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Erfurter auf Medaillenjagd
LEICHTATHLETIK: Deutsche
Meisterschaft
Erfurt. (06.Aug.20/ tlv) Es wird eine Deutsche Meisterschaft unter besonderen
Vorzeichen, die 120.Auflage findet in diesem Jahr aufgrund der
aktuellen Situation mit der Corona-Pandemie unter strengsten
Hygiene-Auflagen statt. Unter anderem ohne Zuschauer und es sind nur
999 Personen auf dem Stadiongelände zulässig. Somit werden rund 500
Athleten am kommenden Wochenende Protagonisten einer Geister-DM in
Braunschweig. Dieser Herausforderung stellen sich auch Erfurter
Athleten, die um Medaillen, Finalteilnahmen und Bestzeiten kämpfen
werden. Sprintduo stürmt ins DM-Finale. Bisher sind es nur
geschriebene Worte, doch unmöglich ist das nicht. Die Beständigkeit
in Person heißt Julian Reus (LAC Erfurt Top Team), der seit 2012
immer das Finale erreichte und reichlich dekoriert die Heimreise
antrat. Der Rekordhalter nimmt in seiner vorletzten Saison Anlauf für
seinen zehnten und elften Freiluft-Einzeltitel. „Ich möchte das
auf die Bahn in ein Rennen bringen, was mir in diesem Jahr noch nicht
gelungen ist. Wenn das funktioniert, kann es erfolgreich werden“,
meint Reus, der mit einem Doppelstart über 100 und 200 Meter plant.
Trainingspartner Julian Wagner stieg nach muskulären Problemen erst
in Regensburg in die Saison ein. Sein DM-Ziel formuliert der Junior
(U23) klar: „ Ich fahre nach Braunschweig um das Beste aus der
Saison zu machen, endlich meine guten Trainingsleistung auf die Bahn
zu bringen und natürlich wieder im Finale zu stehen, was mir in der
Halle und letztes Jahr in Berlin gut gelungen ist.“ Das Quell an
positiver Energie ist Luis Brandner. Nach einjähriger
Verletzungspause ist der 19-Jährige „einfach nur glücklich wieder
auf der Bahn zu stehen. Ich habe richtig Bock auf die DM."
Zuletzt steigerte der 19-Jährige seine Bestzeit auf 10,36 Sekunden.
Auch er ist ein Endlaufkandidat. „Im Finale zu stehen mit den
anderen beiden Erfurter Jungs, das wäre überragend. Darauf arbeiten
wir hin.“ Nach langer Verletzungspause hat sich Alina Schönherr
(LAC Erfurt Top Team) für die 1500 Meter qualifizieren können. Der
Sprung ins Finale und eventuell noch eine persönliche Bestzeit
würden das Wochenende für sie erfolgreich abrunden. DM-Premiere
auch für Tobias Rex (LAC Erfurt Top Team), der über 800 Meter
Erfahrungen sammeln soll. „Er ist auch in dem Leistungsbereich, wo
man um den Einzug ins Finale kämpfen kann. Das hat auch er für sich
als Anspruch“, sagt Heimtrainer Enrico Aßmus. Mehr DM-Erfahrung
bringt Kevin Stadler (LAC Erfurt Top Team) über 800 Meter mit. Das
Ziel ist in die Top 8 zu laufen. „Er ist gut vorbereitet, hat die
Erfahrung den Finaleinzug zu schaffen und dort den einen oder anderen
Kontrahenten hinter sich zu lassen.“ Richtig viel Spannung
verspricht die Konkurrenz über 3.000 Meter Hindernis. Alles deutet
auf einen Dreikampf zwischen Titelverteidiger Karl Bebendorf
(Dresdner SC 1898) sowie Martin Grau und Tim Stegemann (beide LAC
Erfurt Top Team) hin. „Das Feld über 3000 Meter Hindernis ist nach
wie vor sehr kompakt, je nach Rennverlauf können sogar noch weitere
Läufer nach einer Medaille greifen, aber ein Dreikampf scheint
wahrscheinlich“, deutet Martin Grau an. Wenngleich sich
Trainingspartner Tim Stegemann nach zweijähriger Verletzungspause
mit einem Top-Resultat zuletzt in Regensburg eindrucksvoll
zurückgemeldet hatte, sich aber nicht in die Favoritenrolle drängen
möchte. Der 28-Jährige sieht sich er eher als Underdog. Die Form
stimmt bei Martin Grau. Nur auf die Bahn bringen, das gelang ihm
bisher noch nicht so recht. „In Leipzig musste ich viel von vorne
machen, in Regensburg hat eventuell die nötige Frische gefehlt, auch
wenn die ersten zwei Kilometer schon gut auf Kurs waren“, berichtet
der 28-Jährige. Nun soll in Braunschweig alles zusammenpassen, um
vorn angreifen zu können. „Ich möchte vor allem das gute Training
der letzten Monate umsetzen können und eine Leistung zeigen, mit der
auch ich zufrieden sein kann“, blickt der deutsche Meister von 2018
voraus.06.Aug.20 / tlv - Foto: Trautvetter (Archiv)
Erfurter auf Medaillenjagd
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