Als Außenseiter ins Derby
Geschrieben von
y4u am
Samstag, 01. Februar 2020
VOLLEYBALL BUNDESLIGA: Schwarz
Weiss Erfurt
Erfurt. (31.Jan.20/ Stephan Siegl) Am Samstag um 18 Uhr empfängt
Schwarz-Weiß Erfurt den Dresdner SC in der Riethsporthalle zum
mitteldeutschen Derby. „Ich sehe uns ganz klar in der
Außenseiterrolle, die wir aber annehmen werden“, blickt Erfurts
Coach, Florian Völker, auf das kommende Heimspiel. „Wie ich
bereits vor der Saison gesagt habe, gehört Dresden zu den Topteams.
Sie hatten zwar keinen guten Start in diese Saison, haben zuletzt
aber alle Spiele gewonnen – mit Ausnahme gegen Potsdam, als sie
nicht mit der besten Formation gespielt haben – die sie gewinnen
sollten.“ In der Tat, tun sich die DSC-Damen in dieser Saison etwas
schwer, mit schwankenden Leistungen, scheinen aber auf dem
aufsteigenden Ast. Gerade rechtzeitig zu einem der Saisonhöhepunkte,
dem Pokalfinale in zwei Wochen in Mannheim. Gut möglich, dass
Trainer Alexander Waibl in Teil zwei der Thüringer Woche wieder in
der Aufstellung rotieren lässt. Am Mittwoch, beim sicheren 3:0 gegen
Suhl, war das bereits der Fall. Und da die Sachsen derzeit noch auf
drei Hochzeiten tanzen, muss Waibl die Belastungen seiner
Spielerinnen verteilen. Es könnte also von Bedeutung sein, wen der
51-Jährige auf das Spielfeld schickt. Sicher ist, dass er weiter
krankheitsbedingt auf Mareen von Römer verzichten muss. Für sie ist
die 17-jährige, gebürtige Suhlerin Sarah Straube fest ins
Erstligateam aufgestiegen. Auf der Mitte hat der DSC mit
Nationalspielerin Camilla Weitzel und Ivana Mrdak das derzeit beste
Paar der Liga am Netz. „Mit Lenka Dürr haben sie eine weltklasse
Libera“, findet Erfurts Trainer, „und auf Außen mit Lena Stigrot
eine weitere deutsche Nationalspielerin.“ Während Dresden das
Ziel, sechs Punkte aus der Thüringer Woche zu holen, perfekt machen
möchte, wollen die SWE-Damen diesem einen Strich durch die Rechnung
machen. Selbstvertrauen ziehen sie zuvorderst aus dem etwas
überraschenden 3:1-Auswärtssieg am Mittwoch beim USC Münster. Hier
zeigte sich, dass mit der Verpflichtung von Barbara Dapic das
Erfurter Spiel an Qualität und Variabilität zugelegt hat. In der
Hinrunde wären solche Spiele noch knapp verloren gegangen. „Ich
habe immer gesagt, dass Barbara uns zwar keine Spiele alleine
gewinnen wird, aber sie ist für wichtige Angriffspunkte und den ein
oder anderen Blockpunkt gut, was uns bei engen Sätzen helfen wird“,
sieht sich Florian Völker in der Verpflichtung der kroatischen
Diagonalspielerin bestätigt. „Unsere Leistungen in 2020 sind
bisher in Ordnung. In Vilsbiburg haben wir uns zwar noch nicht
belohnt dafür und Schwerin war zu stark, aber in Münster hat’s
geklappt.“ Bauen kann er dabei auch auf die Angriffswucht seiner
beiden amerikanischen Außenangreiferinnen. Danielle Brisebois zählt
mit 4,43 Punkten pro Satz zu den Top-Scorerinnen der Bundesliga,
weshalb ihre sechs MVP-Medaillen nicht von ungefähr kommen. Nach
einem schwächeren Spiel gegen Schwerin und zunächst dem Platz auf
der Bank in Münster, zündete Cassidy Pickrell rechtzeitig und war
in den spielentscheidenden Phasen eine der Sieggaranten. Trotz
starker Einzelleistungen, so auch von Halli Amaro am Mittwoch, sah
Völker den Erfolg als eine Mannschaftsleistung. Und genau mit solch
einer wollen die Schwarz-Weiß-Damen auch am Samstag aufwarten. Dabei
wünschen sie sich eine große und lautstarke Kulisse im Rücken.
Gemeinsam will man den Favoriten mindestens in Bedrängnis bringen.
31.Jan.20 / Stephan Siegl
Als Außenseiter ins Derby
Keine anonymen Kommentare möglich, bitte zuerst anmelden
Für den Inhalt der Kommentare sind die Verfasser verantwortlich.