Fünf Matchbälle waren zuwenig
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 08. Februar 2015
VOLLEYBALL 2. BUNDESLIGA SÜD: SWE
Volley-Team – VV Grimma 2:3
Erfurt. (07.Feb.15/ y4u) Ein Spiel ist erst gewonnen, wenn der letzte Punkt
gemacht ist, könnte man eine bekannte Fußballweisheit von Sepp
Herberger auch im Volleyball anwenden. Zumindest die Damen des SWE
Volley-Teams machten im Ostduell der 2. Bundesliga Süd gegen den VV
Grimma diese schmerzliche Erfahrung. Die Erfurter gaben in der mit
430 Zuschauern gut gefüllten Riethsporthalle den sicher geglaubten
Sieg noch aus der Hand, mussten sich nach über zwei Stunden
Spielzeit im Tiebreak geschlagen geben. Dabei hatten sich die
Herzberg-Schützlinge für den Klassiker einiges vorgenommen, wollten
die Siegesserie Grimmas der letzten Jahre endlich kippen, doch es kam
anders und die Enttäuschung nach dem Abpfiff war groß, da half auch
das Lob von Gästetrainer Darko Despotovic wenig. „Es ist ein
ungewöhnlicher Sieg, Erfurt war eigentlich einen Tick besser, aber
wir hatten etwas mehr Glück.“ Erfurts Coach Heiko Herzberg sah das
Spiel realistischer. „Es hatte sich schon angedeutet. Wir haben in
den ersten beiden Sätzen stark aufgeschlagen, so das Spiel bestimmt.
Das hat sich im dritten Satz gedreht und Grimma war die dominierende
Mannschaft. Trotzdem musst du bei fünf Matchbällen den Sack
zumachen, das haben wir nicht geschafft“, lautete sein Fazit. Das
Traditionsderby sorgte für beste Stimmung in der Halle und die
Gastgeberinnen ließen sich davon zu Beginn beflügeln. Sie lagen zur
ersten technischen Auszeit mit 8:2 in Front, behaupteten den
Vorsprung bis in die Schlussphase. Grimma kämpfte sich zwar noch
einmal auf 20:20 heran, doch mit vier Punkten in Folge holten sich
die Gastgeberinnen die Führung zurück und entschieden den Satz mit
25:21 zu ihren Gunsten. Ähnlich verlief auch der zweite Durchgang.
Erfurt führte schnell mit 8:4, gab den Vorteil nicht mehr aus der
Hand und Julia Herz verwandelte den zweiten Satzball zum 25:20. Die
folgende große zehnminütige Satzpause bekam den Gästen besser und
diese mit mehr Elan aus der Kabine. Erfurt leistete sich zu viel
Fehler und das Druckmittel Aufschlag funktionierte nicht mehr. Die
Gäste drehten im dritten Durchgang einen 0:3-Rückstand, legten zum
10:7 vor gewannen den Satz 25:21. In Satz vier liefen die
Erfurterinnen permanent einen Rückstand hinterher, kassierten
folgerichtig mit 19:25 den Satzausgleich. Die Fehlerquote im
Aufschlage besserte sich auch im Tiebreak nicht, trotzdem lagen die
Herzberg-Schützlinge zum Seitenwechsel mit 8:6 in Front und in der
Halle keimte Hoffnung auf. Die wuchs wie der Vorsprung weiter und
beim Stand vom 14:9 feierten die meisten Anhänger schon den
Heimsieg. Aber es kam anders. Erfurt brauchte noch einen Punkt,
konnte aber fünf Versuche nicht nutzen, während die Gäste
Nervenstärke zeigten und mit ihrem ersten Matchball das Spiel
entschieden.
Sätze: 25:21, 25:20, 21:25,
19:25, 14:16.
Bälle: 104:107
Schiedsrichter: Gregor Bösenberg
(Jena), Martin Wedler (Jena).
Zuschauer: 430
(Riethsporthalle).
Spielzeit: 124 Minuten (28, 24,
30, 25, 17).
Volley-Team: Breitsprecher,
Stautz, Herz, Claaßen, Leonhardt, Völker, Franke (L), Belitz,
Hetmann, Schmidt, Mertten, Trauboth.
VV Grimma: J. Eckelmann, M
Eckelmann, Königsheim, Stöckmann, Finke, Riester, Kinne (L), Besa,
Schröder.
07.Feb.15 / y4u