Favoriten ärgern
Geschrieben von
y4u am
Mittwoch, 06. April 2022
NACHGEFRAGT FUSSBALL: Robin Krüger / FSV
Martinroda
Erfurt. (05.Apr.22/ y4u) Vor dem
Thüringenderby in der Oberliga Süd haben wir mit Trainer Robin
Krüger über das anstehende Spiel, seine Mannschaft und den FC
Rot-Weiß Erfurt gesprochen.
Herr Krüger, sie empfangen am
Mittwoch den Tabellenführer, der dieses Jahr in der Oberliga noch
nicht verloren hat, was rechnen Sie sich aus?
Sie sagen es, wir spielen
gegen den Spitzreiter, der dieses Jahr noch ungeschlagen ist. Zwar
musste Erfurt zuletzt im Pokal eine Niederlage quittieren, aber das
war gegen einen Regionalligisten und daher nicht vergleichbar mit
unserem Spiel. Rot-Weiß ist der Ligaprimus mit dem besten Kader und
völlig anderen Möglichkeiten wie wir, steht sicher auch zurecht an
der Spitze. Wir haben uns bisher gegen die Mannschaften aus der
oberen Tabellenhälfte gut verkauft und versucht sie etwas zu ärgern.
Das ist auch am Mittwoch unser Plan.
Erfurt musste am Wochenende
pausieren, während ihre Mannschaft in Plauen gespielt hat, Vorteil
oder Nachteil?
Wir schauen nur auf uns
selbst. Für uns ist es jetzt die zweite englisch Woche in Folge, das
ist eine extreme Belastung für meine Mannschaft, die wir aber bisher
gut gemeistert haben. In solchen Phasen ist eine ausreichende
Regeneration sehr wichtig. Unsere Spieler haben drei Tage Zeit, sich
zu erholen und dann gehen wir diese anspruchsvolle Aufgabe gewohnt
konzentriert an.
Sie haben die Belastung
angesprochen, wie sieht es personell aus?
Die letzten Spiele hatten
wir einige Probleme mit der Quantität im Kader, so saßen beim Spiel
in Plauen neben Ersatzkeeper Tony Metzmacher nur noch ein Feldspieler
und ein A-Junior auf der Wechselbank. Aber die Mannschaft hat das
trotzdem gut gelöst und hat mein vollstes Vertrauen. Am Mittwoch
wird sich die Situation etwas entspannen. James-Kevin Nahr ist nach
seiner Gelb-Sperre wieder mit dabei und Justus Six kehrt ebenfalls
zurück. Das gibt uns ein paar Möglichkeiten mehr, im Kader zu
variieren.
Einige Spieler haben wie sie
selbst eine rot-weiße Vergangenheit, ist es daher ein Spiel wie
jedes andere, oder eher ein besonderes?
Ich würde lügen, wenn
ich behaupte, dass es ein normales Spiel ist und so geht es sicher
auch einigen Spielern. Natürlich sind Spiele gegen Rot-Weiß
generell ein besonderes Highlight, denen man entgegenfiebert. Aber
RWE ist ein wichtiger Teil meiner sportlichen Vita, darauf bin ich
auch stolz und ich fühle mich mit dem Verein noch verbunden. Aber in
den neunzig Minuten wird und darf das keine Rolle spielen. Wir werden
uns nur auf diese Aufgabe, die eine enorme Herausforderung ist,
konzentrieren und uns so teuer wie möglich verkaufen.
Für Martinroda geht es um den
Klassenerhalt, wie sehen ihre Chancen für das Ziel im verbleibenden
Saisonverlauf?
Wir belegen zwar Rang
siebzehn, haben aber Anschluss an die Plätze über uns, die Abstände
sind gering. Wir müssen auf uns selbst schauen, es sind noch einige
Partien zu spielen und noch viele Punkte zu vergeben. Spiele wie
jetzt gegen Erfurt sind für den Klassenerhalt nicht entscheidend,
wichtig ist gegen Teams, mit denen wir auf Augenhöhe sind, zu
punkten. Auf diese Spiele müssen wir konzentrieren. Die Entscheidung
über den Abstieg wird erst im Saisonfinale fallen, das heißt wir
müssen bis zum letzten Spieltag alles geben.
05.Apr.22 / y4u - Foto: Trautvetter (Archiv)