Hinspiel verloren
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 10. November 2019
HANDBALL EHF-CUP: HC
Astrakhanochka – Thüringer HC 28:25
Astrachan. (10.Nov.19/ Andreas Hofmann/ Bernd Hohnstein) Der Thüringer HC
musste sich im Auswärtsspiel gegen den HC Astrakhanochka mit 28:25
geschlagen geben. Technische Fehler, vor allem im eigenen
Spielaufbau, führten zu schnellen und einfachen Toren für die
Gastgeberinnen, die mit drei Toren Vorsprung ins Rückspiel am
kommenden Sonntag nach Nordhausen in die Wiedigsburghalle anreisen.
Beste Werferinnen waren Karina Sabirova mit sieben Treffern für
Astrakhanochka und Iveta Koresova mit acht Toren für den THC. Der
Thüringer HC startete mit dem ersten Treffer durch Meike Schmelzer
in die Partie. Astrakhanochka antwortet postwendend und glich aus.
Der THC kam in der Anfangsphase gut ins Spiel und ging mit zwei Toren
in Führung. Von Außen setzte sich Kristina Tarasova in der vierten
Minute durch und traf von der Außenposition zum 2:3. Iveta Koresova
erhöht weiter für die letzte verbliebene deutsche Mannschaft im
Wettbewerb um die Qualifikation zur Hauptrunde im EHF Cup. Trotz
ihres Nasenbeinbruchs setzte sich Meike Schmelzer am Kreis durch und
netzte nach knapp acht Minuten zum 3:5 ein. Den ersten Strafwurf der
Partie verwandelten die Gastgeberinnen, Karina Sabirova verkürzte
auf 4:5. Einen Rückraumwurf von Mikaela Mässing parierte die starke
Kira Trusova im Tor der russischen Mannschaft. Den ersten Strafwurf
für den THC setzte Iveta Koresova über das Tor der Gastgeberinnen.
Ihren zweiten Wurfversuch brachte Mikaela Mässing nach fünfzehn
Spielminuten im Tor unter und stellte die Zweitoreführung von 4:6
wieder her. Dies zwang Trainer Evgeniy Dmitriev von HC Astrakhanochka
zu einem frühen Team Timeout und zur Korrektur im Spiel seiner
Mannschaft. Drei Minuten später führte der deutsche Vizemeister mit
einem Tor (7:8/18.). Beide Mannschaften zeigten viele technische
Fehler und so konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Das
Tempospiel der Gäste ließ nun deutlich nach. Astrakhanochka kam
besser ins Spiel und provozierte Fehler aufseiten der Thüringerinnen,
die das Team zu seinen Gunsten nutzen konnte. In der 21.Minute gelang
Ekaterina Zelenkova der Ausgleich zum 10:10. Astrakhans Abwehr hatte
sich indes besser auf den Thüringer Angriff eingestellt und ging
zwei Minuten später durch Kristina Tarasova in Führung (23.). Fünf
Minuten vor Spielende erhöhten die Gastgeberinnen auf 12:10, Iveta
Koresova hielt dagegen. Sie war es auch, die zum 13:12 einnetzte und
so den Abstand nicht weiter anwachsen ließ. Der Ausgleichstreffer
ging Sekunden später (27.) auf ihr Punktekonto. Ekaterina Zelenkova
traf zur erneuten Führung für Astrakhanochka, während sich beim
Thüringer HC die Fahrkartenwürfe aufs gegnerische Tor häuften. So
ging es mit einer knappen 14:13-Führung für die russischen
Gastgeberinnen in die Halbzeitpause. Karyna Yezhykava eröffnete den
Torreigen der zweiten Spielhälfte und Karina Sabirova brachte die
Russinnen auf drei Tore in Führung (16:13). Immer noch ließen die
Thüringerinnen zu viele Chancen ungenutzt. Beim 17:13 nach 34
gespielten Minuten zückte Herbert Müller seine grüne Karte.
