Achtelfinale das primäre Ziel
Geschrieben von
y4u am
Freitag, 08. Januar 2010
DHB-POKAL DAMEN: SV Allensbach – Thüringer HC
Erfurt. (07.Jan.10/ Marco Welsch) Am Sonnabend steigt der Thüringer HC in den DHB-Pokalwettbewerb ein. Ab 19.30 Uhr will die Leukefeld-Sieben ihre Favoritenrolle beim Süd-Zweitligisten SV Allensbach nutzen, um den Traum vom Final-Four endlich wahr werden zu lassen. Knapper als der Thüringer HC hat kein anderer Bundesligist den Sprung in die Vorschlussrunde nach Riesa verpasst. Viermal in Folge war im Viertelfinale Endstation, zweimal in Trier, einmal gegen den späteren Pokalsieger Leipzig und im letzten Jahr die denkwürdige, 80-minütige Schlacht gegen den damaligen deutschen Meister 1. FC Nürnberg, als der THC erst in der zweiten Verlängerung 35:38 unterlag. „Wir wollen alle das letzte FinalFour in Riesa erreichen“, so Dago Leukefeld. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns.“ Ab 2011 findet die Endrunde dann in Göppingen statt. Allensbach ist für den Thüringer HC auch eine Herzensangelegenheit. „Der Verein und auch ich haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum SV Allensbach. Besonders mit Manager Manfred Lüttin und dem Trainer Oliver Lebherz, der mich als Co-Trainer in der Juniorennationalmannschaft erfolgreich begleitete. Oliver ist ein sehr kompetenter Trainer und ich mag ihn menschlich sehr. Uns verbindet mehr als eine normale Trainerfreundschaft“, freut sich der THC-Trainer auf die Partie. Allerdings hat der SV Allensbach enorme Verletzungsprobleme, weshalb der Verein auch um den Klassenerhalt in der 2. Liga kämpft. „Ziel war ein gesicherter Mittelfeld-Platz. Der wäre auch mit voller Kapelle möglich gewesen. Aber durch die langwierigen, schweren Verletzungen und eine Schwangerschaft fehlen der jungen Mannschaft immer wieder wichtige Spielerinnen“, weiß Leukefeld. Der Trainer rechnet aber nicht mit einer wehrlosen Mannschaft. „Auch wenn die nächsten beiden Punktspiele gegen Riesa und Beyeröhde sehr wichtig sind, werden sich die Allensbacher Spielerinnen nicht mit halber Kraft präsentieren. Im Gegenteil, die Außenseiterrolle gegen einen Bundesligisten könnte durch eine gute Leistung viel Selbstvertrauen erzeugen. Die Spielerinnen wollen sich gegen ein Erstliga-Team beweisen“, ist sich Dago Leukefeld eines heißen Tanzes bewusst. „In Allensbach war immer volle Konzentration nötig.“ Besonders freut sich Dago auf das Wiedersehen mit Kirsten Watzke: „Ich schätze Kirsten menschlich unheimlich und freue mich, dass sie sich in Allensbach zu einer Führungsspielerin entwickeln konnte“, so Leukefeld. „Bei uns hinter Saskia Mulder auf der Bank zu sitzen wäre für sie nicht gut gewesen. Sie brauchte viele Spielanteile und in Allensbach hat sie eine neue sportliche Heimat gefunden.“ Bleibt als große Unbekannte eigentlich nur noch das Wetter. Tief Daisy könnte die Reise an den Bodensee auch außerhalb der Sporthalle zu einem Abenteuer werden lassen. Mit voller Kapelle kann der THC die Begegnung in Angriff nehmen. Leider wird es kein Wiedersehen mit Steffi Subke geben. „Bei der WM in China hat sich Steffi das Kreuzband gerissen und wird in ihrer Vertragsdauer bis 30. Juni 2010 dem THC nicht mehr zur Verfügung stehen“, gibt Dago Leukefeld bekannt. „Die Schwere der Verletzung wurde erst in den letzten Tagen in Wien diagnostiziert. Steffi wird bereits heute operiert. Mit ihr hätten wir diese Saison noch viel erreichen können. So müssen die anderen Spielerinnen nun enger zusammenrücken und sich beweisen.“ Eine dieser Spielerinnen tat das bereits im Heimspiel gegen Celle. Nachwuchstalent Shenia Minevskaja nutzte ihre Einsatzzeiten und lieferte eine starke Bundesliga-Partie ab. „Ich wollte Shenia mit Erfolgserlebnissen für ihre hervorragende Trainingsarbeit belohnen. Ihre Stärken liegen momentan im Angriff. Deswegen habe ich immer einen Deckungswechsel vorgenommen“, so Leukefeld. „Mehr Einsatzzeit im Pokalspiel soll auch Sabine Stockhorst bekommen. Maike März hat damit kein Problem, spricht sich sogar dafür aus. Sabine zeigt im Training sehr gute Leistungen und ein hohes Engagement“, so der THC-Coach.
07.Jan.10 / Marco Welsch