Erfolgreiche Sonderschicht
Geschrieben von
y4u am
Montag, 05. Dezember 2011
VOLLEYBALL 2.BUNDESLIGA SÜD: VC Offenburg – SWE Volley-Team 2:3
Offenburg. (04.Dez.11/ Stephan Siegl) Nach dem Sieg vom Samstag im Heimspiel gegen den SV Lohhof, legten die SWE Volley-Team-Damen in ihrer "Sonderschicht" am Sonntag beim VC Offenburg noch einmal nach. 3:2 hieß es am frühen Abend für die Thüringerinnen in der Ortenau. Sie dachten sich wohl: Wenn wir schon ein komplettes Wochenende für den Volleyball unterwegs sind, dann kosten wir es wenigstens richtig aus. So zumindest könnten die mitgereisten, auch ohne Trommeln lautstarken Erfurter Anhänger gemutmaßt haben, während ihre Mannschaft auf dem Spielfeld über fünf Sätze ging. Doch an der Ernsthaftigkeit nach dem Vier-Satz-Spiel vom Vorabend und sechsstündiger Anreise darf getrost gezweifelt werden. Bereits im Auftaktsatz ließen die Gäste einen Satzerfolg unnötig liegen. Zwischenzeitlich hatte Natasa Rapajic Erfurt mit vier Punkten in Führung gebracht (9:11) und beim 19:21 lagen die Thüringerinnen auf Kurs. Doch sechs Punkte in Folge für den VCO sahen einen anderen Sieger. Im zweiten Satz lagen die VCO-Damen, mit einem Tiebreak-Sieg am Vorabend gegen Sonthofen im Rücken, 6:2 vorn. Doch das eigentlich qualitativ besser besetzte Erfurter Volley-Team konterte. Zwei Aufschlagserien von Anna Glief und Elena Messer brachten eine 9:14-Führung. Als es beim 13:16 knapp wurde, brachte Heiko Herzberg Maxi Batschkus für die blass gebliebene Saskia Leonhardt. Diese fügte sich in ihrem zweiten Bundesligaspiel sehr gut ein und sorgte mit dafür, dass nach 19:25 der Satzausgleich hergestellt war. Mit diesem "Sechser" begann der Favorit auch Satz drei, der sich spannend entwickelte. Beim 13:11 für die Gastgeber wechselte Erfurts Trainer wieder Saskia Leonhardt ein, diesmal aber für Maria Völker, der ebenso wenig gelang. Maxi Batschkus, die eine sehr ordentliche Leistung vom Trainer bescheinigt bekam, war es dann vorbehalten, mit einem Longline-Angriff den dritten Satzball zum 22:25 zu vollenden. Der vierte Satz war dann wieder an Spannung kaum zu überbieten. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Die Gastgeber kämpften auf allen Positionen und Erfurt nahm die Herausforderung an. "Die Offenburgerinnen spielen einen unorthodoxen Volleyball, wo du nicht weißt, wie du deine Mannschaft darauf einstellen sollst", resümierte Heiko Herzberg im Nachgang. Einige Male stand er auch kopfschüttelnd an seiner Trainerbank und war sichtlich unzufrieden mit dem, was einige seiner Mädels da auf dem Feld "zelebrierten". Die alles überragende Spielerin des Abends, Elena Messer, erklärte nach Spielschluss: "Es gibt klare Anweisungen von unseren Trainern, wo jede Spielerin in der Verteidigung zu stehen hat und wer, wo, welchen Ball zu verteidigen hat. Einige Spielerinnen halten sich nicht daran und deshalb fallen immer wieder Bälle unnötig bei uns herein." Trotz dieser aufgezeigten Schwächen hätte es 1:3 heißen müssen, wenn nicht Natasa Rapajic beim Matchball (24:25) mit ihrem Aufschlag leichtfertig an der Netzkante hängen geblieben wäre und Maria Völker zwei Angriffe in Folge verschlagen hätte. So mussten die Erfurterinnen in den Tiebreak - zum ersten Mal in dieser Saison. Der versemmelte vierte Durchgang, schien als letzter Warnschuss gesessen zu haben. Nach 3:3 setzte sich das SWE Volley-Team klar durch, Offenburg schien im zweiten Tiebreak-Spiel des Wochenendes körperlich platt und Natasa Rapajic wollte wohl ihren Fehler wieder gut machen, schlug nach dem letzten Seitenwechsel (5:8) bis zum Ende auf. Den Schlusspunkt setzte Maria Völker mit einem harten diagonalen Angriffsschlag. Fazit: Zwei Spiele, zwei Siege an einem Wochenende und als Lohn Platz 2 in der Tabelle. Ein Extra-Lob muss aber dem Erfurter Kapitän gezollt werden. Was Elena Messer auf dem Spielfeld in Offenburg geleistet hat, war einfach klasse. Absolut stabil in der Annahme, sicher in der Verteidigung und fast fehlerfrei im Angriff. Keine Frage: Sie war die Spielerin des Tages und hatte den Hauptanteil am Sieg neben den ebenso kühlen Kopf bewahrenden Natasa Rapajic und Jana Illiger. Bei der Ankunft am Montag in Erfurt, um halb zwei in der Nacht, war das Stresswochenende Geschichte und die normale Arbeit bzw. Schule ruft wieder. Zum Glück gab der Trainer zwei Tage trainingsfrei. Zeit um sich kurz auszuruhen, Verletzungen und Krankheiten etwas auszukurieren. Denn hätte man im Bus auf der Heimfahrt gefragt, wer frei von Verletzung und Krankheit ist, eine Meldung einer Spielerin hätte es nicht gegeben. Unter diesen Umständen oder gerade deswegen dürfen Mannschaft und auch der Trainer zufrieden auf den Doppelspieltag zurückblicken.
Sätze: 25:21, 19:25, 22:25, 27:25, 5:15.
Zuschauer: 320.
Spielzeit: 124 Minuten (28, 26, 28, 30, 12).
Volley-Team: Rapajic, Noack, Leonhardt, Glief, Völker, Messer, Illiger, Herz, Batschkus, Flessa.
VC Offenburg: Bondar, Dinkelacker, Frei, Fried, Jansen, König, Kurz, Preuß, Schröder, Schwager, Solleder, Zorn.
04.Dez.11 / Stephan Siegl