Erfurter Doppelsieg

SCHACH: 30. Jugendopen des SV Empor Erfurt
 
Erfurt. (03.Nov.13/ Stefan Taudte) Zum Jubiläumsturnier, dem inzwischen 30. Jugendschachopen (U25) des SV Empor Erfurt, kamen 236 Nachwuchsspieler aus ganz Deutschland in die Thüringer Landeshauptstadt. Das Erfurter Jugendopen ist damit weiterhin das größte Jugendturnier Deutschlands, welches mit richtiger Turnier-Bedenkzeit gespielt wird. Zum Glück bietet die Erfurter Thüringenhalle auch für eine solch große Teilnehmerzahl ausgezeichnete Bedingungen, so dass es nicht die sonst üblich Enge bei Schachturnieren gab. Auch in diesem Jahr engagierte sich das Ostseejugendcamp Grömitz als Hauptsponsor. Das Ostseejugendcamp Grömitz ist dem Schachsport auf vielfältige Weise verbunden. Im Sommer finden dort jedes Jahr über mehrere Wochen verschiedene Trainingslager und Turniere statt. Neben dem Hauptsponsor wurde das Turnier auch wieder entscheidend durch die Sparkasse Mittelthüringen unterstützt. Der Kontakt zur Sparkasse kam durch den Schirmherrn des Turniers, Erfurt´s Oberbürgemeister Andreas Bausewein, zustande. Damit nach den anstrengenden Runden sich der Kopf auch mal erholen darf wurde vom Ausrichter noch einiges Weitere auf die Beine gestellt. So konnte man sich zwischen den Partien beim Spielmobil und Hüpfburg der Sportjugend Erfurt austoben. Zahlreiche Gesellschaftsspiele standen zum Ausborgen bereit. Außerdem erhielten alle Teilnehmer ein Bowling-Freispiel sowie Rabattkarten für die Schwimmhalle und fürs Eislaufen. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Am Verpflegungsstand halfen nicht nur viele Empor-Muttis und –Vatis, sondern auch der befreundete Verein SV Medizin Erfurt, allen voran Medizin-Chef Hartmut Seele, unterstützte die Emporianer tatkräftig. Im A-Turnier kämpften 98 Nachwuchstalente mit einer Deutschen Wertzahl (DWZ) von 1200 oder besser. Als Turnierfavorit startete Robin Jacobi (SV Empor Erfurt), aber natürlich wollten ihm einige andere Spieler den Pokalsieg streitig machen. Und in der 4 Runde gelang dem erst 13jährigen Huy Dat Nguyen (Medizin Erfurt) im Erfurter Lokalduell die Sensation. Er kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung und sein Gegner Robin Jacobi setzte dann alles auf eine Karte und opferte eine Figur. Jacobi erzielte aber keinen durchschlagenden Angriff und so reichte Nguyen die Mehrfigur zur Sieg. Huy Dat Nguyen setzte sich durch diesen Sieg mit 4 Punkten allein an die Spitze. In den drei letzten Runden gelang ihm kein Sieg mehr, aber er spielte jeweils Remis gegen nominell bessere Spieler. Dadurch konnten allerdings gleich mehrere Spieler noch zu ihm aufschließen. So gab es am Ende das Novum, dass gleich 8 Spieler mit 5,5 Punkten an der Spitze lagen. Also musste die Feinwertung entscheiden, und hier hatte Huy Dat Nguyen vom SV Medizin Erfurt ganz knapp die Nase vorn. Mit der Winzigkeit von einem halben Wertpunkt weniger folgen gleich 3 weitere Spieler, nun musste sogar die Zweitwertung entscheiden: Platz 2 für Robin Jacobi vom SV Empor Erfurt vor Jéróme du Maire (SV 1861 Liebschwirtz) und Philipp Humburg (SV Eiche Reichenbrand). Auf den Plätzen 5 bis 8 folgen mit ebenfalls 5,5 Punkten Alexander Krämer (MTV 1876 Saalfeld), Fabian Braunstein (SC 1994 Oberland), Felix Osterloh (SV Schott Jena) und Stefan Duzy (Erfurter SK). Turniersieger Nguyen war als 13Jähriger natürlich auch bester U16-Spieler. Da er aber den Preis für den 1.Platz erhielt, ging der Sonderpreis für den besten U16-Spieler an Marvin Engert (SG Turm Leipzig), der auf dem 9. Platz einkam. Er bekam eine Schachwoche im Ostseejugendcamp Grömitz im Wert von ca. 160 Euro. Über die Extrapreise als bester Spieler mit einer DWZ unter 1600 sowie als beste weibliche Teilnehmerin konnten sich Andre Schamschurko (USV TU Dresden, Platz 12 mit 5 Punkten) und Lena Halas (SG Leipzig, Rang 24 mit 4,5 Punkten) freuen. Im B-Turnier (138 Spieler bis max. DWZ 1400) trennten sich Melanie Grund (MTV 1876 Saalfeld) und Dominic Großmann (Meuselwitzer SV) im direkten Duell mit einem Remis. Die anderen 6 Partien gewannen beide und lagen somit nach den 7 Runden gemeinsam an der Spitze. Also musste auch hier die Wertung entscheiden und diese sprach für den Meuselwitzer. Auf dem Bronzerang folgte mit 6 Punkten der erst 8jährige Momchil Kosev vom Erfurter SK. Als bester U12-Spieler konnte er sich über eine Schachwoche in Grömitz freuen. Da Melanie Grund schon den Preis für den 2.Platz bekam, ging der Sonderpreis für das beste Mädchen an Johanna Winterberg (SG Burgtonna, Platz 12 mit 5 Punkten). Den Extrapreis für den besten Spieler mit einer DWZ unter 900 erkämpfte sich Friedrich Reucker (SC 1998 Gotha) mit 4,5 Punkten auf dem 19. Platz. Er hatte bisher noch gar keine DWZ. In der Mannschaftswertung (die 4 besten Spieler eines Vereines werden gezählt) gewann diesmal nicht der Ausrichter und Seriensieger SV Empor Erfurt, sondern mit einer starken Leistung der MTV 1876 Saalfeld. Die Saalfelder erreichten 21 Punkte und siegten vor der SG Leipzig mit 20 Punkten und dem SV Empor Erfurt (19 Punkte). Zur Siegerehrung kam der Vizepräsident des Thüringer Schachbundes Norbert Reichel und überreichte die Pokale und Urkunden gemeinsam mit Michael Nagel vom Hauptsponsor Ostseejugendcamp Grömitz. Während der Siegerehrung wurden die Spieler dann über die ein oder andere Enttäuschung hinweggetröstet, denn jeder (!!!) Spieler konnte sich über einen Sachpreis vom reich gedeckten Preistisch freuen. Dies ermöglichten neben dem Ostsee-Jugendcamp Grömitz und der Sparkasse Mittelthüringen noch HUK-Coburg, Copy-Team Erfurt, Chessbase, Euro Schach Dresden, Rochade Europa, Erfurter Tourismus & Marketing GmbH, Theresa Schulz, Landessportbund Thüringen, Thüringer Schachjugend sowie der Thüringer Schachbund.
Die kompletten Ergebnisse und Abschlusstabellen finden Sie auch unter www.jugendopen.de