Lokalmatador holt den Sieg

RADSPORT: "NOVASIB"-Stehernacht
 
Erfurt. (14.Sep.12/ TeamSpirit) Marcel Barth hat sein Publikum in Erfurt nicht enttäuscht und in einem frenetisch umjubelten Wimpernschlagfinale die "NOVASIB"-Stehernacht vor dem Schweizer Meister Giuseppe Atzeni gewonnen. Vor der Rekordkulisse von 2800 Zuschauern machte der Lokalmatador vom Thüringer Energie Team mit dem Sieg im letzten von drei Läufen auch den Gesamtsieg des Abends perfekt. Zuvor hatte Barth, der erst 13 Uhr von der Bulgarien-Rundfahrt zurückgekehrt war, den ersten Lauf über 100 Runden (25 Kilometer) vor Atzeni und dem Österreicher Andreas Müller gewonnen. Im zweiten Lauf musste er Atzeni und Christoph Breuer den Vortritt lassen und wurde Dritter. „Ich hatte mich schon seit dem Gewinn meiner Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften riesig auf die heutige Stehernacht gefreut. Ich wusste, dass sich meine Fans über den Erfolg freuen werden, mich feiern und dafür wollte ich ihnen im Gegenzug heute eine gute Leistung bieten. Das ist mir gelungen. Es war ein Spektakel mit einem extrem harten und spannenden Finale“, sagt Barth. Denn Atzeni griff etwa 40 Runden vor Schluss an, kassierte mit tief über den Lenker gebeugtem Oberkörper einen Fahrer nach dem anderen und war kurz davor, auch Barth eine Runde abzunehmen. Doch 25 vor Runden vor Schluss kam der Konter von Barth, der die Verfolgung aufnahm. Dabei jagte er allerdings nicht nur Atzeni, sondern auch Müller hinterher, der sich mit dem Schweizer ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte. Als Barth zu dem Duo aufschloss, ging Müller die Puste aus. Die letzten drei Runden flogen Atzeni und Barth auf gleicher Höhe übereinander um die Bahn und rissen damit auch noch die letzten der 2800 Zuschauer von den Sitzen. Vor dieser Rekordkulisse, so viele Zuschauer waren noch bei einem Rennen im Andreasried, packte Barth hinter Schrittmacher Kartsen Podlesch die letzten Reserven aus und gewann knapp vor dem Schweizer. Barth geht damit als zweifacher Sieger bei drei Veranstaltungen auf der Erfurter Bahn hervor. Das erste Rennen des Jahres im Andreasried gewann Patrick Kos (Niederlande). Hier wurde Barth Zweiter. Überaus begeistert empfangen wurden zu Beginn der Veranstaltung Kristina Vogel und René Enders, die bei den Olympischen Spielen in London Gold und Bronze im Teamsprint gewannen. Zwischen den Stehrläufen zeigten die beiden Sprinter ihr Können auf dem Tandem und siegten in einer knappen Entscheidung auf dem Tandem gegen die beiden Junioren-Europameister Richard Asmuß und Max Dörnbach, die sich das andere Tandem teilten. Den beliebten Bratwurstsprint der Fleischerei Aschara gewann der Wendelsteiner Bernhard Wächter. Er sammelte in den drei Läufen die meisten Punkte. Die Wertung wird jeweils zur Hälfte der Läufe abgenommen.
 
Zuschauer: 2800 (Radrennbahn Andreasried).
Gesamtergebnis: 1. Marcel Barth / Karsten Podlesch GER (1/3/1) 5, 2. Giuseppe Atzeni / René Aebi SUI (2/1/2) 5, 3. Andreas Müller / Frank Schwarz AUT (3/5/3) 11, 4. Christoph Breuer / Gerd Gessler GER (5/2/6) 13, 5. Marcel Möbus / Helmut Baur GER (6/7/4) 17, 6. Ronny Freiesleben / Lutz Weiß GER (4/8/5) 17, 7. Robert Bickel / Thorsten Rellensmann GER (8/4/7) 19, 8. Bernhard Wächter / Thomas Baur GER (7/6/8) 21.