Ins Ziel gerettet
Geschrieben von
y4u am
Montag, 31. Januar 2022
HANDBALL DHB-POKAL: VfL
Waiblingen – Thüringer HC 26:27
Waiblingen. (30.Jan.22/ Bernd Hohnstein/ Andreas Hofmann) In einem spannenden
Spiel gewann der Thüringer HC gegen den Gastgeber VfL Waiblingen das
Viertelfinale um den DHB-Pokal mit 27:26. Das Corona-geschwächte
Team aus Thüringen tat sich bis zur letzten Sekunde schwer gegen den
Zweitligisten. Einen Sieger musste es geben und so lag das Glück
aufseiten des Thüringer HC, als Kerstin Kündig den fünften
Strafwurf nach Ablauf der regulären Spielzeit verwandelte. Die
Tigers hatten lange den Einzug ins Final4 vor Augen und Torfrau
Celina Meißner konnte sich mit großartigen Paraden gegen den
Thüringer HC auszeichnen. Beste Werferin für die Tigers war Sinah
Hagen mit acht Treffern. Sechs Tore erzielte Kerstin Kündig für den
Thüringer HC. Nach langer Corona bedingter Pause, extrem
anstrengender und kurzer Vorbereitung ging es gegen den VfL
Waiblingen um den Einzug ins OLYMP Final4. Laura Kuske klärte gleich
im ersten Angriff der Schwäbinnen und auf der Gegenseite netzte
Anika Niederwieser zur ersten THC-Führung ein. Die Tigers glichen
postwendend aus. In der sechsten Minute stand ein 2:2 auf der
Anzeigetafel. Die Gastgeberinnen gaben richtig Gas. VfL-Torfrau
Celina Meißner zeigte zwei starke Paraden und so schaffte ihr Team
die Zweitoreführung zum 4:2. Das Zusammenspiel zum Kreis
funktionierte in dieser Phase bei den Gästen, Josefine Huber
erzielte nach sicherem Anspiel das 4:5. In der zwölften Minute traf
Annika Meyer zum 5:5, damit blieb das Spiel offen, auch wenn
Waiblingen erneut vorlegte. Celina Meißner überzeugte im Tor der
Tigers und verhinderte immer wieder den Ausgleich bzw. die Führung
der Gäste. Waiblingen versteckte sich nicht gegen den Erstligisten
und spielte mit hohem Tempo munter drauflos. Der THC, nach der
Coronapause noch deutlich gehandicapt, hielt dagegen. Der Aufbau des
eigenen schnellen Tempospiels war beim THC nicht zu erwarten, da
musste man schon technische Fehler der Gastgeberinnen abwarten, um
diese zu verwerten. Herbert Müller hatte an der Seitenlinie einiges
zu tun, um seine Spielerinnen nicht zu überlasten und so wurde schon
in der ersten Spielhälfte oft gewechselt. In der achtzehnten Minute
reagierte der THC-Coach und zog erstmals die grüne Karte. Mit einer
8:6-Führung für den letzten im Wettbewerb verbliebenen
Zweitligisten ging es in die letzten zehn Minuten der ersten
Halbzeit. Mit starken Wurf aus dem Rückraum baute Mariel Wulf die
Führung auf drei Tore aus (9:6). Lamprini Tsakalou verkürzte wieder
auf zwei. Anika Niederwieser nutzt ihre Chance vom Kreis und
verkürzte mit ihrem dritten Tor auf 10:9. Das war das Signal für
die Tigers, Team Timeout durch Thomas Zeitz. Das Spiel blieb
weiterhin offen, auch wenn die Schwäbinnen weiterhin vorlegten.
Laura Kuske zeigte gute Paraden und musste einiges einstecken.
Mehrmals kassierte sie direkte Körper- und Kopftreffer, konnte zum
Glück immer weiter spielen. Sie trug deutlich dazu bei, dass der THC
auf Tuchfühlung blieb. In die Halbzeitpause ging es mit einem 11:10
für die Zweitligadamen des VfL Waiblingen. Die Gäste starteten mit
einem technischen Fehler, Kerstin Kündig glich damit zum 11:11 aus.
