Einfach kann so schwer sein
Geschrieben von
y4u am
Sonntag, 19. Oktober 2008
LANDESLIGA MÄNNER: HV Ilmenau 55 – TSV Motor Gispersleben 23:29
Ilmenau. (18.Okt.08/ Christian Roch) Mit einem hart erkämpften 29:23-Sieg kehrten die Landesligahandballer des TSV Motor Gispersleben aus Ilmenau zurück und hat damit zunächst einmal den Anschluss an die Tabellenspitze gehalten. Am Ende war es ein Arbeitssieg, wie ihn Trainer Christian Roch prophezeit hatte, der vielleicht sogar noch um zwei bis drei Tore zu deutlich ausfiel. Doch danach fragt bekanntlich schon kurz nach dem Spiel keiner mehr und so freute man sich verdientermaßen über einen Sieg, der angesichts der ungünstigen Personallage so nicht unbedingt zu erwarten war. Denn immerhin fehlte mit Hielscher und Kiraly die komplette rechte Seite und die berufsbedingten Ausfälle von Achtert und Bauer taten doppelt weh. Klar war dagegen, dass das punktlose Tabellenschlusslicht aus Ilmenau in einem Heimspiel gegen den Aufsteiger alle Register ziehen würde und so verwunderte auch die Reaktivierung des Urgesteins Jacek Mularczyk die Gisperslebener nicht sonderlich. Im Gegenteil, um so konzentrierter und motivierter traten die Norderfurter von Beginn an auf. Ein gehaltener Siebenmeter von Vogl diente als Initialzündung zu einer ordentlichen Auftaktphase. Braun und Göpel zeigten sich treffsicher, doch die schnelle Führung blieb durch den Gastgeber nicht unbeantwortet. Mit gutem Laufspiel offenbarten die Ilmenauer doch größere Abstimmungsprobleme in der Gispi-Abwehr und hielt das Spiel so immer offen. Offensiv kam der Motor nun zudem zusehend ins Stottern. Fehlabspiele, Ungenauigkeiten und fünf vergebene Konter in Folge trugen nicht gerade zu steigendem Optimismus auf Gisperslebener Seiten bei. Besonders diese Mängel galt es also in der 2. Halbzeit abzustellen, doch stattdessen regierte weiterhin das Chaos auf beiden Seiten. Das Spiel war längst zu einer unansehnlichen Zitterpartie ohne besonderes spielerisches Niveau verkommen und so war klar, dass letztlich nur die individuellen Fähigkeiten einzelner Akteure über Wohl und Wehe entscheiden konnten. Diese Fähigkeiten gaben denn auch den Ausschlag für die Gäste, die in Göpel, Hohmann und Fäcke treffsichere Individualisten und in Keeper Dennis Frieß einen nervenstarken Rückhalt hatten. Mularczyk wurde durch Hohmanns Manndeckung weitestgehend an die Leine gelegt, die Ilmenauer wurden ungeduldig und warfen vorschnell die Bälle weg. Gispi nahm die Einladung mit letzten Kräften dankend an und warf in den letzten 10 Minuten seinen 2. Auswärtssieg der Saison heraus. „Es war ein verrücktes Spiel, in dem wir einfach ein paar Fehler weiniger gemacht haben als der Gegner. Man hat gesehen, dass es manchmal die einfachen Dinge im Handball sind, die Spiele entscheiden können. Doch diese einfachen Dinge sind uns heute doch ziemlich schwer gefallen. Aber am Ende zählen die Punkte und die haben nun mal wir mitgenommen.“ so ein sichtlich erleichterter Christian Roch in seinem Fazit. Nun gilt es, diesen erfolg mit einem Heimsieg am kommenden Wochenende gegen den Tabellennachbarn aus Oppurg zu vergolden. Los geht’s am Samstag um 17.00 Uhr in der Sporthalle Bukarester Straße.
TSV: Frieß, Vogl – Sambalat (1), Göpel (10), Hohmann (4), Göpfert (4), Braun (1), Fäcke (5), Bock (1), Trommer (1), Voigt (2), Hoffmann.
18.Okt.08 / Christian Roch