Generationswechsel im Tor
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 04. Februar 2014
WASSERBALL: Erfurter
SSC
Erfurt. (04.Feb.14/ Schlag)
Seinen Abschied vom Punktspielgeschehen nimmt am Samstagabend die
Torwartlegende des Erfurter Wasserballs Frank Otto. Dass dies in
einem offiziellen Punktspiel geschieht, dies unterstreicht sein immer
noch vorhandenes Leistungsniveau. Seit ihn 1970 der Weg in das
nahegelegene Nordbad zu den Optima-Wasserballern führte, ist Frank
Otto eine feste Größe in allen Erfurter Mannschaften. Nach ersten
Trainingseinheiten bei den heute noch im Verein aktiven Manfred Grohe
und Klaus-Dieter Bamberg zeigte sich die Reaktionsschnelligkeit und
die Spielübersicht des jungen Akteurs. Mit dem Aufbau erster
Nachwuchsmannschaften wurde Frank Otto so die Nummer "1" im
Tor und behielt diese Position bis weit in die 2000er Jahre inne.
Nach ersten Erfolgen wie der Vizemeisterschaft der Knaben 1975
folgten weitere mit den Jugendmannschaften. Mit Rudi Rohe als
Motivator und langjährigem Trainer erreichten Frank Otto und seine
Wasserballfreunde Medaillen und 1979 einen weiteren Vizemeistertitel.
Die Rivalen stammten damals aus den Hochburgen Magdeburg, Leipzig und
Halle. Die Erfurter Optima-Wasserballer konnte zwar nie in die
Phalanx der noch aus Sportclub-Zeiten zehrenden Vereine vorstoßen,
der Aufstieg in die damalige Oberliga im Jahre 1982 und die
permanente Zugehörigkeit zu den Top 10 des DDR-Wasserballs waren vor
allem auch der Leistung des Torhüters zu verdanken. Folgerichtig
wurde Otto schon in den Nachwuchsmannschaften Kapitän und behielt
diese Würde mehr als drei Jahrzehnte inne. Bis zum Jahr 2000
spielten die Erfurter als TSV Erfurt in der Regionalliga Ost. Erst
nach dem ersten Abstieg überhaupt nahm die erste Mannschaft des
nunmehr in Erfurter SSC benannten Vereins an den Spielen der
Thüringer Landesliga teil. Die Titel der zweiten Garnitur
mitgerechnet gab es sozusagen im Dauerabonnement 15 Thüringer
Meistertitel nacheinander. Zu diesen gesellen sich noch vierzehn
Pokalsiege, allesamt auch ein Verdienst des Torwarts Frank Otto. Als
Frank Otto berufsbedingt am Training seiner Mannschaft nicht mehr
teilnehmen konnte, gab es dennoch keine Abstriche an seinem Einsatz
für die Mannschaft. In der Woche als Elektrokonstrukteur des
weltgrößten Pressenbauers am Bodensee, ging es am Wochenende auf
Reise oder in die Erfurter Bäder zum Spiel. An diesem Samstagabend
ist nun der Zeitpunkt gekommen, von der Punktspielbühne Abschied zu
sagen. Der Verein hat sich dafür das Auftaktspiel der
Punktspielrunde 2014 gegen den SV Gotha ausgesucht. Mit Niels Weise
folgt zur Halbzeit ein Torwart, der 1994 geboren wurde, also in einem
Jahr, als Frank Otto bereits in seinem 25. Wasserballjahr aktiv im
Einsatz war. Christopher Klein als neue Nummer "1" im
Erfurter Tor ist zudem ein Ausblick auf Erfurter Ambitionen, in
absehbarer Zeit doch noch einmal in die zweite Liga aufzusteigen.
Nach den prägenden Ereignissen seiner Karriere befragt, kann sich
Frank Otto sicher noch an seine gleich zwei gehaltenen Strafwürfe im
Pokalspiel gegen den damaligen Empor Halle-Neustadt erinnern.
Ausgerechnet als Jugendtorwart kaufte er dem damaligen
Nationalmannschaftskapitän Ralf Steinbach gleich zweimal den Schneid
ab. Nach schönen und bleibenden Erinnerungen befragt, fallen aber
bestimmt auch Städtenamen wie Plzen, Prag oder Greußen und die
Berufungen in Auswahlmannschaften.
04.Feb.14 / Schlag
Generationswechsel im Tor
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