Marathonpremiere in Sachsen
Geschrieben von
y4u am
Mittwoch, 23. Juli 2008
RADSPORT: Sachsen-Tour 2008
Erfurt. (23.Jul.08/Buchmann) Die Sachsen-Tour wird für die Nachwuchsfahrer des Thüringer Energie Teams an der Seite von fünf ProTour-Teams nicht nur ein besonders Erlebnis, sondern zugleich ein sportliches Abenteuer. Die zweite Etappe hat mit 242 Kilometern die Länge von Klassikern, echten Radsport-Monumenten wie Paris-Roubaix. Keiner der U23-Fahrer hat in einem Rennen bislang so lange im Sattel gesessen. Patrick Gretsch wird diesen Marathon indes nicht bestreiten. Er wurde zu Hause gelassen – aus Sicherheitsgründen. „Auch ich kann mich kaum noch daran erinnern, einmal ein solch langes Rennen betreut zu haben“, sagt Jens Lang mit Blick auf die zweite Etappe der heute beginnenden Sachsen-Tour. „Das wird ein langer Tag für mich hinter dem Lenkrad und für die Fahrer im Sattel“, sagt Lang. 242 Kilometer müssen morgen bewältigt werden. „Das sind Dimensionen wie bei den Monumenten des Radsports, den Klassikern“, meint der Sportliche Leiter. Einzig Daniel Becke, der in seiner Profi-Karriere schon Klassiker und drei Mal die Tour de France bestritten hat, kennt sich mit diesen Streckenlängen aus. Vor allem für die U23-Neulinge Florian Harbig und Nils Plötner wird dieser Tagesabschnitt eine besondere Herausforderung. Erstmals seit Ende Mai sitzt Karsten Heß wieder im Rennsattel, der auf der letzten Etappe der Bayern- Rundfahrt gestürzt war. Ursprünglich vorgesehen für die Sachsen-Tour war Patrick Gretsch. Der Thüringen-Rundfahrt-Sieger dieses Jahres wurde aber kurzfristig zu Hause gelassen. „Patrick ist vorgestern mit einem steifen Hals aufgewacht. Er hat eine ordentliche Blockierung, die in der Kürze der Zeit nicht wegzukriegen ist. Seine Beweglichkeit und vor allem sein Sichtfeld sind somit erheblich eingeschränkt. Sicherheit geht vor“, sagte Jens Lang. Das Thüringer Energie Team möchte in Sachsen einige Akzente setzen, hält sich aber angesichts der starken Konkurrenz mit namhaften Profis wie Thomas Dekker (Rabobank), Linus Gerdemann (Columbia) oder dem Erfurter Stephan Schreck (Gerolsteiner) mit Erfolgsaussichten bedeckt. „Die Sachsen-Tour ist aufgrund der Nähe zu Thüringen sehr wichtig für uns. Wir wollen einen Topten-Platz mit nach Hause nehmen, in Fluchtgruppen vertreten sein und Erfahrung im Profi-Metier sammeln“, sagt Lang zu den Vorhaben seiner Jungs auf den fünf Etappen über 795 Kilometer. Mit im bunten Peloton ist auch Tony Martin, der letztjährige Kapitän des Thüringer Energie Teams und jetzige ProTour-Profi im Team Columbia, vertreten. Von ihm können sich seine ehemaligen Mannschaftskollegen mit Sicherheit schon ein paar Tipps abholen.
Aufgebot: Daniel Becke, Maximilian und Sebastian May, Florian Frohn, Karsten Heß, Florian Harbig, Nils Plötner.
23.Jul.08 / Buchmann