Jerabkova mit Dutzend
Geschrieben von
y4u am
Donnerstag, 10. September 2020
HANDBALL BUNDESLIGA: SG
BBM Bietigheim – Thüringer HC 29:29
Ludwigsburg. (09.Sep.20/ Bernd Hohnstein) Der Thüringer HC und die SG BBM
Bietigheim trennten sich im Spitzenspiel des zweiten
Bundesligaspieltages mit einem überraschenden 29:29. Der Gast zeigte
sich deutlich stärker als im Eröffnungsspiel der Saison am
vergangenen Samstag. Trotzdem zeigte der THC noch Schwächen, die
durch eine starke Mannschaftsleistung und eine treffsichere Marketa
Jerabkova kompensiert werden konnten, die von der Abwehr der
Gegnerinnen nur schwer unter Kontrolle zu bringen war. Mit zwölf
Toren war die tschechische Nationalspielerin in den Reihen des THC
erfolgreichste Schützin. Für die SG BBM Bietigheim erzielten
Karolina Kudlacz-Gloc und und Julia Maidhof je sechs Treffer. Die SG
BBM Bietigheim fand besser in die Partie und ging durch zwei schnelle
Toren von Antje Lauenroth und Luisa Schulze mit 2:0 in Führung. Der
Thüringer HC tat sich in der Anfangsphase schwer, Zugriff in der
Defensive zu bekommen. Vorn hatten die Thüringerinnen ihre neue
Topscorerin Marketa Jerabkova. Sie erzielte bis zum 4:3 alle Tore für
ihre Mannschaft. Nach fünf Minuten hatten die Thüringerinnen die
Anfangsnervosität abgelegt und kamen besser in die Partie. Lydia
Jakubisova sorgte mit dem sechsten THC-Treffer für die erste
Führung. In der Folgezeit konnte der THC stets vorlegen, doch
Bietigheim blieb dran. Mitte der ersten Spielhälfte war sehr viel
Tempo in der Partie, wobei die Thüringerinnen effektiver im Angriff
agierten. Nach 16. Minuten baute Marketa Jerabkova aus der
Fernwurfzone die Gästeführung auf 10:8 aus. Es war bereits der
fünfte Treffer der Rückraumspielerin. Markus Gaugisch, der die SG
als Trainer zu Beginn der Saison übernahm, zog die Notbremse und
nahm seine erste Auszeit. Diese zeigte Wirkung, seine Mannschaft
erzielte den 10:10-Ausgleich und zwang so Herbert Müller, es ihm
gleich zu tun und ebenfalls die grüne Karte zu legen. Die
Gastgeberinnen blieben vorerst in Front. Beide Teams hielten das
Tempo weiterhin hoch und so fielen die Tore im Sekundentakt. Mit zwei
sehenswerten Eins-gegen-eins-Aktionen sorgte Routinier Karolina
Kudlacz-Gloc für das 16:13 und spielte die THC-Abwehr zweimal auf
die gleiche Weise aus. In der letzten Minute der ersten Halbzeit
sorgte Stine Jørgensen mit einem Rückraumkracher für den
17:14-Pausenstand. Die bisher besten Torschützinnen eröffneten mit
Treffern die zweite Halbzeit. Julia Maidhof traf von der
Strafwurflinie, auf der Gegenseite netzte Marketa Jerabkova aus dem
Rückraum ein. Zwei weitere Treffern der Rückraumspielerin in
Überzahl brachten den Thüringer HC wieder auf 17:18 heran. Beim
19:20 aus Sicht des THC erzielte Jerabkova ihr zehntes Tor. Damit
erzielte die Tschechin allein über die Hälfte der Treffer ihrer
Mannschaft. Die Partie lebte von der Spannung und den vielen Toren.
In der 43. Minute schafften die Thüringerinnen erneut den Ausgleich,
Torschützin einmal mehr Marketa Jerabkova zum 22:22. Die SG BBM
Bietigheim nahm die nächste Auszeit. Diesmal folgte kein Bruch im
Spiel des THC. Nach einer starken Parade von Marie Skurtveit Davidsen
zeigte Emma Ekenman-Fernis Mitte der zweiten Halbzeit weiter
Nervenstärke von der Strafwurflinie und legt zum 24:22 für die
Gäste vor. Insgesamt waren 51 Minuten gespielt, als Trainer Herbert
Müller seine zweite Auszeit nahm. Beim Stand von 26:25 für seine
Mannschaft schwor er die Spielerinnen auf die Schlussminuten ein.
Beide Mannschaften wirkten jedoch nervös und ließen sich zu
hektischen Handlungen hinreißen. Besonders im Angriffsspiel zeigten
die Teams Nerven. So wurden auf beiden Seiten mehrere Großchancen
leichtfertig vergeben, dafür zeichneten sich die Torhüterinnen mit
sehenswerten Paraden aus. Noch fünf Minuten zeigte die Uhr der
Anzeigetafel in der MHP-Arena beim Stand von 27:27. Den Spielerinnen
war klar, dass jeder Fehler das Spiel entscheiden konnte, und dies
merkte man ihnen deutlich an. Kim Naidziniavicius sorgte anderthalb
Minuten später für den nächsten Führungswechsel, 28:27 für
Bietigheim. Der THC antwortete mit einem Doppelschlag, Nina Neidhart
und Josefine Hubert holten die Führung für den THC zurück.
Aufseiten des THC hatte vor dem Spiel niemand mit einer solchen
Leistung gerechnet. Ein schnelles Tor von Antje Lauenroth zum 29:29
setzte den Schlusspunkt in der bis zum Schlusspfiff spannenden
Begegnung. Der Thüringer HC feiert damit einen aus seiner Sicht
überraschenden Punktgewinn.
Halbzeit: 17:14.
Schiedsrichter: Ramesh
Thiyagarajah, Suresh Thiyagarajah.
Zuschauer: 460 (MHP Arena).
Siebenmeter: Bietigheim 5/6, THC
5/5.
Zeitstrafen: Bietigheim 2, THC
2.
Thüringer HC: Kuske, Davidsen,
Blazek - Lopes 1, Ekenman-Fernis 5/5, Scheffknecht, Nieuwenweg, Iskit
2, Großmann, Rühl, Kündig 4, Jakubisova 1, Neidhart 2, Jerabkova
12, Huber 2.
Bietigheim: Sando, Salamakha –
Berger 1, Lauenroth 5, Schulze 2, Kudlacz-Gloc 6, Naidzinavicius 2/1,
Reimer, Smits 2, Jensen Østergaard, Maidhof 6/4, Jørgensen 5,
Braun.
thueringer-hc
09.Sep.20 / Bernd Hohnstein