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Nicht nur ein Hingucker

Geschrieben von y4u am Montag, 22. November 2010
NACHGEFRAGT

VOLLEYBALL: Interview Jil Döhnert (SWE Volley-Team)
 
Foto: y4uErfurt. (21.Nov.10/ Stephan Siegl) Sie ist nicht nur ein Hingucker, sie ist der neue Kapitän des Bundesliga-Aufsteigers SWE Volley-Team und mit neun Spielzeiten im Volleyballoberhaus die bundesliga-erfahrenste Spielerin im Kader der Thüringerinnen. Die Rede ist von Jil Döhnert. Die 25-Jährige, 1,84m große, gebürtige Berlinerin, hat sich nach sieben Jahren in Münster und zwei Spielzeiten in Stuttgart für Erfurt als dritte Station in der 1. Bundesliga entschieden. Mehr dazu und zur bevorstehenden Saison verriet die sympathische Mittelblockerin im Interview.
 
Du hast mit dem USC Münster und Allianz Stuttgart in der Spitze des deutschen Frauenvolleyballs gespielt. Was hat Dich bewogen, nun zu einem Aufsteiger, der um den Klassenerhalt spielen wird, zu wechseln?
Nun, Stuttgart war damals auch ein Aufsteiger und war gut. Ich hatte die Entscheidung damals nicht bereut. Für die nächste Saison standen meine Chancen auf einen Stammplatz nicht so gut und deshalb habe ich mich auf die Transferliste setzen lassen. Unter mehreren Angeboten habe ich mich dann für Erfurt entschieden. Der Eindruck, den ich von der Stadt, vom Training und den Mädels bekommen habe, war sehr positiv und ich habe mich gleich sehr wohl gefühlt. Letzteres ist besonders wichtig für mich. Natürlich hat auch das Vertragsangebot seitens des Vereins gepasst und ich kann Volleyball mit meinem Beruf als Versicherungskauffrau gut verbinden.
 
Aber von Deinem Freund, der in Rottenburg selbst in der 1. Bundesliga aktiv ist, bist Du jetzt weiter entfernt?
Ja sicher. Aber Erfurt liegt zentral in Deutschland und man ist in drei bis vier Stunden fast überall. Er war beim Probetraining mit hier in Erfurt und hat mir zugeraten, nach Erfurt zu wechseln. Und für die Zeit wo ich hier spiele, die ja irgendwo begrenzt ist, überstehen wir das schon.
 
Wie ist Dein Eindruck, jetzt nach knapp vier Monaten, vom neuen Umfeld?
Immer noch so wie zum Anfang. Ich denke wir haben eine gute Mannschaft und können den Klassenerhalt schaffen. Mit den Mädels komme ich gut hin.
 
Hat es Dich überrascht, dass Dich die Mannschaft zum Kapitän gewählt hat, obwohl Du ja ein Neuzugang bist?
Ja schon, damit hatte ich nicht gerechnet. Wir mussten uns ja erst alle etwas kennen lernen, da fünf neue Spielerinnen dazu gekommen sind. Ich wusste auch nicht, wie meine Art bei den anderen Spielerinnen rüber kommt. Es ist mir auf alle Fälle eine große Ehre und ich gebe mein Bestes, um die Mannschaft zu unterstützen und hoffe, dass ich einen guten Job mache.
 
Wie wirst Du Dein Kapitänsamt begleiten?
Entscheidungen, wo die Meinung der Mannschaft gefragt ist und ich es für nötig halte, möchte ich mit ihr gemeinsam treffen. Sicher gibt es aber auch Dinge, wo der Trainer im „Unter-vier-Augen-Gespräch“ meine Meinung hören will.
 
