Erfurter waren erfolgreiche Gäste
Geschrieben von
y4u am
Dienstag, 04. Dezember 2012
BOXEN: Grzelak-Gedenkturnier
Kalisz. (02.Dez.12/ Nordmann) Am ersten Dezemberwochenende war es wieder so weit, die Erfurter Boxer reisten mit Unterstützung aus Nordhausen und Weimar sowie dem Olympiastützpunkt in Frankfurt/Oder in die polnische Partnerstadt Erfurts, nach Kalisz, um als Länderkampf Deutschland vs. Polen dort das Grzelak-Gedenkturnier mit zu gestalten. Zwar hatte uns der polnische Verein „Prozna Kalisz“ im Juni zum Krämerbrückenfest wegen der Fußball-EM im eigenen Land im Stich gelassen, aber dafür hatten wir das nötige Verständnis. Trotzdem hat uns das nicht davon abgehalten, den Polen vor heimischem Publikum in Kalisz ordentlich den Hintern zu versohlen. Neun vielversprechende Kämpfe konnten zusammengestellt werden. Und zu Anfang sah das alles auch noch sehr ausgeglichen aus. Sieg mal hier, mal da und dazwischen ein Unentschieden. Aber dann kam im letzten Kampf Willi Woythe im Schwergewicht bis 91 kg. Eigentlich sollte das für ihn ein Aufbaukampf sein, weil er bei seinen letzten Kämpfen ein wenig glücklos war, doch der polnische Gegner sah schon nach einer ziemlich harten Nuss aus und sein Trainer hatte gewaltige Bauchschmerzen. Aber dann passierte das, womit im Leben keiner gerechnet hätte und zwar so schnell, dass man glaubte nicht richtig gesehen zu haben und doch war der Gegner gleich in Runde eins kurz nach dem Gong zu Boden gegangen mit einem so genannten „Lucky Punch“ – ein Traum jedes Boxers und ein Albtraum jedes Gegners. Willi hat ihn gebracht, Willi konnte sein Glück kaum fassen, Willi war der Held des Tages. Mehr kann man einen Sportler oder er sich selbst nicht aufbauen und für seinen Gegner Karol Szykulski war es die erste Niederlage überhaupt und dann gleich so. Vorher boxte aber noch in der Klasse bis 57 kg Mirco Michael gegen Majkel Pawlikowski und dieser erste Kampf ging nach Punkten schon mal an die Polen. Danach gewann Narek Dawtjan seinen Kampf souverän nach Punkten in der Klasse bis 64 kg gegen Eryk Kubasik. Erster Sieg für uns. In Kampf Numero drei trat Salah Jahil in der Klasse bis 69 kg gegen Dawid Lawicki an und holte ein Unentschieden. Auch Gor Sahakjan beendete seinen Kampf in der Klasse bis 60 kg gegen Jacek Ludwiczak mit einem Unentschieden. Absolut überzeugt hat Ali Chodr Bilgic in der Klasse bis 63 kg gegen Krystian Romel und wurde dafür mit dem Sieg und dem Pokal für den besten Techniker belohnt. Stinke sauer war dagegen Konstantin Ravitch, der in der Klasse bis 64 kg gegen Tomasz Kaczor boxen sollte. Doch sein Kampf war bereits zehn Sekunden nach dem ersten Gong mit zu Ende, weil sein Gegner gar nicht mehr in den Ring stieg zu seinem Kampf. Wahrscheinlich war der Händedruck von Konstantin bei der Gegenüberstellung schon zu viel für ihn. Sieg ohne Kampf – so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Max Rose holte in der Klasse bis 69 kg gegen Aleksander Smieszniak den nächsten verdienten Punktsieg. Nur John Weller, der in der Klasse ebenfalls bis 69 kg gegen Mateusz Parat geboxt hat, wurde der Sieg unverdient vorenthalten. Da er sich aber eigentlich einen ganz fleißigen Arbeitssieg, nämlich Pünktchen für Pünktchen, erboxt hatte, plädierten beide Trainer, Frank Nordmann und Andreas Dietrich-Scherfling, einstimmig und völlig zu Recht dafür, dass John mit dem Pokal für den besten Kämpfer nach Hause fährt. Gesagt – getan! Das Endergebnis von 7:11 für die Mannschaft aus Deutschland hatten die Polen so sicherlich nicht auf ihrer Rechnung gehabt, aber so ist eben Boxen. Als Anerkennung für die Leistung der Mannschaft gab es den Pokal des Bürgermeisters der Stadt Kalisz. Und so hat es uns richtig Spaß gemacht!
02.Dez.12 / Nordmann