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HANDBALL BUNDESLIGA: Interview Shenia Minevskaja (Thüringer HC)
Erfurt. (19.Mrz.09/ Roman Knabe / Bernd Hohenstein) Die 17jährige Sportgymnasiastin Shenia Minevskaja hat sich mit der DHB-Jugendnational-mannschaft für die U17-Europameisterschaft in Mazedonien qualifiziert. In den drei Qualifikationsspielen gegen die Slowakei, Österreich und die Schweiz konnte Shenia 16 Treffer erzielen. Während der Qualifikation absolvierte sie bereits ihr 15. Länderspiel. Seit Saisonbeginn gehört sie zum Kader der Bundesligamannschaft des Thüringer HC, Spielpraxis sammelt sie allerdings meist noch in den Spielen der Regionalligamannschaft und des B-Jugendteams.
Führte Dein sportliches Interesse geradewegs zum Handballsport?
Na ja – durch das intensive Training meiner Eltern war ich von klein auf häufig in verschiedenen Sporthallen und lernte früh mit Bällen umzugehen. Ich kann mich erinnern, dass ich sogar mal auf Muttis Schultern im Training Basketball spielen durfte. In Trier trainierte in der Nebenhalle die Kindergruppe eines Turnvereins. Da machte ich öfter mal mit. In Rostock begann dann aber meine Spezialisierung für Handball.
Für Dich gab es in dieser Saison den Einstand in die erste Bundesliga. Wie zufrieden bist Du mit Deinen bisherigen Leistungen?
Ich hatte eigentlich noch nicht mit einer Nominierung gerechnet, fühlte mich selbst noch nicht so weit. Sicher weil ich selbst oft mein härtester Kritiker bin. Im ersten Einsatz, im Challenge-Cup gegen Zeeman Vastgoed hatte ich einen guten Start, dann verlor ich aber nach den ersten Fehlern schnell das Selbstvertrauen. Im Pokalspiel gegen Sindelfingen lief es schon richtig gut. Dagegen kam ich in den Spielen gegen Athen beide male nicht zurecht.
Welche Erfahrungen hast Du in diesen Spielen im Vergleich zur Jugend bzw. Regionalliga gesammelt?
Wie erwartet, traf ich auf wesentlich härtere Abwehrspielerinnen mit meist größerer Auswahlerfahrung. Für die ist man wohl doch noch etwas „grün hinter den Ohren“ und wird schnell durchgereicht. In der eigenen Abwehrarbeit bin ich öfter noch zu zögerlich vorgegangen. Eine gute Erfahrung ist, dass es mir jetzt schon leichter fällt, den Respekt vor bekannten Namen von Nationalspielerinnen, der vor dem Spiel ja immer da ist, auf dem Spielfeld dann schnell abzubauen. Sie sind dann ganz normale Gegnerinnen.
Deine Eltern haben beide sehr erfolgreich Handball gespielt. Holst Du Dir Tipps bei ihnen?
Ja natürlich. Oftmals ergänzen diese Hinweise das, was uns der Trainer immer wieder nahe bringt. Wir machen meist zu dritt nach Spielen eine gemeinsame Fehleranalyse, das hilft mir sehr. Aber danach können wir auch gemeinsam wunderbar vom Handball abschalten, ob beim Fernsehen oder wenn uns Roit, unser Dobermann, zum Familienspaziergang ruft.
Du warst mit der Nationalmannschaft der weiblichen Jugend vom 6.-8. März 2009 zur EM-Qualifikation in der Slowakei. Wie schätzt Du die Mannschaft ein?
Unser Jahrgang 1992/1993 wird von Ute Lemmel und Arnold Manz trainiert. Unser erster wichtiger Auftritt bei der Quali ging daneben. Mit einem Tor unterlagen wir dem Gastgeber. Aber wir haben uns nach dieser Niederlage gegenseitig Mut gemacht und uns dann wieder aufgerappelt. Die nächsten zwei Spiele endeten mit deutlichen Ergebnissen (Österreich 30:18; Schweiz 38:25 ) für uns.
Wie sieht das weitere Programm bis zur EM vom 25.Juni bis 5.Juli aus?
Im April gibt es den nächsten Lehrgang, dann folgen im Mai zwei Länderspiele in Baden-Württemberg und im Juni dann haben wir noch einmal einen letzten Länderspiel-Test gegen Dänemark.
Mit 15 Länderspielen bist Du die Erfahrenste im Team. Welchen Platz traust Du euch zu?
Nachdem wir unser erstes Ziel, die Qualifikation zur Europameisterschaft, geschafft haben, sind wir uns einig. Wir wollen alles daran setzen, den Titel zu gewinnen. Allerdings kann ich dabei noch nicht viel über die starken Gegner sagen, die meisten habe ich selbst noch nicht kennen gelernt. Wir müssen uns auf unsere Stärken verlassen.
Wie sehen Deine weiteren sportlichen und privaten Ziele aus?
Ich beginne im kommenden Schuljahr mit der Kursstufe des Gymnasiums. Mein Ziel ist es, mein Abitur gut zu bestehen. Zu den Kursen mit erhöhtem Leistungsniveau habe ich auch Mathematik gewählt, da möchte ich meine Leistungen halten. Sportlich wünsche ich mir zu allererst, dass ich lange verletzungsfrei bleibe. Meine Rückenbeschwerden und dadurch fast sechs Monate Belastungspause sind mir noch in unangenehmer Erinnerung. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich natürlich gern Stammspieler in der Bundesligamannschaft werden. Auch das Ziel weiterhin im Nationalkader der Junioren zu bleiben, habe ich fest im Visier.
Wie gehst Du mit der hohen Wettkampfbelastung um?
Das sind an manchen Wochenenden ein Kraft- und auch Zeitproblem. Ich habe aber bei alledem stets die Unterstützung meiner Eltern. Das war schon sehr früh so, Mutti hat mich zur Welt gebracht und in diesem Jahr sogar auf den absoluten sportlichen Höhepunkt, die Olympischen Spiele in Barcelona verzichtet. (lacht.) Aber es stimmt schon. Wenn man mitunter für drei Spiele am Wochenende nominiert wird, ist dann schon mal der „Akku leer“.
Welche sportlichen Erlebnisse haben Dich am meisten geprägt?
Eine große Enttäuschung gab es für mich, als unsere Schulmannschaft als Bundessieger zur Schul-Weltmeisterschaft in Dänemark fahren konnte. Ich durfte mit meinen Rückenproblemen nicht spielen. Dagegen denke ich sehr gern an unsere Erfolge mit der Jugendmannschaft zurück. Zwei Deutsche Meistertitel konnten wir erringen und mit der Mannschaft des Sportgymnasiums wurden wir ebenfalls zweimal Bundessieger im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.
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