Mikaela Mässing fasste sich ein Herz und verwandelte mit einem
Kracher aus dem Rückraum. Anna Kochetova netzte ihren Strafwurf
gegen die eingewechselte Ann- Cathrin Giegerich sicher ein und
brachte ihre Mannschaft auf 18:14 nach vorn. Alicia Stolle setzte
sich am Kreis energisch durch und Astrakhanochka musste nach zwei
Zeitstrafen in der 39. Minute mit nur noch vier Feldspielerinnen
agieren. Die Überzahl konnte der THC nicht zu seinen Gunsten nutzen,
mit einem Tor von Iveta Koresova reichte es nur zum Ausgleich
(18:18/41.). Die Gastgeberinnen ließen in heimischer Halle, vor 3000
Zuschauern nichts anbrennen. Karina Sabirova verwandelte sicher ihren
Strafwurf und brachte Astrakhanochka wieder in Front, Daria Bogdanova
erhöhte weiter zum 20:18. Das Spiel nahm noch einmal deutlich an
Fahrt auf und wurde zeitweise sehr offensiv geführt. Nach 15 Minuten
in der zweiten Halbzeit eilte der russische Vertreter sogar mit fünf
Toren davon und der Thüringer HC schien den Anschluss zu verlieren.
Eine schwere Woche mit Pokalspiel gegen die HSG Blomberg- Lippe und
das Mittwochspiel gegen die SG BBM Bietigheim, sowie die
beschwerliche Anreise zeigten Wirkung. Alicia Stolle konnte mit ihrem
Doppeltreffer in der 48.Spielminute auf 24:20 verkürzen.
Astrakhanochka hielt jedoch energisch dagegen. Trainer Herbert Müller
forderte mehr Tempo und Ina Großmann erzielte, nach Ballgewinn durch
Lydia Jakubisova, im Tempogegenstoß den Anschluss zum 24:21. Die
Abwehr der Thüringerinnen hatte Mühe gegen die schnellfüßigen
Angreiferinnen und ließ sich ein ums andere Mal überrumpeln.
Evgeniy Dmitriev nahm in der 52. Spielminute sein nächstes Timeout
und verschaffte seiner Mannschaft damit eine kurze Verschnaufpause.
Für die Damen des Thüringer Handball Clubs galt es nun den
Anschluss zu halten und eine vertretbare Ausgangslage für das
Rückspiel zu schaffen. Trainer Herbert Müller holte seine Damen in
der 55.Spielminute an die Seitenlinie. Iveta Koresova verwandelte in
der 57.Minute einen weiteren Strafwurf und netzte zum 27:24, auf der
anderen Seite setzte Karyna Yezhykava den ihren an den Pfosten. Zwei
Minuten vor dem Schlusspfiff traf Karina Sabirova vom eigenen Kreis
zum 28:24 ins leere THC-Tor, eine Minute später war für sie das
Spiel nach dritter Zeitstrafe vorzeitig beendet. Nach 60 Minuten
stand ein Dreitorevorsprung (28:25) auf der Anzeigetafel und im
Rückspiel geht es bereits um alles oder nichts. Mit den eigenen Fans
im Rücken ist die Aufgabe aber nicht unlösbar.
Halbzeit: 14:13.
Schiedsrichter: Diana-Carmen
Florescu, Anamaria Stoia (ROU).
Zuschauer: 3000 (Sportkomplex
Zvezdniy).
Siebenmeter: Astrakhanochka 5/6,
THC 1/2.
Zeitstrafen: Astrakhanochka 5,
THC keine.
Thüringer HC: Davidsen,
Giegerich – Ferreira Lopes, Scheffknecht, Mazzucco, Rodriguez,
Schmelzer 4, Stolle 5, Koresova 8/1, Bölk, Großmann 3, Mässing 4,
Jakubisova 1.
Astrakhanochka: Riabtseva,
Trusova – Kochetova 5/2, Sisenova 1, Pontes Nunes, Antonova 3,
Sabirova 7/3, Zelenkova 3, Izmailova, Bogdanova 1, Ignatovich,
Shichkina, Yezykava 4, Kainarova, Gafonova, Tarasova 4.
thueringer-hc
10.Nov.19 / Andreas Hofmann / Bernd Hohnstein - Foto: Trautvetter (Archiv)