Die Tigers ließen nichts anbrennen und zogen erneut mit zwei Toren
davon. Nach dem erneuten Ausgleich zum 13:13, traf Samira Brand nur
den Pfosten. Anika Niederwieser setzte sich durch brachte den THC
wieder in Führung (13:14). Das Spiel hatte sich gedreht, der VfL
lief nun dem einen Führungstor der Gäste hinterher. Dem Ausgleich
der Tigers folgt der Führungstreffer der Gäste. Kerstin Kündig
netzte von der Strafwurflinie zum 15:14 für den THC ein. Rabea
Pollakowski machte es ihr auf der Gegenseite zum 15:15 nach (39.).
Die Thüringerinnen spielten nach Zeitstrafe von Josefine Huber in
Unterzahl, Herbert Müller ersetzte Laura Kuske durch die siebte
Feldspielerin. Waiblingen nutzt die Überzahl und übernahm zu Beginn
der 43.Spielminute mit 18:16 die Führung. Wieder kamen die Gäste
her ran und glichen zum 18:18 aus. Zudem musste der THC ab der
45.Minute auf Josefine Huber verzichten, die verletzt vom Spielfeld
getragen wurde. Nach Ballverlust der Tigers bot sich die Chance für
den THC die Führung zu übernehmen. Nach technischem Fehler der
Gäste glich Mariel Wulf aus. Es blieb eng und beim Stand von 20:20
ging es in die letzten zehn Spielminuten. Kerstin Kündig verwandelte
den vierten Strafwurf des THC sicher, doch der Ausgleich folgte
sofort. Der THC musste in Unterzahl verteidigen, da sich Anika
Niederwieser das Spiel für zwei Minuten von der Bank anschauen
musste. Beim Stand von 23:24 verwarf der VfL, für die Thüringerinnen
die Chance die Führung auszubauen. Herbert Müller gönnte seiner
Mannschaft etwas Ruhe und nahm die zweite Auszeit, auch um die Taktik
für die letzten sieben Minuten zu besprechen. Egal was der Thüringer
HC versuchte, die Tigers hatten immer die passende Antwort parat und
glich aus. Zudem machte Celina Meißner, genauso wie Laura Kuske
einen tollen Job im Tor. Mit einem sehenswerten Treffer legte
Lamprini Tsakalou vor, doch die Schwäbinnen zogen sofort nach
(25:25). Fünfzig Sekunden vor dem Abpfiff glich Waiblingen zum 26:26
aus, eine Verlängerung war im Bereich des Möglichen. Noch einmal
nahm Herbert Müller eine taktische Auszeit, noch 29 Sekunden bis zum
Abpfiff. Die Uhr tickte herunter, noch ein Strafwurf für den
Thüringer HC. Kerstin Kündig hatte es in der Hand und verwandelte
nach Ablauf der regulären Spielzeit zum 26:27-Endstand. Damit
qualifiziert sich der THC, nach einem bis zur letzten Sekunde
spannenden Spiel, gegen sich wacker schlagende Tigers für das OLYMP
Final4 im Mai.
Halbzeit: 11:10.
Schiedsrichter: Thomas Kern, Thorsten Kuschel.
Zuschauer: 150
(Rundsporthalle).
Siebenmeter: VfL
2/2, THC 5/5.
Zeitstrafen: VfL 1,
THC 2.
Thüringer HC: Kuske, Berndt – Meyer 2, Tanabe 2, Zachova 1, Iskit 1, Niederwieser
5, Tsakalou 3, Kündig 6/5, Jakubisova, Reichert 1, Braun, Rode,
Huber 4, Schmidt-Robben 2.
VfL Waiblingen: Zec, Wunsch, Meißer 1 – Nagler 1, Schraml 1, Hagen 8, Klingler,
Brand 4, Hammer, Wulf 5, Henkel, Jäger 1, Pollakowski 5/2.
thueringer hc
30.Jan.22 / Bernd Hohnstein / Andreas Hofmann - Foto: Franziska Braun (Archiv)