Im Wohnzimmer wieder gepunktet

Erfurt. (21.Nov.15/ y4u) Boris Becker bezeichnete Wimbledon immer als sein "Wohnzimmer", welches ihm zu sportlichen Höchstleistungen motivierte. Ähnliches trifft diese Saison für das SWE Volley-Team und die Riethsporthalle zu. In ihrer Heimstätte sind die Erfurterinnen derzeit nicht zu bremsen und auch die fünfwöchige Heimspielpause änderte daran nichts. Im vierten Heimspiel der Saison blieb das Volley-Team wieder ungeschlagen, kann die Maximalpunktzahl von zwölf Zählern vorweisen. Die Herzberg-Schützlinge schlugen vor 400 Zuschauern im Duell der Tabellennachbarn der 2. Bundesliga Süd die zweite Mannschaft des Allianz MTV Stuttgart 3:1, wenn auch die Fortsetzung der Heimserie in den ersten beiden Sätzen etwas wackelte. Am Ende war der Erfolg verdient, wie auch Gästecoach Johannes Koch einräumte. „Erfurt ist der verdiente Sieger. Wir haben in den ersten beiden Sätzen gezeigt, welches Potential in der Mannschaft steckt, wenn wir konsequent spielen, haben es aber nicht durchgehalten.“ Erfurts Trainer Heiko Herzberg gab das Kompliment zurück und zeigte sich zufrieden, dass sein Team nach der Niederlage bei Spitzenreiter Offenburg in die Erfolgsspur zurück gefunden hatte. „Wir freuen uns, dass die drei Punkte in Erfurt bleiben. Stuttgart hat gut gespielt, war der erwartet schwere Gegner. Wir haben den zweiten Satz etwas glücklich gewonnen, danach aber unsere Chance genutzt. Wir haben im Laufe des Spiels besser aufgeschlagen, Stuttgart hat in der Folge mehr Fehler in der Annahme gemacht und wir konnten so das Spiel bestimmen.“ Die Erfurterinnen begannen konzentriert, führten 8:4, doch nach der ersten technischen Auszeit drehten die Gäste das Ergebnis zum 10:11. Das Heimteam leistete sich zu viele einfache Fehler, die Stuttgart bestrafte, auf 13:20 wegzog und sich mit 19:25 verdient den ersten Satz holte. Auch im zweiten Satz liefen die Herzberg-Schützlinge lange einer Gästeführung hinterher. Beim Stand von 14:19 bewies Erfurts Trainer ein gutes Händchen, wechselte Elena Messer für Larissa Claaßen ein und das brachte die Wende. „Elena hat mit ihrer Erfahrung und Ruhe der Mannschaft den Weg gezeigt“, lobte Heiko Herzberg. Die Gastgeberinnen kämpften sich heran, glichen zum 22:22 aus und Selma Theresa Hetmann verwandelte per Schmetterschlag den zweiten Satzball zum 26:24. Stuttgart wirkte jetzt etwas angeschlagen, das Volley-Team führte zu Beginn des dritten Durchgangs schnell 11:3 und setzte sich mit 25:17 durch. Auch im Schlusssatz bestimmten die Erfurterinnen das Geschehen lagen zur ersten technischen Auszeit mit 8.6 in Front, erhöhten auf 20:10 und Stuttgart beendete mit einer Aufgabe ins Aus zum 25:15 das Spiel, während Erfurt ausgelassen mit seinem Anhang in der "guten Stube" feierte.
 
Sätze: 19:25, 26:24, 25:17, 25:15.

Bälle: 95:81.
Schiedsrichter: Nicole Gerber (Dresden), Tina Gäbler (Dresden).
Zuschauer: 400 (Riethsporthalle).
Spielzeit: 106 Minuten (29, 29, 25, 23).
Volley-Team: Claaßen, Hetmann, Skayhan, Stautz, Snider, Brabetz, Franke (L), Messer, Belitz, Herz.
MTV Stuttgart: Bura, Deckers, Steinbach, Neuhaus, Belguendouz, Jäckle, Hones (L), Hango (L), Friedrich, Hoffmann.