Nach vier Monaten Vorbereitung beginnt am kommenden Mittwoch die Saison.
Endlich! So eine lange Pause - das letzte Punktspiel war Anfang Mai - hatte ich noch nie. Da ist es auch schwierig, den Spaß am Volleyball zu erhalten. Jetzt sind wir alle super happy, dass die Saison endlich beginnt
 
Die Punktejagd kann also gegen Sonthofen starten?
Ja, da geht es gleich um wichtige Punkte und ich bin überzeugt davon, dass wir - trotz der Niederlage im DVV-Pokal - gewinnen werden. Wir kennen den Gegner jetzt und haben seit dem fleißig weiter gearbeitet. Ein Sieg zum Auftakt wäre für uns immens wichtig, da danach mit Dresden, Schwerin und Stuttgart gleich drei Brocken auf uns warten.
 
Und bei den Brocken gibt es nichts zu holen?
Wir wissen, dass das schwere Aufgaben sind. Aber wir gehen trotzdem auch in diese Spiele und wollen gewinnen. Wenn wir gegen eine der ersten acht Mannschaften auch nur ein paar Sätze holen können, dann kann das für uns im Kampf um den Klassenerhalt am Ende vielleicht entscheidend sein. Wir fahren nirgendwo hin, um freiwillig die Punkte abzuliefern.
 
Wer sind für Dich die Kontrahenten, die mit Euch gegen den Abstieg kämpfen werden?
Sonthofen, Sinsheim, Potsdam, Aachen und vielleicht Köpenick. Der VC Olympia Berlin kann zwar nicht absteigen, aber es geht gegen sie um vier Punkte. Ich denke diese Gruppe und wir sind schlechter, als die ersten acht Mannschaften der Liga. Für uns wird es als Aufsteiger sehr schwer und jedes dieser Spiele ist wie ein Endspiel.
 
Wie schätzt Du die Qualität Deiner Mannschaft ein?
Es wird sicher einen „Stammsechser“ geben, aber das Gefälle innerhalb des kompletten Kaders ist nicht sehr groß. Wer also von außen rein kommt, der kann gut die Aufgaben auf dem Feld übernehmen, ohne dass man Angst haben muss, dass was schief geht.
 
Hast Du schon vom guten Ruf des Erfurter Publikums gehört?
Ja und ich fand die Stimmung zum Pokalheimspiel schon echt stark. Für ein Pokalspiel war es auch ganz gut besucht. Zum Punktspiel werden es sicher noch mehr werden, die uns hoffentlich lautstark anfeuern, denn wir brauchen die Unterstützung der Fans, damit wir den Klassenerhalt schaffen.
 
Hast Du eigentlich schon Zeit gehabt, Dir was von Erfurt anzuschauen?
Ja, vor allem der erste Teamabend war eine tolle Idee. Bei uns müssen immer abwechseln drei oder vier Mädels einen organisieren. Und der erste Teamabend war eine Stadtrallye. Da habe ich schöne Ecken von Erfurt gesehen. Erfurt erinnert mich immer an meine Heimat Münster. Die Innenstädte sind sich in Größe und alte Häuser betreffend sehr ähnlich Es gefällt mir hier sehr gut und ich fühle mich echt wohl. Ich war auch schon ein paar Mal shoppen.
 
Eine Weihnachtspause gibt es in dieser Saison nicht, da der Punktspielbetrieb weiter läuft. Fällt Weihnachten deshalb bei Dir flach?
Nein, zum Glück nicht. Wir haben am 25. Dezember trainingsfrei und am Heiligabend geht es nach dem Vormittagstraining zur Familie. Ich fahre zu meinen Großeltern nach Uelzen bei Celle. Dort gibt es ein Familienfest, was mir total wichtig ist. Weihnachten ohne Familie geht bei mir gar nicht. Silvester werde ich in Erfurt verbringen mit einigen Mitspielerinnen, die ebenso nicht nach Hause können, da wir jeden Tag trainieren müssen. Am 2. Januar spielen wir ja gleich wieder gegen Wiesbaden.
 
Danke für das Interview und einen erfolgreichen Saisonstart.
Immer wieder gerne.


21.Nov.10 / Stephan Siegl

Nicht nur ein Hingucker

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