Makellose Bilanz behalten
Geschrieben von
y4u am
Donnerstag, 06. Februar 2020
HANDBALL EHF-CUP: Thüringer
HC
Erfurt. (06.Feb.20/ Bernd Hohnstein) Als ungeschlagener Tabellenführer reist
der Thüringer HC am Donnerstag zum letzten Spiel der Gruppe A zum
Kastamonu Belediyesi GSK in die Türkei. Bereits für das
Viertelfinale qualifiziert und selbst bei einer Niederlage, ist der
THC nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Die makellose Bilanz im
internationalen Wettbewerb zu verteidigen, ist das Ziel der Thüringer
Vorzeigemannschaft. „Wir fahren in die Türkei, um zu gewinnen“,
beginnt Herbert Müller seine Vorschau auf das letzte Gruppenspiel.
Den Einzug ins Viertelfinale zu erreichen, konnte nach dem dritten
Gruppenspiel vorzeitig abgehakt werden. Bis dahin war es keineswegs
ein Selbstläufer. Fürchtete man zunächst die Stärken der
ungarischen Mannschaften, entpuppte sich Kastamonu Belediyesi GSK als
hartnäckig im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. Zunächst
kassierte der türkische Meister gegen DVSC Schaeffler mit nur einem
Tor Unterschied (30:31) die erste Niederlage, musste sich dann dem
deutschen Vizemeister in Nordhausen mit 24:27 geschlagen geben. In
den beiden Spielen gegen DHK Banik Most erkämpften sich die
Türkinnen nach zwei Siegen erst den dritten Gruppenplatz (33:27 und
31:28) und eroberten nach einem schon unerwarteten Auswärtssieg in
Debrecen (34:32) den zweiten Platz der Gruppe A. Schon in der
Qualifikation zeigten die Frauen aus Kastamonu ihre kämpferische
Seite. Das Spiel in eigener Halle gewann das Team gegen Vaci NKSE mit
sieben Toren Vorsprung (33:26). Im Rückspiel wehrte man sich trotz
einer Niederlage (25:30) gegen das Abtreten von der internationalen
Bühne und qualifizierte sich mit einem Zweitoreplus für die
Gruppenphase. „Mit Kastamonu erwartet uns eine international
erfahrene Mannschaft. Mein Kompliment, dass sie den zweiten
Tabellenplatz innehaben“, ehrt Herbert Müller die Platzierung.
Besonderes Augenmerk gilt es auf Asli Iskit zu legen. Die
Rückraumspielerin liegt mit 52 Toren aktuell auf Platz drei der
Topscorerinnen im EHF Cup. Mit Özil Yeliz (29 Tore), Yana Uskova
(26) und Ceren Coskun (22) befinden sich drei weitere Spielerinnen
des türkischen Vereins unter den 50 besten Torschützinnen der
laufenden EHF Cup-Saison. Dies zeigt, das Kastamonu einen
wurfgewaltigen Kader hat, den man nicht unterschätzen darf. „Die
Mannschaft um Asli Iskit und Özil Yeliz tritt zu Hause stark auf und
wir werden auch hier wieder gegen die enthusiastischen Zuschauer
antreten. Für beide Mannschaften besteht keine psychische Belastung
mehr und das nimmt uns den Druck. Wir werden uns der Aufgabe stellen
und wollen allen Spielerinnen Spielanteile einräumen. Da geht es
auch um einen weiteren Lerneffekt“, sagt Herbert Müller
abschließend. Der Thüringer HC muss sich keineswegs verstecken,
aktuell rangieren dicht hintereinander Emily Bölk und Beate
Scheffknecht mit je 32 Toren, Iveta Koresova (30) und Meike Schmelzer
(29) in der Liste. Den erklärten Einzug ins Viertelfinale hat der
THC, bei alle guten Einzelleistungen, als Mannschaft geschafft. Alle
Spielerinnen haben in ihren Einsatzzeiten alles gegeben und so mit
10:0 Punkten die Führung der Gruppe A gesichert. Den Ausfall von
wichtigen Leistungsträgern hat das Team von Herbert Müller gut
kompensieren können und die Spielerinnen rückten geschlossen nach.
Besonders Emily Bölk musste nach dem Ausfall von Iveta Koresova die
Position wechseln. Beate Scheffknecht trifft nicht nur aus dem
Rückraum, sondern tritt als die Nummer Eins bei den Strafwürfen an.
Alicia Stolle zieht mit Meike Schmelzer die Fäden in der Abwehr und
Almudena Rodriguez kam als Vizeweltmeisterin aus Japan zurück und
feiert seitdem Torerfolge. Insgesamt stellt der Thüringer HC ein
starkes Team auf dem internationalen Parkett und da könnte sogar
mehr drin sein. Doch davon wollen Trainer und Mannschaft noch nichts
hören. Auf die Frage nach einem Wunschgegner für das Viertelfinale
äußert sich der Coach: “Man hat seine Wunschgegner immer im Kopf,
aber dazu möchte ich mich jetzt noch nicht äußern.”
thueringer-hc
06.Feb.20 / Bernd Hohnstein
Makellose Bilanz behalten
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