19.Mrz.16/ y4u) Der Spitzenreiter ist kurz vor der Ziellinie ins Straucheln gekommen. Aus eigener Kraft können die Damen des SWE Volley-Teams das Meisterschaftsrennen in der 2. Bundesliga Süd nicht mehr gewinnen. Nach der Tiebreakniederlage beim Tabellenfünften in München könnten sich die Erfurterinnen theoretisch mit einem Heimsieg am letzten Spieltag die Meisterschale holen, sind dabei aber auf einen Patzer des neuen Tabellenführers Offenburg angewiesen. Das Volley-Team hatte in den letzten Spielen Nerven gezeigt, vier Punkte Vorsprung verspielt und musste sich beim DJK Sportbund München-Ost nach 115 Minuten im Tiebreak geschlagen geben. „Wir geben unsere Chance, mit der Meisterschaft etwas Großes zu erreichen, gegen Mannschaften, die du eigentlich schlagen musst, aus der Hand“, ärgerte sich Erfurts Coach Heiko Herzberg. „Dabei haben wir im ersten Satz gut begonnen, aber im zweiten Satz nach einigen Fehlern bei der Annahme unsere Linie verloren. München war im Angriff variabler, wir dagegen ziemlich ausrechenbar, konnten die Gastgeberinnen kaum unter Druck setzen. Der Sieg von München geht in Ordnung.“ Die Münchnerinnen hatten dem Herzberg-Team schon im Hinspiel das Leben schwer gemacht und auch in der Sporthalle des Gymnasiums Trudering änderte sich das nicht, doch diesmal verließen die Damen aus Süddeutschland nach fünf Sätzen als Sieger das Spielfeld. Dabei begannen die Thüringerinnen vor 400 Zuschauern, wie man es von einem Favorit erwartet. Sie führten zur ersten technischen Auszeit mit 5:8, ließen sich auch von der kurzen Aufholjagd der Heimmannschaft zum 16:14 nicht beeindrucken und gewannen den ersten Satz klar mit 20:25. Doch im folgenden zweiten Satz drehte sich das Blatt. München legte los wie die Feuerwehr, agierte druckvoll, enteilte auf 9:3. Zwar kämpften sich die Gäste noch einmal bis auf einen Zähler (16:15) heran, aber der Satz ging mit 24:20 an die Gastgeber. Die hatten auch in Satz drei das bessere Ende auf ihrer Seite, verwandelten einen 5:8-Rückstand zum 25:23-Satzgewinn. Erfurt bewies Moral gab sich noch nicht geschlagen, wollte wenigstens zwei Punkte aus München entführen. „Im vierten Satz konnten wir mit den Einwechselungen von Julia Herz und Marie Belitz frischen Wind ins Spiel bringen und den Tiebreak erzwingen“, erklärte Heiko Herzberg. Seine Schützlinge fanden zu ihrem Spiel zurück, machten die ersten und die letzten Punkte im vierten Satz, schafften mit 19:25 den Satzausgleich. Doch zu Beginn des Tiebreaks ging wieder nichts mehr. München dominierte mit druckvollen Angriffen das Spiel, lag zum Seitenwechsel uneinholbar mit 8:2 in Front und behauptete den Vorsprung. Die Gasgeberinnen nutzten gleich den ersten Matchball, holten sich mit 15:8 deutlich den Sieg.
 
Sätze: 20:25, 25:21, 25:23, 19:25, 15:8.

Bälle: 104:102.
Schiedsrichter: Julia von der Weppen (Isen), Peter Kaufmann (Rosenheim).
Zuschauer: 400 (SH Gymnasium Trudering).
Spielzeit: 115 Minuten (25, 27, 29, 23, 11).
Volley-Team: Claaßen, Hetmann, Skayhan, Stautz, Snider, Kullerkann, Franke (L), Herz, Brabetz, Belitz, Reinisch.
München: Kaiser, Niemczyk, Tiegel, Schräder, Karnbaum, Henkel, Raß (L), Giacomelli (L), Dornath, Carstensen, Koch, Soloninkina, Baier.

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