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Geschrieben von
y4u am
Freitag, 16. April 2010
VOLLEYBALL 2. BUNDESLIGA SÜD: Interview Heiko Herzberg (SWE Volley-Team)
Erfurt. (16.Apr.10/ y4u) Erfolgreiche Wochen hinter sich und am nach dem Spiel gegen Lohhof eine Meisterschaftsfeier vor sich haben die Damen des SWE Volley-Teams. Die Erfurterinnen schafften nach der Saison 2003/04 zum zweiten Mal den Aufstieg in die erste Bundesliga. Aus diesem Anlass traf sich die TLZ mit SWE-Coach Heiko Herzberg zu einem kurzen Gespräch.
Hallo Herr Herzberg nach dem Spiel in Mauerstetten schon etwas Zeit zum Durchatmen gehabt und mit etwas Abstand den Aufstieg realisiert?
Leider nicht, ich hatte noch keine Zeit dazu. Es gibt gerade mit Blick auf das die Meisterehrung morgen und vor allem auf die neue Saison viel zu tun. Ich war die letzten Tage oft unterwegs und habe einige Gespräche geführt. Aber ich glaube bei den Mädels ist das schon etwas anders.
Sie sind jetzt das zweite Jahr in Erfurt, besser könnte die Bilanz kaum sein?
Stimmt! Als ich kam, war die Mannschaft Sechster geworden. Im ersten Jahr dann Rang drei und jetzt der Aufstieg, ich denke, dass kann sich durchaus sehen lassen. Ich bin nicht unzufrieden, aber der Blick geht schon wieder voraus, auf die kommenden Aufgaben.
Da stellt sich immer automatisch die Frage nach den Ursachen des Erfolges.
Wir haben zu Saisonbeginn eine Milchmädchenrechnung aufgemacht. Sinsheim und Lohhof waren letztes Jahr vor uns und sind beide aufgestiegen, also zählt nur Platz eins. Aber im Ernst, so einfach war es natürlich nicht. Es gibt sicherlich viele Ursachen. Zu einem das sehr professionelle Umfeld mit den vielen Ehrenamtlichen, den Trainerstab im Verein und natürlich auch mein guter Co-Trainer. Zum anderen hat die Mannschaft Steherqualitäten gezeigt, hat viel Selbstvertrauen in die eigene Stärke entwickelt und so bis auf das Heimspiel gegen Vilsbiburg auch die Duelle gegen die direkten Kontrahenten verdient gewonnen
Mit zehn Spielerinnen war der Kader ziemlich klein. Zu Saisonbeginn hielten das viele Beobachter für einen Schwachpunkt.
Ich denke das war eher eine Stärke. So konnten wir gezielter und individueller trainieren. Im Training konnte sich da auch niemand verstecken. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist dadurch eher größer geworden. Alle Spielerinnen haben sich sehr gut eingebracht und auch weiterentwickelt.
Wer im besonderen?
Juliane Hoppe hat einen sehr großen Schritt gemacht und auch Beate Brabetz hat sich nach ihren Verletzungen in der Vorsaison wieder gut zurück gekämpft, das war schon beachtlich.
Viele vereine haben Erfurt schon ein erstligataugliches Umfeld bescheinigt, teilen sie die Ansicht und kann man auch sportlich mithalten.
Also das Umfeld ist sehr professionell, dazu das Spitzenpublikum, da ist jedes Heimspiel schon ein Erlebnis. Das war auswärts mit Ausnahme von Grimma in den wenigstens Fällen so. Natürlich wollen wir die Klasse halten und uns in der ersten Liga etablieren, keine Frage. Aber das wird nicht einfach und verlangt von allen Beteiligten sehr viel Einsatz. Ich persönlich werde mich wohl auch mehr zum Schreitischtäter entwickeln und mich auch mehr im organisatorischen Bereich einbringen.
Wie wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern?
Als erstes haben wir allen Spielerinnen ein Vertragsangebot gemacht. Sie müssen jetzt entscheiden ob sie sich dieser Aufgabe stellen wollen, die natürlich mit einem viel höheren Aufwand als bisher verbunden ist. Natürlich werden wir uns verstärken. Ich bin schon dabei und führe erste Gespräche. Vor allem auf der Zuspielerposition werden wir handeln müssen, da wir davon ausgehen, dass Christel Fröhlich in Leipzig Medizin studiert und sich das dann nicht mehr in Übereinklang bringen lässt.
Wie geht es nach dem Saisonfinale weiter?
Die Mannschaft hat dann zwei Wochen frei und Anfang Mai folgt noch das Pokalfinale in Jena. Die Vorbereitung auf die neue Saison wird in zwei Teilen erfolgen und startet am 2. August.
16.Apr.10 / y4u