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Der Endspurt naht

Geschrieben von y4u am Donnerstag, 19. Juni 2014
LOKALSPORT LOKALSPORT: Radtour der IGS Erfurt / 4

Erfurt. (19.Jun.14) Nach dem durch das Hochwasser bedingten Ausfall im letzten Jahr, startet die traditionelle Radtour der Integrierten Gesamtschule Erfurt wieder. Vierzehn Schüler aus der elften Klasse und zwei Lehrer legen vom 14. bis 20. Juni legen in sieben Etappen rund 500 Kilometer bis zum diesjährigen Zielort Straubing zurück. Sportnet wird die Schüler auf ihrer Reise nach Bayern journalistisch begleiten und täglich einen Etappenbericht veröffentlichen. Hier ist Seite vier mit einem Doppelpack ...
 
5. Etappe von Roth nach Velburg
(Johannes Doblaski & Friedrich Carl)
Unser Tag begann um Sieben Uhr morgens, nach einer Nacht voll Kino, Kicker und Knieproblemen. Wie immer wurden wir liebevoll von unserem besten Freund (und Lehrer) Detlef Zimmer geweckt. Die Augenringe waren fast so groß wie die Menge Eier zum Frühstück, die uns unsere Lehrer freundlicherweise zum Frühstück kredenzten. Nach einem ausgiebigen Mahl erfasste uns Unmut, da wir unsere heutige Residenz verlassen mussten. Dennoch schwangen wir uns auf unsere Drahtesel und galoppierten davon. Kaum los geritten, trat ein wundervolles Fleckchen Erde in unser Sichtfeld: Es war ein See von unbestechlicher Eleganz, in den wir sogleich unsere geschundenen Körper tauchten. Nach einiger Zeit wollten wir aufbrechen, doch zwei unserer Genossen verlustierten sich derweil auf einem Boot, welches sich durch Beinkraft fortbewegen lässt. Nach einem gewagten Anlegemanöver führten wir unsere Reise fort. Nach einiger Zeit anstrengenden Radelns erreichten wir Sulzkirchen, dort labten wir uns an den dargebrachten Speisen. Direkt im Anschluss, kam es zu den ersten ernstzunehmenden Verletzungen der Reise, der Genosse auf dem Liegerad blieb bei einem überhasteten Manöver an seiner Pedale hängen und verdrehte sich sein Kniegelenk. Nun dann bewegte er sich mit der Eleganz eines angeschossenen Pferdes fort. Wir folgten weiterhin dem Main-Donau-Kanal, doch nach einiger Zeit kreuzte unser Weg dem einer Schafherde, welche sich ausdrücklich weigerte, den Pfad freizugeben. Nachdem auch diese Herausforderung gemeistert war, erreichten wir die ersten Berge seit zwei Tagen. Auch diese Tortur überstanden wir und krönten sie in einer finalen Rast, um unsere Lebensenergie, in Form von Dextrose, aufzufüllen. Die letzten Dutzend Kilometer bewältigten wir, dank unserer unglaublichen Fitness, spielend, sodass wir, nach sieben und einer halben kleinen Zeigerumdrehung, das malerische Städtchen Velburg erreichten. Nach anfänglichen koordinatorischen Schwierigkeiten, was die Zielfindung betraf, bezogen wir unser Quartier und sitzen nun hier, nach einen engelsgleichen Mahl aus Erdäpfeln, Kuhmilcherzeugnis sowie Leberwurst, und frönen nun dem Genuss von Tabakwaren, Getränken und geistreichen Konversationen.
 
6. Etappe von Velburg nach Kelheim
(Julia & Adrian)
Sind wir alle gut drauf? Ja! Wie könnte man sich in seinem Schlafsack verkriechen wollen, wenn sieben Uhr in der Frühe mit einem Volleyball neben deinem Kopf geprellt wird? Faktisch unmöglich! Es war zwar ein Volleyball und kein Fußball, aber auf diese Weise fand auch bei uns das WM-Fieber anklang. So begann die morgendliche Routine von neuem: wieder einschlafen, sinnlos in die leere schauen bis man wach wird, sich unendlich langsam erheben, und so weiter. Wieder auf unseren Rädern waren wir in vielerlei Hinsicht sehr überrascht: Es tut nicht mehr weh! Weder der Sonnenbrand, noch der Hintern, auch nicht die Beine. Aber, wenn man in den Genuss kommt sich etwas in der Gruppe umzuhören, stellt man fest, dass die Räder immer interessantere Geräusche von sich geben. Das Knarren, Quietschen und Ächzen sind hoffentlich positive Zeichen…andernfalls könnte das sehr besorgniserregend werden. Einige Abfahrten später ereignete sich mehrfach das gleiche, trotz mehrmaliger Warnung. Beim Lenken in der Kurve, waren Adrian und Julia völlig verdutzt, als sie ihre Hinterräder und den Rest des Fahrrads rechts von ihrem Lenker entdeckten. Was mich aber mehr verdutzt ist, dass schon wieder niemand zu schaden kam. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag. Nach etlichen wunderschönen und natürlich erholsamen Pausen stiegen Laune, Kraft und Freundlichkeit im perfekten Zusammenspiel mit den tödlichen Temperaturen, die uns glauben ließen, wir wären Bergab bis zum Erdkern geradelt. Jedoch meisterten wir dies mit nahezu glanzvoller Bravur! Durch diese Stärke, die wir an den Tag legten, machte uns nun auch der Gegenwind, mit seinen fast 120 km/h nichts mehr aus. Für heute sind wir mal wieder froh, ohne gebrochene Rippen und zerrissenen Ketten angekommen zu sein. Aber heute ist nicht alle Tage, der Berg kommt wieder, keine Frage!

19.Jun.14

Der Endspurt naht

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