Aufholjagd geht weiter

BUNDESLIGA VORSCHAU: Thüringer HC – TPSG FrischAuf Göppingen 
 
Erfurt. (22.Jan.09/ Marco Welsch) Am Samstag empfängt der Thüringer HC in der heimischen Salza-Halle das Team von TPSG FrischAuf Göppingen. Gegen den Aufsteiger soll im achten Heimauftritt der vierte Saisonsieg gelingen. Ansonsten ist der Auswärtserfolg beim FHC nichts wert, wenn man die Heimspiele nicht gewinnt. Dago Leukefeld ist immer noch begeistert von seiner Mannschaft nach dem Erfolg in Frankfurt/Oder: "Ich hatte schon nach dem Leipzig-Spiel ein gutes Gefühl. Es war ein sehr erfreuliches Spiel und ein noch erfreulicheres Ergebnis für uns." Was das THC-Team zu leisten vermag wurde in den letzten Spielen deutlich. Die starke Abwehrleistung war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg. "Der Sieg in Frankfurt hatte zwei Mütter, Katarina Bralo und Lucie Fabíkovà.", so der THC-Trainer. „Wir haben aber dort auch als Mannschaft überzeugt, auch alle Leute auf der Bank gaben alles für den Sieg!“ Auffallend ist die neue Abwehrstärke. Trotz ständigem Wechseln in der Aufstellung hat die Deckung an Stabilität gewonnen. Gegen Leipzig und Frankfurt gab es nur drei Zeitstrafen. „Aufgrund unserer Verletzungssorgen musste ich im Training umstellen. Wir haben individuelles Abwehrtraining intensiviert und nicht in der Gruppe. Das war neu, denn ich habe sonst immer im Abwehrverbund gearbeitet. Das macht sich jetzt bezahlt“, hat der erfahrene Coach die Erklärung parat. „Wir können taktisch besser arbeiten und wir wissen auch, dass unser System aus dem Innenblock heraus eine stabile Deckung zu spielen der einzige Schlüssel auf dem Weg zum Klassenerhalt ist.“ Auf dem Weg dorthin kommen nun die FrischAuf-Frauen mit enormen Selbstbewusstsein aus Baden-Württemberg angereist. Der Liga-Neuling steht mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis im gesicherten Mittelfeld der Liga. „Wir müssen zwei wichtige Probleme lösen. Zum einen ist dies Torhüterin Alexandra Meisl, die ich für eine der besten in Deutschland halte“, so Leukefeld. Mit Alex im Tor wurde Dago in Trier deutscher Meister, kennt somit die Qualitäten der 63fachen Nationaltorhüterin. „Wir müssen gegen Alex clever werfen und nicht wie im Hinspiel alle Vorgaben ignorieren!“ Die zweite Aufgabe wird der Rückraum der Gäste werden. „Mit Verboven, Fritz, Smits, Vojtiskova und der Brasilianerin dos Santos stehen national und international erfahrene Spielerinnen zur Verfügung. Deren Kreis müssen wir ein engen um den angestrebten Heimsieg zu erreichen.“ Beim THC gibt es eine gute Nachricht. Kapitän Marielle Bohm wird in die Mannschaft zurückkehren. „Marielle war bis zu ihrer Verletzung unsere beste Spielerin. Ihre Rückkehr ins Team ist taktisch sehr wichtig. Sie wird auch in ihrer Persönlichkeit der Mannschaft enorm helfen können“, sagt Dago Leukefeld. „Wir werden sie sicherlich hauptsächlich in der Abwehr einsetzen, da sie im Wurfverhalten verständlicherweise noch nicht bei 100% ist.“ Auch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind Nadine Härdter und Christine Dangel. „Beide Spielerinnen schleppten sich in Frankfurt durch das Spiel, gaben alles für die Mannschaft. Danach hat es sie umgehauen. Nadine nimmt Antibiotika, Tine liegt komplett flach. Erst im Abschlusstraining am Freitag wird sich alles entscheiden. Ich hoffe, dass sich beide ins Spiel retten können“, meint Leukefeld. „Ein Riesenkompliment geht dabei auch an unsere medizinische Abteilung, die viele unmögliche Dinge trotzdem hinbekommen. Und die Einstellung unserer Spielerinnen ist nicht zu überbieten, die ist einfach nur top.“ In den nächsten Spielen geht es wieder in englische Wochen. Am 1. Februar reist man nach Oldenburg, am 4. Februar gastiert der Buxtehuder SV in Thüringen. Am 7. und 14. Februar steht der Europapokal auf dem Plan. „Wir haben zwei Festlegungen im Team getroffen. Erstens, die Bundesliga besitzt absolute Priorität. Alles andere ist nebensächlich. Ich werde nach Athen auch zwei Nachwuchsspielerinnen aus der Zweiten mitnehmen um für Entlastung sorgen zu können. Zweiter Punkt ist der Wille am 25. Februar im Pokalspiel gegen Nürnberg den gesamten Kader zur Verfügung zu haben“, gibt Leukefeld bekannt. Die Salza-Halle wird wieder rappelvoll sein. Für die Tribüne gibt es keine Karten mehr. Im Parkett und auf den Stehplatzrängen sind noch Tickets erhältlich. Dago Leukefeld freut sich enorm über diesen Zuspruch: „Es zeigt ganz klar, dass die Fans die Bundesliga in Bad Langensalza wollen, wie sehr die Region hinter dem Team steht! Das wollen wir gerne zurückgeben um den Menschen auch weiterhin Spitzenhandball präsentieren zu können.“ Getickert wird wie gewohnt ab 17.30 Uhr. Im mdr-Videotext auf Tafel 260 und der Homepage des THC kann man diesen verfolgen. Das mdr-Fernsehen wird auch erstmals in diesem Jahr vor Ort sein. Am Sonntag kann man die Bilder vom Spiel im Thüringen-Journal ab 19 Uhr sehen.