Krisengipfel am Steigerwald
Geschrieben von
y4u am
Freitag, 30. Oktober 2015
FUSSBALL DRITTE LIGA: FC
Rot-Weiß Erfurt – Stuttgarter Kickers
Erfurt. (29.Okt.15/ y4u) Der Gegenwind wird nach den letzten beiden
Niederlagen für Erfurts Trainer Christian Preußer rauer. So stand
erwartungsgemäß in der überdurchschnittlich besuchten
Pressekonferenz im Steigerwaldstadion bei den meisten Fragen nicht
die anstehende Drittligapartie der Rot-Weißen gegen die Stuttgarter
Kickers im Focus der Fragen, sondern der Coach selbst. Der kennt,
obwohl noch frisch im Geschäft, die Mechanismen genau und
konzentriert sich, was bleibt ihm auch anderes übrig, auf die Arbeit
mit der Mannschaft. „Mit der Diskussion um meine Person beschäftige
ich mich nicht. Natürlich kann ich auch den Unmut über die
Punktesituation verstehen. Es ist völlig klar, dass wir Punkte
brauchen, wir müssen unser Konto aufbessern und darauf konzentrieren
wir uns“, bleibt der 31-jährige Fußballlehrer kontrolliert und
stellt sich vor seine Spieler. „Ich bin von der Mannschaft
überzeugt. Es ist den letzten Tagen viel auf uns eingeprasselt, aber
dadurch sind wir noch enger zusammengerückt. Wenn ich sehe, wie die
Mannschaft in der Woche gearbeitet hat, habe ich ein unheimlich gutes
Gefühl. Ich freue mich auf das Spiel am Sonnabend.“ Die Partie des
fünfzehnten Spieltages gegen die Schwaben ist das Duell zweier Teams
in der Talsohle. Auch die Stuttgarter sind zuletzt deutlich unter den
Erwartungen geblieben, haben zwar zwei Zähler mehr auf dem Konto,
stecken aber noch tiefer in der Krise als die Gastgeber. Seit sechs
Spielen warten die Kickers auf ein Erfolgserlebnis, konnten nur einen
Zähler auf der Habenseite verbuchen. Der letzte Dreier gelang Anfang
September im eigenen Stadion gegen Magdeburg. „Es ist unerheblich,
wie sich die Situation der Kickers darstellt, wir müssen auf uns
schauen“, stellt Preußer klar und weiß, dass es im eigenen Team
genug Baustellen gibt. Eine davon ist die Abteilung Attacke. Gerade
einmal ein Treffer in den letzten drei Spielen zeigt, wo es derzeit
bei den Rot-Weißen hapert. „Sicherlich verzweifelt man manchmal
schon, wenn man hinten sieht, wie auf der anderen Seite der Ball
nicht rein geht. Aber umgekehrt geht es denen vorne sicherlich
ähnlich, wenn wir kurz vor Schluss das Gegentor kassieren“, sieht
Abwehrspieler Andre Laurito nicht nur seine stürmenden Teamkollegen
in der Pflicht. „In Osnabrück hatten wir auch etwas Pech, nach dem
späten Gegentor war keine Zeit mehr zu reagieren. Zwei Spiele ohne
eigenes Tor sind schlecht, aber wir werden wieder treffen“, lautet
die Ansage von Laurito. Allerdings muss das Preußer-Team bei diesen
Vorhaben ohne seinen Topscorer auskommen. Karsten Kammlott, mit fünf
Saisontoren bisher treffsicherster Erfurter, fehlt weiter wegen
seiner Rot-Sperre, ebenso wie die verletzten Akteure Fabian Burdenski
und Luka Odak. Dafür kehrt Mannschaftskapitän Sebastian Tyrala
wieder ins Team zurück und entgegen der sonstigen Angewohnheit, sich
bei der Aufstellung nicht in die Karten schauen zu lassen, plant
Christian Preußer fest mit mit seinem Kapitän in der Startelf. Die
Gesamtbilanz beider Mannschaften sieht die Hausherren vier Siegen
gegenüber zwei Niederlagen leicht im Vorteil. Allerdings konnten die
Rot-Weißen die letzten drei Heimpartien gegen die Kickers nicht
gewinnen, holten nur einen Punkt. Höchste Zeit also, im
Steigerwaldstadion wieder einmal einen Dreier zu feiern und so wieder
in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen.
29.Okt.15 / y4u
Krisengipfel am Steigerwald
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